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Die dunkle Armee

Titel: Die dunkle Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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gewöhnlichen Mörder stellt.«
    »Ich kann auch mit Euch fühlen«, fuhr Roberto fort. »Wirklich. Aber …«
    Dahnishev legte ihm eine Hand auf den Arm. »Lass ihn sprechen. Lass ihn erklären, warum er mit dem, was du von ihm verlangst … was wir von ihm verlangen … Schwierigkeiten hat.«
    »Stimmt Ihr dieser Ketzerei etwa zu?« Barias wandte sich, erheblich lauter werdend, an Dahnishev.
    »Ich weiß nur, dass wir alle Gorian Westfallens Sklaven werden, wenn wir ihn nicht daran hindern, immer neue unschuldige Tote seinem Willen zu unterwerfen. Ich würde lieber verbrennen, als gegen mein eigenes Volk kämpfen zu müssen, meines Willens und meiner Ruhe beraubt«, erwiderte Dahnishev.
    Barias schnaubte. »Es liegt nicht in Eurer Hand zu entscheiden, ob Euer Zyklus eine Fortsetzung findet oder nicht. Nur Gott vermag darüber zu urteilen. Ganz gewiss könnt Ihr diese Entscheidung nicht für die Bürger der Konkordanz oder die tsardonischen Invasoren treffen. Es wird keine Verbrennungen geben. Diese Unterhaltung ist beendet.«
    Er wollte gehen, doch Roberto hielt ihn am Arm fest.
    »Nein, sie ist nicht beendet«, sagte er.
    Barias starrte Robertos Hand an. »Ihr werdet mich sofort loslassen, Botschafter Del Aglios. So etwas hätte ich nie von Euch gedacht. Eure Mutter ist die Oberste Hüterin unseres Glaubens, und ihr eigener Sohn verbreitet solchen Unrat. Ich muss mir überlegen, welchen Bericht ich angesichts Eures Vorschlags an den Orden schicken werde.«
    Roberto konnte sich nicht mehr beherrschen und lachte laut. Dann ließ er den Sprecher los und schickte ihn mit einer Handbewegung fort.
    »Schreibt Euren Bericht, Julius«, sagte er. »Aber wer wird ihn für Euch abliefern?«
    Er wandte sich ab.
    »Es ist meine Pflicht, dies zu berichten.«
    Irgendetwas zerbrach in Roberto. Er fuhr zu Barias herum, packte ihn am Mantelkragen und drückte ihn gegen den Fels.
    »Habt Ihr denn keine Ahnung, was hier geschieht? Glaubt Ihr denn, es kümmert mich, was Ihr schreibt und wem Ihr Euch anvertraut?« Er stieß fester zu, Barias grunzte. »Wir stehen hier vor der Vernichtung. Ein paar Einzelne entkommen vielleicht, wenn sie die Felsen hinaufklettern, aber die anderen werden sterben. Wenn wir sie nicht zerhacken oder verbrennen, werden sie unsere Feinde. Glaubt Ihr, das sei Gottes Plan? Was sagen Eure verdammten Schriften über Angriffe von lebenden Toten, die einst zu seinem Volk gehörten und ihm entrissen wurden? Denn sie werden kommen, und wir müssen sie besiegen.«
    »Jetzt werdet Ihr mir zuhören«, sagte Barias.
    »Nein. Ihr konntet sprechen und habt Euch entschieden, mich zu beleidigen. Jetzt bin ich an der Reihe. Ich habe Euch um Euren Segen gebeten, aber ich brauche ihn nicht. Ihr redet von Ketzerei und wisst nicht, wie mich diese Entscheidung zerreißt. Mein eigener Bruder ist dem Sterben nahe, und ich lasse ihn nicht gegen uns marschieren. Lieber würde ich Adranis verbrennen, als dies erleben zu müssen und um die Qualen zu wissen, die er dabei leiden würde.«
    Damit ließ Roberto den Sprecher los. Barias strich seine Kleider glatt.
    »Die Toten haben kein Gefühl.«
    »Nein? Warum hat der tote Veralius dann gezögert, als sein Zenturio seinen Namen rief? War das Zufall?«
    »Ich …«
    »Geht mir aus den Augen, Barias. Und wagt es nicht, Halbwahrheiten zu verbreiten. Dies ist eine verzweifelte Situation, und jeder Bürger, der sich gegen uns stellt, gilt als Verräter. Meine Mutter ist die Advokatin, und damit bin ich der Zweite in der Konkordanz. Ich hoffe, ich habe mich deutlich ausgedrückt.«
    »Ihr werdet hierfür vor Gericht gestellt«, rief Barias. »Euer Verbrechen wird nicht ungesühnt bleiben.«
    Einen Moment lang erwiderte er Robertos Blick, dann zog er sich kopfschüttelnd und murmelnd zurück. Die Helfer, die mit den Schwerverletzten beschäftigt waren, starrten herüber.
    »Du würdest ihn doch nicht hinrichten, oder?«, fragte Dahnishev.
    »Ich weiß nicht«, sagte Roberto und stellte fest, dass er es auch so meinte. »Ich weiß nur, dass sich diese Seuche in der ganzen Konkordanz ausbreiten wird, wenn wir ihr keinen Einhalt gebieten. Wenn das bedeutet, dass einige den Dämonen geopfert werden, dann soll es so sein, auch wenn es mich selbst und meinen Bruder einschließt.«
    »Ich stehe an deiner Seite«, sagte Dahnishev.
    »Mit einem Herz, das so schwer ist wie meines, alter Freund. Ich gebe den Ingenieuren den Befehl, die Kisten zu öffnen. Die Toten werden nicht warten.«
    »Und

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