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Die dunkle Armee

Titel: Die dunkle Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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davor, dass ihre Zyklen unter Gott vorzeitig beendet werden.«
    »Ich habe viele Pflichten«, erklärte ihm die Kanzlerin. »Viel mehr, als Ihr Euch vorstellen könnt.«
    »Dann lasst mich Euch helfen, einen unausweichlichen Konflikt zu beheben, bevor sich ein grässliches Gemetzel entwickelt, in dem Freund und Feind gleichermaßen vernichtet werden, ohne jemals wieder die Umarmung Gottes spüren zu dürfen.«
    Koroyan wedelte ungeduldig mit der Hand. »Krieg ist manchmal notwendig. Wenn die Tsardonier uns angreifen, dann tun sie dies mit der Billigung ihrer Priester. Es kümmert mich nicht, wie sie mit ihren falschen Göttern Frieden schließen.«
    »Wenn die Gerüchte wahr sind, wenn zutrifft, was ich erfahren habe, und wenn der Weg, den ich erkennen kann, beschritten wird, dann sind die meisten, die gegen uns marschieren, keine Tsardonier. Es werden Bürger der Konkordanz sein, aus Gottes Umarmung gerissen und gegen die Konkordanz ausgesandt, die sie einst liebten.«
    Die Kanzlerin lachte. »Ich muss schon sagen, das ist wirklich witzig. Die Advokatin wirft mir vor, meine Auftritte seien oft zu dramatisch. Gegen Euch hat sie anscheinend nichts einzuwenden. Aber immerhin, Ihr habt meine Neugierde geweckt. Jetzt möchte ich nur noch begreifen, was Ihr damit meint. Also sprecht, Ossacer Westfallen. Und dann werden wir über Eure Verbrechen reden.«
    Ossacer nickte. Sie konnte ihn nicht gegen seinen Willen festhalten. Vielleicht war ihr das nicht klar. Sie konnte ihn zwar mit Pfeilen töten lassen, aber wenn sie ihn einsperrte, würde sich das rasch als Fehler erweisen.
    »Es ist recht einfach, auch wenn Ihr mir vielleicht nicht glauben werdet. Wir nehmen an, Gorian hat einen Weg gefunden, die Toten wiederzuerwecken und gegen uns ins Feld zu schicken.«
    »Wartet, wartet!« Die Kanzlerin sprang auf. »Was soll dieser Unfug? Selbst für einen Aufgestiegenen ist dies das Eingeständnis eines unglaublichen Verbrechens. Ihr könnt die Toten erwecken? Das soll ich glauben?«
    Wieder war Ossacer kurz davor, die Geduld zu verlieren. Es drehte ihm den Magen um. »Es gibt Gerüchte, bestätigt von Zeugen, mit denen ich selbst gesprochen habe, dass Gorian dies tun kann. Nicht wir, sondern Gorian. Wir, die wahren Aufgestiegenen, haben uns geschworen, ihn aufzuhalten. Wir müssen ihn töten.«
    »Wenigstens darin stimmen wir überein.« Koroyan wanderte im Zimmer umher und schüttelte den Kopf. »Was … ich kann nicht …« Schließlich hielt sie inne und fasste sich wieder. »Gorian kann also die Toten wandeln lassen?«
    »Das glauben wir.«
    »Gut. Wartet. Dies ist eine entsetzliche Ketzerei.«
    »Ich stimme Euch zu, dass …«
    »Schweigt«, fauchte sie. »Wie kann ich das glauben? Heute Morgen bin ich aufgewacht und habe die Schönheit von Gottes Erde genossen. Nur wenige Stunden später kommt Ihr herein und erzählt mir, das leibhaftige Böse gehe um und stehle Gott seine Menschen. Das ist grotesk. Warum sollte ich Euch glauben? Und warum sollte ich Euch nicht gleich an Ort und Stelle töten lassen? Eure letzten Äußerungen sind mir dabei sogar egal. In meinen Büchern stehen Berichte über Eure Verbrechen in den letzten zwanzig Jahren, die völlig ausreichen, um Euch zu verurteilen.«
    »Warum sollte ich hierherkommen, in Euer Haus, nur um Lügen zu verbreiten und mein Leben zu gefährden?«
    Die Kanzlerin dachte darüber nach und nickte schließlich. Anscheinend legte sich auch ihr Zorn. Sie kehrte zur Liege zurück und setzte sich wieder.
    »Warum müssen wir uns einmischen? Der Allwissende schenkt uns an jedem Tag, an dem wir atmen, alles, was wir brauchen. Wenn wir sterben, ist unsere Belohnung für ein Leben im Glauben die Rückkehr in die Umarmung Gottes, bis er beschließt, dass wir fortfahren sollen, sein Werk zu verrichten. Ihr … Ihr Aufgestiegenen sucht dies mehr als jeder verdammte Wissenschaftler zu unterminieren. Dennoch behauptet Ihr, gläubig zu sein.«
    »Ich brauche Eure Hilfe«, sagte Ossacer leise. »Richtet an einem anderen Tag über mich und uns.«
    »Euch helfen?« Der Kanzlerin schossen die Tränen in die Augen. »Ihr wollt meinen Glauben und den von Millionen anderer Menschen zerstören und bittet mich um Hilfe? Was soll ich denn tun, Ossacer?«
    Ossacer war verwirrt. Den Zorn konnte er verstehen, aber mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet.
    »Helft uns, die Lage nicht noch zu verschlimmern. Die Bürger hören auf Euch. Sie müssen erfahren, dass die Aufgestiegenen und die Wissenschaftler

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