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Die dunkle Armee

Titel: Die dunkle Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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entschieden unwohl dabei, als er dieser bunt zusammengewürfelten Truppe von Männern und Frauen aller Altersgruppen und mit ganz unterschiedlichen geistigen Fähigkeiten zu erklären versuchte, dass sie in Sicherheit und völlig normal waren.
    Arducius betrachtete seine formelle Toga mit der roten Schärpe und die Füße, die in Sandalen steckten, und atmete tief durch. Wenn er aufschaute, kam es ihm vor, als hinge das Misstrauen direkt vor ihm wie ein Spinnennetz im Raum. Er spürte es in ihren Auren. Flackernde, hellblaue und rote Fasern, die die Energie im Raum aufsaugten und das Unbehagen immer weiter verstärkten.
    »Liegt es an mir, oder ist es wirklich so schwer zu verstehen?«, fragte er sie, und die Dolmetscherin, eine Frau mit Adlernase in mittleren Jahren namens Norita, wiederholte seine Worte in einem seltsamen, klickenden Dialekt.
    Er schritt zur Tür, öffnete sie und erschreckte einen Schreiber, der gerade vorbeiging. Er winkte einladend.
    »Wenn einer von euch Lust dazu hat, kann er jederzeit gehen. Ich bezahle sogar die Rückfahrt.« Dann kehrte er in den Klassenraum zurück, ließ die Tür aber offen. »Allerdings würde ich viel lieber mit euch zusammen eure Fähigkeiten verstehen lernen, damit ihr euch mit dem wohlfühlt, was ihr in euch tragt.«
    Das Schweigen, das ihm nun entgegenschlug, war nicht mehr ganz so lastend. Er nahm es als winziges Anzeichen eines Fortschritts.
    »Sind eure Zimmer unbequem? Halten euch die Wachen hinter Schloss und Riegel? Hat euch irgendjemand daran gehindert, die Stadt oder die öffentlichen Bereiche des Hügels aufzusuchen? Nein. Und das wird auch nicht geschehen. Ihr seid hier, weil wir euch helfen wollen. Wir glauben, dass ihr hier sicherer seid als in eurer Heimat, wenigstens im Augenblick. Aber ihr seid nicht gegen euren Willen hier. Ich kann nur mit Leuten arbeiten, die lernen wollen. Deshalb wiederhole ich es noch einmal: Wer gehen will, kann das jederzeit tun.« Er deutete mit dem Daumen über die Schulter zur Tür. »Ich werde euch keine Steine in den Weg legen.«
    Auf einmal starrten sie alle zum Ausgang, und einige hatten sich sogar entspannt. Arducius drehte sich um und entdeckte Hesther, die mit leicht geröteten Wangen in der Tür stand.
    »Vielleicht kann ich helfen«, sagte sie.
    »Ich bin für jede Hilfe dankbar«, gab Arducius zu.
    Hesther trat ganz ein und strahlte die Morasier an. Als sie dicht bei Arducius war, wandte sie sich leise an ihn.
    »Mag sein, dass du ihnen nicht im Wege stehst, aber die Advokatin könnte das anders sehen.«
    »Warum sollte sie? Ob Krieg oder nicht, aus diesen Leuten werden niemals Aufgestiegene.«
    »Du kennst doch Herine. Sie richtet den Blick immer weit in die Zukunft. Sie ist auch an den Enkelkindern interessiert.« Hesther räusperte sich, fuhr sich mit gespreizten Fingern durchs ergraute Haar und band das Tuch neu, das die Haare aus ihrem Gesicht hielt. Dabei lächelte sie Arducius an, doch es sah nicht sonderlich tröstlich aus. »Jedenfalls hast du ein noch wesentlich dringenderes Problem.«
    »Wirklich?« Arducius’ Herz sank noch tiefer.
    »Ossacer predigt den Pazifismus.«
    »Wem?«
    »Rate mal.«
    Arducius seufzte. »Was soll ich tun? Er hat ja sogar recht. Wir bilden hier keine Armee aus.«
    Hesther fasste mit blitzenden Augen seinen Arm. Alle Schüler beobachteten den Streit, aber wenigstens übersetzte Norita nicht mehr.
    »Es spielt keine Rolle, ob er recht hat oder nicht. Die Advokatin stellt Fragen.« Sie deutete auf die Schüler im Raum. »Und diese fünf dort werden für den Kampf ausgebildet, ob es dir, mir oder Ossacer gefällt oder nicht.«
    »Ja, aber …«
    »Kein Aber, Ardu. Keiner von ihnen ist ein Schmerzfinder. Keiner von ihnen wird ein Heiler von Ossacers Kaliber sein, und er sollte ihnen nichts anderes einreden. Das führt nur dazu, dass sie schlecht ausgebildet auf dem Schlachtfeld erscheinen, falls es einen Krieg gibt. Um unser aller willen darf das nicht geschehen. Ich bin zwar die Mutter des Aufstiegs, aber in Herines Augen bist du ihr Anführer. Sie verliert die Geduld, und angesichts des Drucks, den die Kanzlerin ausübt, dürfen wir uns die Advokatin nicht zur Feindin machen. Das verstehst du doch.«
    »Ja, sicher.«
    »Dann beweise, dass du der Diplomat bist, für den dich damals in Westfallen alle gehalten haben. Sorge dafür, dass Ossacer zur Vernunft kommt, und verhindere, dass Herine durch unsere Flure schleicht und die Schüler nervös macht.«
    Arducius wich ihrem Blick

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