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Die Dunkle Erinnerung

Die Dunkle Erinnerung

Titel: Die Dunkle Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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nahezu lautlos und geschickt. Als ob das Eindringen in fremdes Territorium für sie so etwas wie ein Spaziergang wäre. Alec fand es beinahe unheimlich.
    Als er den Mann gefesselt hatte und zum Wagen zurückkam, stand das schwere Tor offen, und Erin saß hinter dem Steuer. Alec ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder. »Hoffentlich hat Herrick die Kameras unschädlich gemacht. Sonst wird es nämlich hart.«
    »Ich mag es hart«, konterte Erin und lenkte den Wagen durchs Tor.
    »Ach? Darüber müssen wir uns gelegentlich unterhalten – falls wir die nächste Stunde überleben.«
    Erin lachte leise. Sie war so sehr in ihrem Element, dass Alec sie nur verwundert beobachten konnte. Er hatte die Kämpferin, die Kriegerin in ihr gesehen und geglaubt, dass sie damit nur ihre Verletzlichkeit verbarg. Nun aber begriff er, dass mehr dahinter steckte: Erin blühte im Angesicht der Gefahr regelrecht auf, sie liebte die Herausforderung. Und das machte ihn nervös.
    Nun fuhr sie ohne Licht über die gewundene Zufahrt und hielt erst kurz vor dem Waldrand. Dann stellte sie den Motor ab und ließ den Wagen hügelabwärts bis vors Haus rollen.
    Sie stoppten. Alec schlüpfte aus dem Wagen und duckte sich. Die Tür ließ er angelehnt. Erin rutschte über die Sitzbank auf seine Seite und duckte sich ebenfalls.
    So weit, so gut. Bis jetzt hatte sie anscheinend niemand bemerkt.
    »Gib mir Deckung«, flüsterte Alec, flitzte zur Haustür und drückte sich mit dem Rücken dagegen.
    Erin bezog neben dem Kotflügel Posten und hielt ihre Pistole mit beiden Händen schussbereit.
    Alec brach das Schloss auf und winkte sie herüber.
    Nach einem raschen, wachsamen Blick in die Runde rannte Erin zu ihm. Gemeinsam schlüpften sie in die Halle und drückten die Tür lautlos hinter sich zu.
    Es war still. Kein Mensch zu sehen.
    Eigentlich sollten sie Erleichterung empfinden. Stattdessen überkam beide das Gefühl, dass etwas nicht stimmte.
    »Mir gefällt das nicht«, flüsterte Erin und sprach damit Alecs Gedanken aus. Argwöhnisch sah sie sich in der Halle um. »Irgendwas ist hier faul.«
    »Genau. Lass uns den Jungen suchen und dann nichts wie raus hier!«
    Erin nickte nervös und folgte ihm die breite Treppe hinauf, wobei er immer zwei Stufen auf einmal nahm. Auf dem letzten Drittel teilte sich die Treppe. Alec schwenkte nach links, wo sich Ryans Beschreibung zufolge Codys Zimmer befinden musste, wurde aber durch eine Tür aufgehalten, die den Weg in den Ostflügel versperrte.
    Alec benutzte einen Dietrich.
    Plötzlich erklangen aufgeregte Stimmen unter ihnen.
    Erin warf sich auf den Boden und zielte auf die Balustrade. »Hol den Jungen, ich geb dir Deckung!«
    Alec stocherte im Schloss herum. Als es sich mit einem Klicken öffnete, ertönte ein Ruf. Die Stimmen der Männer unter ihnen verrieten, dass sie die Eindringlinge entdeckt hatten.
    Erin erwischte den Ersten. Der zweite Mann wich zurück und erwiderte das Feuer.
    »Beeil dich!«, drängte sie. »Gleich haben wir Nevilles ganze Armee auf dem Hals!«
    Alec schlüpfte in den Korridor und hielt die Mündung seiner SIG gegen die Decke gerichtet, während er die Türen abzählte. »Das siebte Zimmer auf der linken Seite«, hatte Ryan gesagt. »Falls sie ihn nicht verlegt haben.« Alec stand vor der fünften Tür, als im übernächsten Zimmer die Tür aufflog und ein großer Mann herausstürzte.
    Herrick.
    »Zurück!«, brüllte er. »Eine Falle!«
    Hinter ihm hetzte ein anderer Mann in den Korridor und feuerte blindlings. Dann gewahrte er Alec und starrte ihn entsetzt an.
    Herrick stolperte und fiel vornüber. Eine Kugel hatte ihn in den Rücken getroffen.
    Alec streckte den Angreifer mit einem Schuss nieder, lief zu Herrick und drehte ihn auf die Seite.
    »Der Junge? Cody?«, fragte er drängend. »Wo ist er?«
    »Weg. Hintertür. Vor paar Minuten. Hab aufhalten wollen.«
    »Wohin bringen sie ihn?«
    Herrick stöhnte. »Flughafen … vielleicht.«
    »Zu welchem Flughafen?«
    »Was ist mit Ryan?« Herrick packte Alecs Hand, und seine Augen verschleierten sich. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Ist er …«
    »Er ist in Sicherheit. Welcher Flughafen, Herrick?«
    Doch der Mann war tot.
    Ein neuerlicher Schusswechsel aus der Eingangshalle führte Alec wieder seine prekäre Lage vor Augen.
    »Warum dauert das so lange?«, rief Erin.
    Alec beeilte sich, neben ihr Posten zu beziehen. »Ich würde sagen, wir stecken mächtig in der Scheiße.«
    »Herrick?«
    »Tot.«
    »Und wo ist

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