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Die Dunkle Erinnerung

Die Dunkle Erinnerung

Titel: Die Dunkle Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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davongekommen. Selbst mit dieser kleinen List mit Jacob Holmes. Ich war nicht sicher, ob es funktioniert, aber du bist darauf reingefallen.« Er wechselte das Messer mit einer raschen Bewegung in die andere Hand. Geschickt. So schnelle Hände. »Ich wusste schon seit Jahren über Jacob Bescheid und hab mir gedacht, dass bestimmt mal die Gelegenheit kommt, wo ich seine früheren Verbrechen gegen ihn benutzen kann.«
    »Also bist du in seiner Rolle in Gentle Oaks aufgetreten.«
    »Ich bin immer ein anderer … irgendeiner, den die Polizei kennt und jagt, während ich selber schon längst fort bin. Diesmal war es allerdings etwas anders. Ich hatte Jacob bereits in sicherer Verwahrung, und sein Tod war die perfekte Tarnung.«
    »Und warum bist du hergekommen? Was willst du von mir?«
    »Du weißt zu viel. Solange du lebst, kann ich nicht sicher sein, dass wir uns nicht wieder begegnen. Und du würdest mich erkennen. Nicht wahr, Erin?«
    Sie würde nicht in Panik verfallen, würde nicht zulassen, dass er ihre Wachsamkeit untergrub. Der Magician hatte sie einmal kalt erwischt und dabei fast getötet. Ein zweites Mal würde das nicht geschehen. Diesmal würde sie seinen Angriff parieren. Dieses Mal musste sie Claire und Janie schützen …
    Erins Blick fiel auf das blutige Messer. In diesem Moment ging ein Ruck durch sie – mit einem Mal hatte sie sich unter Kontrolle. Das jahrelange Training gewann die Oberhand. Eiskalte Entschlossenheit war nun das alles beherrschende Gefühl.
    Der Magician grinste. »Wie willst du es haben?« Er wedelte mit dem Messer, warf es dann auf die Couch. »Ich biete dir sogar einen fairen Kampf. Wir sind beide ungefähr gleich weit weg. Mal sehen, wer es als Erster kriegt.«
    Er wollte, dass sie das Messer nahm, forderte sie heraus. Doch wenn sie nach seinen Regeln spielte, würde sie untergehen – das wusste sie. Sie musste ihm ihre Regeln aufzwingen.
    Indem sie sich langsam Richtung Couch vorschob, sagte Erin mit zitternder Stimme: »Das ist eine Sache zwischen dir und mir. Die anderen musst du nicht mit hineinziehen.« Sie behielt ihr Ziel im Auge, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
    »Da irrst du dich. Inzwischen haben alle mich gesehen, selbst deine alte Marta. Ich kann das nicht riskieren. Das verstehst du doch?«
    Erin hechtete zum Kamin, während der Magician sich auf das Messer warf. Erin packte den Schürhaken und schwang ihn mit aller Kraft. Ihr Gegner duckte sich, war aber nicht schnell genug. Erin traf ihn mit dem Haken auf dem Arm. Er stieß ein schmerzerfülltes Stöhnen aus. Doch sofort fing er sich wieder, wirbelte mit dem Messer herum und nahm Kampfhaltung an. »Na warte, du …«
    Erin ließ ihm keine Zeit, sich zu sammeln, sondern schwang den Schürhaken und griff ein zweites Mal an. Der Magician wich zurück. Einen Schritt. Zwei. Dann hatte er sicheren Stand gefunden und attackierte sie seinerseits.
    Er war ein großer Mann mit langen Armen, doch Erin wich mit einer flinken Bewegung aus, drehte sich weg und rammte ihm im Vorbeistürzen den Schürhaken in den Rücken.
    Er ging in die Knie. Das Messer rutschte über die Dielen, blieb am Teppich hängen. Wieder holte Erin aus, doch ihr Gegner packte sie am Bein. Sie war ihm zu nahe gekommen. Sie stürzte, fiel auf den Rücken, verlor den Schürhaken, der scheppernd gegen die Wand prallte, während der Magician sich auf das Messer warf.
    Erin sprang in dem Moment auf, als ihr Gegner herumwirbelte und sie erneut attackierte.
    Sie blockte den Stich ab. Ihr Körper fand nun jenen fließenden Rhythmus, der sie zu einer solch gefährlichen Kämpferin machte. Ein Schlag mit der rechten Handkante traf von unten sein Kinn. Ihre Linke hämmerte auf seinen Bizeps, gefolgt von einem vernichtenden Hieb gegen seinen Hals.
    In seinen Augen erschien ein Ausdruck nackten Entsetzens.
    Erin packte seinen Ellenbogen und verdrehte ihm den Arm. Das Messer fiel klirrend zu Boden. Er landete auf dem Rücken, griff wieder nach der Waffe und führte einen wilden Stoß nach oben, verfehlte Erin jedoch. Sie rollte ihn auf den Bauch, dass das Messer unter ihm lag, drehte seinen Arm weiter herum, bog das Handgelenk und rammte ihm ein Knie in die Nieren.
    Sein Körper erstarrte und wurde dann schlaff.
    Erin wagte es nicht, ihren Griff zu lockern. Sie wartete, bis sein Blut auf die Holzdielen tropfte. Dann sprang sie von ihm weg und blickte auf. Von der Treppe her beobachteten Claire und Marta voller Entsetzen das Geschehen. Janie hatte ihr Gesicht im

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