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Die Dunkle Erinnerung

Die Dunkle Erinnerung

Titel: Die Dunkle Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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Cody?«
    »Fort. Sind mit ihm durch die Hintertür.«
    »Dann komm«, drängte Erin. »Wir müssen hier raus!«
    Alec folgte ihr Schritt für Schritt am Geländer entlang bis zum Kopf der Treppe.
    »Es sind nur noch ein paar … drei oder vier.« Erin warf ihm einen raschen Blick zu. »Die schaffen wir. Aber wenn sie auch von oben kommen, stecken wir in der Klemme!«
    »Da hast du wohl Recht.«
    Erin hielt die Glock in der einen Hand und die Ruger in der anderen. »Okay, du kümmerst dich um die Burschen links. Ich übernehme rechts.«
    Alec zog seine zweite Pistole aus dem Knöchelhalfter. »Okay, dann los!«
    Seite an Seite rückten sie vor in Richtung Treppe, feuerten immer neue Salven.
    Alec erspähte zwei Männer im Erdgeschoss. Sie hatten sich im Flur zur Linken hinter einer mächtigen Säule verschanzt. Kaum machte er einen Schritt über die Treppengabelung hinaus, griff einer der Männer ihn an, während der andere ihm mit einem Kugelhagel Deckung gab. Alec ließ sich auf die Seite fallen, rutschte ein Stück und traf den vorderen Mann mit einer Kugel. Der andere zog sich zurück und benutzte die Wand als Deckung. Der Mann würde nun sehr vorsichtig sein – falls sie überhaupt so lange die Stellung hielten. Am Fuß der Treppe rollte Alec sich herum, während Erin mit ihrer Ruger die Männer auf der rechten Seite ebenfalls zum Rückzug zwang.
    Stille. Und eine leere Halle, abgesehen von den leblosen Körpern.
    »Du bist ein tüchtiges Mädchen«, sagte Alec.
    »Was hätte ich sonst tun sollen?«, gab Erin zurück. »Du warst ja mit den Jungs beschäftigt.«
    Von beiden Seiten näherten sie sich der Haustür, vor der das Auto stand, nur wenige Yards entfernt.
    »Wie viele wohl noch da draußen sind?«, wollte Erin wissen.
    Alec schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.«
    »Hier bleiben sollten wir besser nicht.«
    Da musste er ihr Recht geben. Die auf dem Rückzug befindlichen Wachmänner würden mit Verstärkung zurückkehren, und zwar schon bald. »Wir müssen schnell sein. Kannst du mir Deckung geben?«
    »Diesmal gehe ich zuerst.« Bevor Alec protestieren konnte, war sie schon aus der Tür und lief im Zickzack auf das Auto zu.
    In diesem Moment wurde hinter der Hausecke das Feuer eröffnet. Die Kugeln zwangen Erin zu wilder Flucht über die breite Veranda. Alec stürzte aus dem Haus und feuerte beide Waffen auf den verborgenen Schützen ab. Erin sprang von der Veranda und rollte auf die Wiese. Unversehrt erreichte sie den hinteren Kotflügel und duckte sich schussbereit dahinter.
    Alec holte tief Luft, dann stürmte er über den schlüpfrigen Betonboden. Eine Kugel streifte seinen Ärmel. Er spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Keuchend duckte er sich neben Erin hinter den Kotflügel. »Verdammt, das war knapp!«
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja, aber ich glaube, wir haben unsere Gastgeber jetzt lange genug belästigt. Komm!«
    »Leichter gesagt als getan.«
    Von der Garage her dröhnte Motorenlärm. Alec blinzelte ins Licht der näher kommenden Scheinwerfer und presste sich dann gegen den Kotflügel, als ein schwarzer Lincoln Town Car in voller Fahrt durch die schlammigen Pfützen an ihnen vorüberraste.
    »In dem Wagen ist Cody!«, rief er. »Wir müssen …«
    Wieder Schüsse. Zwei Männer, schwarze Schatten in der mondlosen Nacht, kamen mit Automatikgewehren auf sie zu und eröffneten das Dauerfeuer. Das machte auch den beiden anderen Wachmännern, die an den Seiten des Hauses Deckung gesucht hatten, wieder Mut.
    Alec ließ sich fallen, erwiderte das Feuer. »Jetzt oder nie! Wenn wir nicht in die Gänge kommen, bevor die am Tor sind, sitzen wir wie auf dem Präsentierteller.«
    »Wer fährt?«
    »Ich.« Im Krebsgang näherte er sich der Fahrertür und zog sie auf.
    Erin kletterte auf den Beifahrersitz. Halb drinnen, halb draußen feuerte sie durch den Spalt. »Los jetzt!«
    Erin schlug die Tür zu. Alec schaltete das Fernlicht ein und ließ den Motor aufheulen.
    Ein geblendeter Wachmann riss instinktiv die Hände hoch, um seine Augen zu schützen. Alec trat das Gaspedal durch, riss das Steuer nach links und zwang den Wagen in eine scharfe 180-Grad-Wende. Der Wächter wich zur Seite aus, doch der Sedan erwischte ihn am Bein und schleuderte ihn durch die Luft.
    Mit schlingerndem Heck schoss der Wagen nach vorn.
    In diesem Augenblick explodierte das Rückfenster und überschüttete die Insassen mit Glassplittern.
    Alec duckte sich und schaute zu Erin, die sich umdrehte und durch die Öffnung feuerte. Sie

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