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Die dunkle Göttin

Die dunkle Göttin

Titel: Die dunkle Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang David; Thon Weber
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ihrer Macht zu lassen, die Jerghar ihnen zurückgegeben hatte. Sie wanden sich und wieherten ebenso gepeinigt von Qualen wie Layantha schrie, als Jerghar versuchte, ihnen seinen Willen aufzuzwingen. Er schlug mit feurigen Peitschen auf sie ein und befahl ihnen, ihre geraubte Lebensenergie nicht länger durch die Magierfrau zu senden. Sie wanden sich zuckend unter diesen Hieben … aber sie gaben nicht nach.
    Layantha kreischte jetzt unablässig, bebte wie von Krämpfen geschüttelt. Ihre grünen Augen leuchteten wie zwei Sonnen. Jerghar brachte sich mit einem gewaltigen Satz in Sicherheit
und stolperte ungeschickt vor Furcht, als die Magierfrau plötzlich in Flammen aufging.
    Zuerst war nur Rauch von ihr aufgestiegen. Doch im nächsten Augenblick zuckten aus diesem Rauch Flammen empor, fürchterliche Flammen, in denen sich das blaue Strahlen Tomanâks und das grüne Gift Krahanas zu einer lodernden Feuersbrunst vereinten. Diese Feuersäule erhob sich tosend in den nächtlichen Himmel, und Jerghar zuckte vor der Person zurück, die in ihrem Kern gellend schrie. Die Flamme entwickelte keinerlei Hitze, dennoch schrumpfte Layantha, verzehrt von diesem fürchterlichen Feuer, das nicht einmal den Tau auf dem Gras trocknete, auf dem sie stand.
    Sie brüllte noch einmal auf: mit einem animalischen, grauenvollen Schrei, der scheinbar endlos in Zeit und Ferne verklang. Dann war sie verschwunden. Als Zeugnis ihrer Vernichtung blieb nur ein kleiner Haufen Asche übrig.
     
    Die Lähmung, die Bahzells Gefährten bannte, erlosch so plötzlich, als hätte man eine Kerze ausgeblasen. Er hörte und spürte, wie seine Brüder die Nachwirkungen abschüttelten, aber er hatte keine Zeit, ihnen zu erklären, was geschehen war. Jerghar hatte die Shardohns dem Befehl Treharms und der beiden anderen Diener unterstellt, und noch während Krahanas Erster Diener vor dem Mahlstrom der Vernichtung zurückzuckte, der Layantha verzehrte, schrie sein Verstand seinen Untergebenen Befehle zu, peitschte sie zum Angriff.
    »Jetzt, Schwertbrüder!«, brüllte Bahzell. Die Nacht erwachte zu einem gespenstischen Leben, als ein boshaftes Heulen aus den Kehlen seltsam wirkender Wölfe erklang.
    Die Shardohns stürzten vor. Ihr Wutgeheul klang gieriger und heißer als je zuvor, da ihr eigenes Entsetzen darin widerhallte. Das gleißend blaue Strahlen um Bahzells Schwert erfüllte sie mit einer Panik, die lähmender war als alles, was Layantha hätte beschwören können. Doch das tiefer sitzende Grauen vor ihrer HERRIN und IHREN Dienern trieb sie
voran, peitschte sie weiter und stürzte sie in ein geradezu wahnsinniges Verlangen, alles um sich herum niederzureißen.
    Schwerter und Säbel und Hurthangs zweischneidige Axt funkelten in dem Licht, das von Bahzells Klinge ausstrahlte, und die wiehernden Schlachtrufe der Windrenner übertönten das wütende Geheul der Wölfe. Walsharno sprang vorwärts, der heranwogenden Welle von Angreifern entgegen. Bahzell und er bildeten die Spitze des Keils, der in das Herz ihrer Feinde vorstieß.
    Vierbeiniges Grauen kollidierte mit scharfem Stahl und Hufen wie Streitkolben. Die Nacht war von Wutgeschrei erfüllt, gierigem Geheul, Schmerzensschreien und dem dumpfen Krachen von Stahl, der untotes Fleisch durchtrennte und untote Knochen zerschmetterte. Dutzende und Aberdutzende von nicht sterblichen Dämonengestalten warfen sich in blinder Gier vorwärts. Es waren einfach zu viele. Einer der Hengste vom Bärenfluss wieherte brüllend auf, als er zu Boden gerissen wurde. Anderthalb Tonnen kämpfender Wut verschwanden unter einem »Wolfs«-Rudel, das an dem Windrenner riss und zerfetzte ihn in Stücke.
    Ein anderer Windrenner stolperte und sank zu Boden. Sein Reiter flog aus dem Sattel. Doch das Tier sprang wieder auf und wieherte vor Wut und Hass, als sich drei Shardohns auf seinen Reiter stürzten. Der Säbel des Windreiters blitzte auf, und einer der Shardohns kreischte, als die Klinge sein Rückgrat zertrümmerte. Er stürzte, wand sich vor Todesqualen, die beiden anderen aber durchbrachen die Abwehr des Windreiters. Er starb, ohne einen Laut von sich zu geben, als die langen Reißzähne seine Kehle zerfetzten. Sein Windrennerbruder schrie, als wäre er selbst ein Dämon. Er bäumte sich auf, erschlug die Mörder und kreischte erneut, als eine Woge von Wölfen über ihn herfiel und ihn endgültig zu Boden warf.
    Hurthangs Axt zuckte wie ein Donnerkeil herab. Er schimmerte mit einem Widerhall der blauen Flamme, die

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