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Die dunkle Göttin

Die dunkle Göttin

Titel: Die dunkle Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang David; Thon Weber
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Bahzells
Schwert ausstrahlte. Ein Shardohn jaulte vor Qual, als dieser glühende Stahl ihn durchbohrte und er erfuhr, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde, dass auch er sterben konnte. Gharnals Schwert flimmerte in demselben Glanz, während er einen anderen dieser geheimnisvollen Wölfe ausweidete. Brandarks Kriegsross wieherte schrill vor Entsetzen, als ein weiterer Shardohn es ansprang. Die Blutklinge riss den Kopf herum, wich dem Angriff aus und ließ gleichzeitig sein Schwert herabsausen. Die Klinge glänzte zwar nicht in Tomanâks Licht, der Schlag aber fegte sein Opfer beiseite. Es hatte den Kopf verloren und trat blindlings mit den Läufen um sich. Es war zwar nicht wirklich »tot«, doch es war ja auch nicht »lebendig« gewesen. Taumelnd rappelte es sich auf und blieb in einer grotesken Parodie auf die Natur und das Leben schwankend und orientierungslos stehen, während die Schlacht an ihm vorbeirauschte.
    »Tomanâk! TOMANÂK!«
    Bahzells dröhnender, tiefer Schlachtruf erhob sich über den tosenden Tumult, übertönte alle anderen Geräusche und hallte wie das Kriegshorn des Gottes, dem er diente, durch die Nacht. Walsharno und er kämpften wie ein Wesen, so vollkommen miteinander verschmolzen, dass keiner von beiden hätte sagen können, wo die Gedanken des einen endeten und die des anderen begannen.
    Bahzells gewaltiges Schwert, eine mehr als anderthalb Meter lange, blau gleißende Klinge, war eine Zweihandwaffe und selbst mit beiden Händen von einem gewöhnlichen Sterblichen nicht leicht zu schwingen. Bahzell jedoch führte sie mit einer Hand, als wöge sie nicht mehr als ein Florett, und jeder Shardohn, der in die Reichweite dieser Furcht einflößenden Waffe geriet, war sogleich des Todes. Walsharno strahlte in demselben Licht, und aus seinen Vorderhufen zuckte blaues Licht, wenn er sie auf ein Opfer hinuntersausen ließ. Von Bahzells üblicher Ungeschicklichkeit im Sattel war jetzt nichts zu sehen. Er war Teil von Walsharno, nicht nur sein Reiter, und
die beiden stürmten unaufhaltsam zu dem Hügel vor, auf dem Layantha in Flammen aufgegangen war.
     
    Jerghar richtete sich wieder auf und riss seinen Blick von dem kleinen Aschehaufen auf dem Gras los, wo Layantha gestanden hatte. Eine Furcht, die so düster war wie alles, was diese untote Magierfrau je hätte wirken können, drang ihm bis ins Mark. Er hatte niemals erwartet, dass ihr so etwas widerfahren könnte, ja, dass es überhaupt passieren konnte. Und wenn Bahzell dazu imstande war …!
    Nein! Jerghar schüttelte sich heftig. Es mussten die Windrenner gewesen sein, die sich an ihren Mördern rächen wollten. Sie waren mindestens so sehr daran beteiligt gewesen wie Bahzell selbst! Und da er jetzt wusste, was geschehen war, würde er Abhilfe schaffen. Er war schließlich der Meister dieser verdammten Seelen! Er geißelte sie mit einer weiß glühenden Kraft, die sich aus seiner Wut und seiner Panik speiste. Diesmal blieb ihm keine Zeit, ihre lautlosen Schreie angemessen zu genießen. Selbst jetzt noch spürte er, wie sie sich ihm widersetzten, besiegt, aber nicht unterjocht. Doch sie konnten ihm nicht widerstehen, als er alle Reserven seiner verderbten Energie einsetzte.
    Nach diesem kurzen, titanischen Kampf blickte er auf. Seine grün leuchtenden Augen weiteten sich ungläubig. Die Feinde waren tief in den äußeren Verteidigungsring eingedrungen, und schlugen eine gnadenlose Bresche durch das Meer von Shardohns. Das war doch nicht möglich! Bahzell mochte ein Paladin des Tomanâk sein, aber die anderen waren bloß … Sterbliche. Sie hätten eigentlich wie Stroh im Feuer verzehrt werden, eine leichte Beute sein sollen … aber das waren sie keineswegs.
    Er konnte jeden Meter ihres Vorrückens an ihrem Blut und ihren Leichen ablesen. Windrenner und Menschen und Hradani starben, aber sie starben nicht leicht … und schon gar nicht allein. Fast ein Drittel seiner Shardohns war verkrüppelt
oder bereits vernichtet worden, und immer noch mähten sich diese verrückten Menschen und Windrenner weiter durch ihre Reihen, in einer Schlacht, die doch nur mit ihrem eigenen Tod enden konnte! An ihrer Spitze, umhüllt von diesem tödlich blauen Glanz der Macht, trabte der größte Windrenner von allen, und auf seinem Rücken hockte das entfesselte Schwert Tomanâks, Bahzell Bahnakson.
     
    » Bahzell!«
    Gharnals Warnschrei gellte durch den Tumult und das Chaos. Bahzell riss den Kopf herum, als etwas durch die Luft auf ihn zusauste. Es sah wie ein

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