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Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Titel: Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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verrückt geworden?« Akken baute sich vor ihm auf. »Sieh dich doch einmal um. Wir haben eine Stadt der Elfen erobert! Viel Beute gemacht! Warum sollten wir das aufgeben?«
    Karn nickte bedächtig. »Weil Israk uns alle belogen hat. Ja, mehr noch, er hat uns verraten.«
    Mit schnellen, hastigen Worten berichtete Karn von den Ereignissen in der riesigen Höhle, von dem Treffen mit Regvald und dem Mord an Narem.
    »Er hat versucht, mich umzubringen, indem er mich in den Abgrund gestürzt hat. Er wollte einen Troll töten!«
    Bestürzte Stille antwortete ihm. Niemand wusste etwas darauf zu sagen. Bis Ruk mit aller Kraft auf den Brunnenrand schlug, so fest, dass der Stein unter seiner Faust einfach zerbröselte. »Ich bringe ihn um!«
    Ruk schritt auf und ab, warf den Kopf hin und her, fletschte die Zähne. Sein Gesicht war eine Maske der Wut. Karn konnte es nachfühlen. Noch immer schienen ihm Israks Taten ungeheuerlich, obwohl er genug Zeit gehabt hatte, sie zu verstehen.
    »Hör auf!«, fauchte Akken laut. »Das klingt doch alles verdammt seltsam. Wie hast du denn überlebt?«
    Das war die Frage, die Karn gefürchtet hatte. Aber er hatte sich bereits eine Antwort überlegt.
    »In dem Abgrund war ein Vorsprung. Ich bin darauf gestürzt. Es war einfach nur Glück. Ein Stück seitwärts, und das wäre es für mich gewesen.«
    »Wir sollten Israk in den Abgrund werfen«, knurrte Ruk. »Und seinen ganzen verdammten Stamm gleich mit.«
    »Nein, wir sollten ruhig bleiben. Israk hat viele Freunde. Und er hat uns hierhergeführt, oder nicht? War das nicht gut? Haben wir den Winter nicht überstanden, nicht gute Beute gemacht?«
    Überrascht blickte Karn Akken an. Ihr Anführer wies um sich herum auf die eroberte Stadt. Ruk schnaubte wütend. Selbst Breg zog verwirrt die Brauen zusammen.
    »Was schlägst du vor?«, erkundigte sich Karn. »Ich meine, was sollen wir machen?«
    »Wir reden mit ihm. Du, Ruk und ich. Mal sehen, was er zu sagen hat.«
    »Was soll er schon sagen«, entfuhr es Ruk. »Der Bastard wollte Karn umbringen!«
    Akken warf Karn einen misstrauischen Blick zu. »Ich weiß nicht… Vielleicht erinnert sich Karn nicht richtig, oder die Elfen haben ihn mit ihrer verfluchten Magie beeinflusst. Das alles ergibt doch gar keinen Sinn.«
    Schon wollte Karn ihm widersprechen, da sprang Ruk auf Akken zu und baute sich vor ihm auf. »Du wirst vor Israk kriechen, solange er dir gutes Fleisch verschafft, hm?« Ruks Gesicht war nur einen Fingerbreit von Akkens entfernt. »Dir ist egal, dass er mit Zwergen paktiert und dass er beinahe Karn ermordet hat. Hauptsache, du bist ganz vorn mit dabei!«
    »Noch bin ich hier der Anführer und entscheide, was wir machen«, entgegnete Akken hitzig. »Und ich sage, wir überstürzen nichts.«
    Ruk wich einen Schritt zurück. Er nickte, so als verstünde er Akken, aber Karn sah einen flammenden Zorn in den Augen seines Bruders, den er bisher noch nie wahrgenommen hatte.
    »Noch«, zischte Ruk. »Genau, noch bist du Anführer. Aber nicht mehr lange. Du bist der Falsche für diesen Stamm!«
    Die Herausforderung war noch nicht ganz ausgesprochen, da sprang Akken schon brüllend auf ihn zu. Die beiden Leiber prallten gegeneinander. Akken rammte Ruk die Fäuste in die Seite, wurde aber gepackt und zur Seite gewirbelt. Sofort drang er wieder auf Ruk ein, zog ihm die Klauen der Linken über die Brust, hinterließ tiefe Risse in Ruks Haut. Ruk trat nach ihm, trieb ihn zurück, duckte sich, um einem weiteren Hieb zu entgehen, und rammte Akken die Schulter in die Brust.
    Ineinander verkeilt stürzten die beiden großen Trolle nach hinten. Die Jäger des Stammes sprangen aus dem Weg, machten ihnen Platz, bildeten einen großen Halbkreis um die Kämpfenden. Niemand griff ein. So wollte es die Tradition; so wurde entschieden, wer den Stamm führen sollte.
    Akken prallte mit dem Rücken gegen die Brunnenwand, ließ seinen Kontrahenten aber nicht los. Ein Teil der oberen Randsteine löste sich und brach weg. Die beiden Trolle landeten in dem Becken. Ein Sturzbach ergoss sich auf die Pflastersteine.
    Ruk tauchte als Erster wieder auf, Wasser lief über seine Haut, löste das Blut von ihr. Er schlug nach Akken, der die Hiebe mit den Armen parierte und Ruk mit einem Aufbäumen von sich warf. Ruk stolperte zur Seite, suchte nach Halt, bekam die Beine der Statue zu fassen, riss sie jedoch lediglich mit sich und um.
    Sofort war Akken an ihm dran, ließ ihm keine Zeit, sein Gleichgewicht wiederzufinden. Komm

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