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Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Titel: Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Kleinen zeigen, wie man ein guter Jäger wird, und den Wald nie wieder verlassen.– Hört ihr das?«
    Alle horchten auf. Der Wind murmelte sanft, zwischen den Felsen strich ein Fuchs umher, aber sonst vernahm Deilava nichts.
    »Was hast du gehört?«, fragte Narem.
    »Nichts. Dieses Land ist wie tot.« Selan zog den Kopf zwischen die Schultern. »Nachts liege ich wach und kann nicht schlafen, weil ich den Wald nicht hören kann.«
    Sein Eingeständnis ließ jeden Widerspruchsgeist in Deilava verstummen. Mit einem Mal wirkte er alt, obwohl sich auf seinem Gesicht kaum eine Linie zeigte.
    »Es hat keinen Sinn, über die Situation zu klagen«, unterbrach Narem schließlich die unangenehme Stille. »Wir müssen sie einfach ändern.«
    »Wie?«
    »Indem wir, so wie jetzt, durch unsere Boten von unserem Fund berichten. Wenn sich verbreitet, dass die Zwerge hinter dem Massaker von Ke’leth stecken, werden die Völker schon wieder zusammenfinden. Und vielleicht erkennen genug Leute, dass die Gefahr niemals ganz gebannt sein wird. Dann können wir festere Bündnisse schmieden und Verbindungen aufbauen, die zu mehr als nur zu Krieg taugen.«
    Alle nickten zustimmend. Es war eine gute Vorstellung.
    So ganz wusste Deilava nicht, was sie sich erträumt hatte. Und sie fühlte sich auch schuldig, war sie doch wie alle anderen nach Hause zurückgekehrt und hatte alles andere hinter sich gelassen.
    Jetzt wird es anders , schwor sie sich. Egal was geschehen würde, egal wohin sie die Ereignisse trieben, es würde anders enden.

30
    A us der Entfernung betrachtet, machte der Ort nicht viel her. Eine Biegung im Fluss, an der sich einige Gebäude befanden. Keine Mauer, kein Wall. Keine Bewegung. Hätte es nicht einige dünne Rauchsäulen gegeben, die aus den Dächern der Häuser aufstiegen, Ruk hätte nicht sagen können, ob der Ort überhaupt bewohnt war.
    »Hier sind sie?«, fragte Breg zum wiederholte Male, nur um noch einmal »Bist du sicher?« anzufügen.
    Sie lagen alle drei auf dem Bauch, gerade so hinter der Kuppe einer der flachen Erhebungen. Das Gras gab ihnen etwas Deckung, aber nicht annähernd genug für Ruks Geschmack.
    »Das hier ist der Ort«, erklärte Karn nachdrücklich. Ruk kannte seinen Bruder gut genug, um zu wissen, dass er die Frage absichtlich nicht beantwortet hatte.
    Gemeinsam beobachteten sie die Häuser noch eine Weile. Zum Glück war der Boden hier halbwegs weich, und es gab nur wenige Steine. Die jedoch hatten äußerst spitze Kanten, wie Ruk feststellte, als er einen unter sich hervorgrub.
    Es war nicht einfach gewesen, sich diesem Ort ungesehen zu nähern. Das Land hier war flacher, ein sanftes Auf und Ab, kein Vergleich zu den Hügeln des Vorgebirges, geschweige denn zu den Tälern und Bergen dahinter. Alles hier schien mit Gras bewachsen zu sein, mal saftig grün, dann mehr gelblich. Es gab nichts, woran das Auge sich wirklich festhalten konnte. Ruk gefiel dieses Land immer noch nicht.
    »Und, machen wir die platt?«
    Bregs Frage war berechtigt. Ruk betrachtete den Ort einige Augenblicke intensiv, als könne er die Bewohner zwingen, sich zu zeigen, dann sah er zu Karn. Falls die Gesuchten dort unten waren, gab es keine Wahl. Waren sie es aber nicht, erschien es Ruk nicht schlau, sich mit jemandem anzulegen, den sie noch nie zu Gesicht bekommen hatten.
    Sein Bruder beantwortete die unausgesprochene Frage mit einem Nicken.
    Ruk sog prüfend die Luft ein. Es roch nach dem Gras, nach Erde, nach Karn und Breg, nach dem Fluss und ein wenig nach Rauch. Mehr Trolle als die beiden neben ihnen konnte er nicht riechen, was aber bei Bregs Ausdünstungen auch nicht wirklich verwunderlich war.
    »Was ist das da alles für Zeug?«, riss Breg ihn aus seinen Überlegungen. »Die Stangen und die Leinen am Fluss?«
    »Ich glaube, so fangen die Fische«, erläuterte Karn leise. »Und das Holzding da, das ins Wasser ragt, ist für Boote.«
    Breg schüttelte verwundert den Kopf. Offenbar war ihm der ganze Ort noch suspekter, als er es Ruk war.
    »Könnten Eleitam sein«, mutmaßte Ruk. »Sieht jedenfalls nicht nach Keibos aus.«
    »Wie fischt man denn mit Stangen? Haut man die den Fischen auf den Kopp?«
    »Nee, die sind doch da fest.« Karn deutete auf die beiden kleinen Gebäude, die dicht am Ufer standen und vor denen jeweils zwei lange Stangen in die Luft ragten, von denen Seile in das Wasser hingen. »Ich denke eher, dass die irgendwas mit den Tauen machen.«
    Breg kratzte sich am Kopf. »Dann hauen sie den Fischen

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