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Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman (German Edition)

Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman (German Edition)

Titel: Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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anders«, murmelte Karn. »Ich denke nicht, dass sie vom gleichen Stamm sind.«
    Einige Trolle kamen zu ihnen, bestaunten den Gefangenen, ehe sie sich auf den Rückweg machten. Manche schlugen Zega auf die Schulter oder lobten ihre Jagd. Sie quittierte es stets mit einem Grinsen.
    »Gut gemacht!«, rief Truk, der Karn zunickte, um sich dann mit den anderen Trollen aus seinem Stamm in die Stadt zurückzubegeben.
    Karn und Zega folgten ihnen. Der größte Teil der Jäger war vor ihnen, nur einige Nachzügler blieben ein wenig zurück.
    »Er ist leicht«, stellte Zega mit Staunen in der Stimme fest. »Als sei er nur Luft.«
    »Sie sind klein und dürr«, pflichtete Karn ihr bei. Selbst wenn der Elf so groß wie ein Troll gewesen wäre, seine Arme und Beine wären viel dünner gewesen, ebenso wie sein Leib. Woher sie wohl stammen? Und was wollten sie hier? Vor allem die letzte Frage bereitete Karn Sorgen. Sicher waren sie nicht mit guten Absichten gekommen. Israk würde es herausfinden.
    Mit einem Mal lag ein leises Rauschen in der Luft, so als würde Wind wehen, doch Karn spürte keinen Hauch. Er hielt inne und sah sich um. Sein Blick fiel auf einen Hain etwas abseits ihres Weges. »Hörst du das?«
    Zega sah sich um, legte den Kopf zur Seite. »Was?«
    Das Geräusch war wieder verstummt. Karn runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht. Jetzt ist es weg. Wie ein Windstoß.«
    »Nein, ich habe nichts gehört.«
    Zega ging weiter. Karn blieb noch einen Moment stehen, zögerte. Wieder wurde sein Blick von den Bäumen angezogen, an deren Ästen sich die ersten hellgrünen Blätter zeigten. Für einen Herzschlag war es Karn, als würden sie ihn beobachten, als würde er sich selbst durch die Augen der Obstbäume sehen.
    »Kommst du?« Zega war nun doch wieder stehen geblieben und hatte sich ihm halb zugewandt. Sie nickte in Richtung Stadt. »Wir sollten den hier zu Israk bringen.«
    »Ja«, erwiderte Karn unschlüssig, machte jedoch keine Anstalten weiterzugehen. Dann traf er eine Entscheidung, geboren aus einem Instinkt, von dem er nicht geahnt hatte, dass er ihn besaß. »Ich komme nach. Ich will mir noch die Bäume da ansehen.«
    Zweifel zeigte sich in Zegas Miene. »Bäume ansehen?«
    »Geh nur.« Karn winkte ihr zu. »Dauert nicht lange!«
    Immer noch schien sie sich seiner Motive nicht sicher zu sein, aber da Karn sie selbst noch nicht ergründet hatte, konnte er ihr nichts erklären. Zögerlich ging sie weiter, warf ihm noch einen Blick über die Schulter zu, stapfte dann aber von dannen.
    Karn indes ging auf den Obsthain zu. Um ihn herum war es still geworden. Die letzten Trolle hatten sich Zega angeschlossen und schritten zur Stadt, nur er selbst ging in die andere Richtung. Niemand von seinem Stamm war zu sehen. Ein nagender Zweifel machte sich in ihm breit. Dieses Gefühl hatte er schon einmal gehabt, als er an diesen Bäumen vorbeigekommen war. Es war seltsam, unerklärlich, als wäre er nicht mehr allein in seinem Leib. Oder als wäre er nicht mehr zur Gänze an seinen Körper gebunden.
    Es erinnerte ihn an den Traum vom Fluss. Und er konnte nicht sagen, ob das gut oder schlecht war.
    Der Hain war ruhig. Kein Wind wehte, kein Tier zeigte sich. Zwischen den Bäumen wuchs Gras auf dem kargen Boden, dazwischen lagen unzählige abgefallene Blütenblätter, die ihn an Schnee erinnerten. Die Bäume waren nicht natürlich dort gewachsen, so viel konnte Karn feststellen, zu regelmäßig war ihre Anordnung, zu sorgfältig gepflegt wirkte der ganze Hain.
    Das Gefühl, das ihn an diesen Ort gelockt hatte, war verstummt, so unbemerkt verschwunden, dass Karn nicht einmal mehr sicher war, dass er es überhaupt gespürt hatte.
    Dennoch trat er zwischen die Bäume. Es roch nach frischem Leben, nach Erde, Gras und sonstigen Pflanzen. Doch da war noch mehr. Ein fremder, aber nicht unbekannter Duft.
    Elfen!
    Sofort bereute Karn, dass er allein gekommen war. Für eine Umkehr war es zu spät.
    Haben sie mich mit ihrer Magie in eine Falle gelockt?
    Er hob die Fäuste und sah sich wachsam um. Es gab nur eine Möglichkeit für einen Troll, auf unsichtbare Gegner zu reagieren. »Kommt raus!«
    Da war wieder das Rauschen, wie von Wind, der aber nicht zu spüren war. Karn wirbelte herum, sah einen Schatten auf dem Boden, sprang brüllend auf ihn zu – und griff ins Leere.
    »Zeigt euch!«
    Stille antwortete ihm. Er knurrte wütend. Elfen kämpften eben nicht mutig. Doch dann musste er an die beiden auf dem Felsen denken, die bis zum Schluss

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