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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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Erlösung muss verdient werden. Wir …”
    Es gab eine kurze Störung, als ein junger Mann das Auditorium durch eine Seitentür betrat und auf das Podium zuging. Einer der Synodenangehörigen trat hinunter, um ihn aufzuhalten. Stimmen flüsterten eindringlich, und dann stieg das Ratsmitglied wieder auf das Podium.
    Sammael hörte seine Nachricht mit kalter, spröder Wut. Er beendete die Predigt, erinnerte sich kaum an die Worte, die er sprach, und verließ die Versammlung. Einige Minuten später fand er sich mit der Synode und den ältesten Wachen in einem privaten Ratszimmer ein.
    “Die Wache hat versagt”, sagte er, als die Synodenmitglieder sich setzten. “Taharial, erkläre.”
    Der junge Wachposten, gerade vor sechs Monaten umgewandelt, hielt sein Kinn nach oben. “Es gibt keinen Hinweis, dass Black irgendwelche Hilfe hatte”, sagte er. “Es scheint, als hätte er allein unsere Männer überwältigt. Ich habe keine Erklärung dafür.”
    Sammael presste seine Finger gegen seine Schläfen. Keine Erklärung. Kein möglicher Grund, warum Black in der Lage sein sollte, vier Männer zu überwältigen, die geschickt worden waren, um Angela zu folgen und Gwen Murphy zurückzubringen.
    “Und jetzt sind sie entkommen”, sagte er schwermütig. “Angela?”
    “Als wir sie gefunden haben, war sie kaum noch am Leben, aber wahrscheinlich wird sie heilen.”
    “Dann befragen wir sie, sobald sie in der Lage ist, uns zu antworten. Du wirst doppelt so viele Leute auf Mitch Hogan ansetzen.” Er sprach zur Synode. “Wir glauben mittlerweile, dass Hogans Beziehung zu Murphy enger war, als wir zunächst vermutet haben. Es ist möglich, dass das Mädchen sich mit ihm in Verbindung setzt.”
    Die Ratsmitglieder nickten ernst. Sammael entließ die Wache und neigte den Kopf.
    “Der Herr wird uns beistehen”, sagte er. “Wir werden sie finden. Wir werden sie beide finden, und dann wird es ein wahres Opfer geben.”

16. KAPITEL
    G wen und Dorian gelangten ohne weitere Hindernisse nach Queens, und sie sahen auch keine verdächtigen Gestalten oder Männer in schwarzen Mänteln. Gwen atmete erleichtert aus, als sie endlich in die U-Bahn hinabstiegen. Als sie in Queens waren, rief sie ein Taxi, das sie auf den Flugplatz brachte, wo Ray Fowler sein Büro hatte.
    Die Landebahn war mit einem Teppich aus schnell schmelzendem Schnee bedeckt. Hier und da standen Doppeldeckerflugzeuge herum, die aus dem Krieg gerettet worden waren. In der Flugzeughalle bewegten sich eilig einige Männer. Ray kam mit einem Lächeln auf sie zu, sein Gesicht und sein Hemd mit Öl befleckt.
    “Gwennie”, sagte er und küsste sie auf die Wange, “du ahnst nicht, wie froh ich war, zu hören, dass du noch lebst.”
    “Nicht so froh wie ich.” Sie erwiderte seine Umarmung und trat dann zurück. Sie bemerkte, wie verwundert er über die dunkle Brille und den Herrenhut war.
    “Attraktiv, was?”, sagte sie und berührte die Krempe ihres Homburgs. “Aber sehr nützlich, wenn man anonym bleiben will.”
    “Wenn du meinst.” Sein Lächeln erlosch. “Sicher, dass alles in Ordnung ist, Gwennie?”
    “Alles ist prima, Ray. Ich bin jetzt nicht mehr in Gefahr.”
    Er akzeptierte die Lüge mit einem leichten Schmälern seiner braunen Augen. “Du solltest das nicht allein durchmachen. Warum hilft dir niemand vom
Sentinel
? Wo ist Mitch?”
    “Ich habe dir gesagt, dass ich alles erkläre, wenn ich es kann.” Sie folgte Rays vorsichtigem Blick zu Dorian. “Ray, das ist Dorian Black. Dorian, Ray Fowler.”
    Ray begann seine Hand auszustrecken, doch er zögerte. Verwirrung und Misstrauen vertieften die sonnenverbrannten Falten in seinem Gesicht. Er spürte es auch. Er wusste, dass Dorian gefährlich war, und das nicht nur, weil Gwen ihm gesagt hatte, dass Dorian früher für eine der führenden Gangs gearbeitet hatte. Auch wenn die Blutflecke auf Dorians Mantel nicht zu offensichtlich waren, konnte Ray sie sehr gut bemerkt haben.
    Nach einem Augenblick wischte Ray sich seine Hand am Bein seiner Latzhosen ab. “Okay”, sagte er und atmete aus, “Betty ist in ungefähr einer Stunde fertig. Ist euch irgendwer gefolgt?”
    “Nein”, sagte Gwen, “sonst wäre ich nicht hierhergekommen.”
    “Klar, weiß ich doch.” Er trat von einem Fuß auf den anderen und sah dabei nie zu Dorian. “Ihr könnt in meinem Büro warten. Es ist nicht viel, aber ich kann euch einen heißen Becher Kaffee anbieten.”
    “Du tust für uns – für mich – schon mehr als

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