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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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haben?”
    “Auf der anderen Seite der Hügel dort im Norden.”
    “Und dort könnten sich ebenfalls Wachen befinden oder wenigstens die Piloten. Na gut, darum kümmern wir uns, wenn es soweit ist.” Sie stieß ihren Atem heftig aus. “In Ordnung. Das ist der Plan.”

20. KAPITEL
    “E s ist eigentlich ganz einfach”, sagte Gwen zu Mitch. “Ich werde verrücktspielen, und du wirst die Wachen verständigen.”
    Mitch sah sie an, als wäre sie bereits verrückt geworden. “Was?”
    Gwen musste sich zwingen, nicht die Geduld zu verlieren. “Wusstest du, dass Vampire, die durch Blut miteinander verbunden sind – Meister und ihre Protegés –, nicht für lange Zeit voneinander getrennt sein können?”
    “Perkowski hat davon nichts erwähnt.”
    “Es fühlt sich unangenehm an, sogar schmerzhaft, und zwar für beide. Und man hat mir gesagt …” Sie hielt inne, fast ängstlich, die Worte laut auszusprechen. “Manchmal, wenn ein Meister stirbt, wird der Protegé wahnsinnig.”
    “Aber du bist nicht mehr an Black gebunden.”
    “Die Wachen wissen das aber doch nicht, oder?”
    “Du willst also so tun, als sei Black tot?”
    Gwens Bedürfnis, Mitch ihre Faust ins Gesicht zu rammen, war fast überwältigend stark. “Ja”, sagte sie kalt. “Wenn ich mich genug ins Zeug lege, dann werden die Wachen glauben, dass er tatsächlich tot ist.”
    “Was, wenn das nicht funktioniert?”
    “Hast du Angst, dass dir etwas passiert? Vielleicht lassen dich die Wachen zum Flugzeug zurückgehen, wenn du nett darum bittest.”
    Mitch wurde wütend. “Ich werde dich nicht alleinlassen.”
    “Dann tu, was ich dir sage.”
    Einige Minuten später zog Gwen sich in ihr Schlafzimmer zurück und legte sich aufs Bett. Sie bereitete sich auf den Auftritt ihres Lebens vor. Als es so weit war, zog sie sich selbst an den Haaren, zerkratzte ihr Gesicht und ihre Arme, riss ihre Bluse in Fetzen und legte sich auch sonst alle Merkmale einer Wahnsinnigen zu. Als Mitch mit dem ersten Wachmann zurückkam, hatte der Himmel sich verdunkelt, und sie schrie wie am Spieß.
    “Was stimmt nicht mit ihr?”, fragte Mitch, das Gesicht in sorgenvolle Falten gelegt.
    Der Wachmann beugte sich über Gwen, die sich wie im Rausch auf ihn stürzte. Er drückte sie zurück auf die Matratze.
    “Wann hat das angefangen?”, fragte die Wache.
    “Vor weniger als einer Stunde. Es ist plötzlich einfach über sie gekommen.”
    Die Wache nahm Gwens Arm. “Hör mir zu”, sagte er. “Was ist passiert?”
    Gwen warf ihren Kopf von einer Seite auf die andere und heulte wie eine Todesfee. Der Wachmann schlug ihr ins Gesicht. Mitch warf sich auf ihn, nur um mit einer nachlässigen Handbewegung des Vampirs gegen die Wand geschleudert zu werden.
    “Nein!”, heulte Gwen.
    Der Wachmann drückte sie gewaltsam auf das Bett, beugte sich über sie und schob ihre Augenlider hoch. Gwen schien für ein paar Sekunden nachzugeben, doch dann begann sie wieder, sich wild aufzubäumen.
    “Tot”, stöhnte sie, “tot.”
    Der Wachmann schreckte deutlich erstaunt hoch. “Dorian?”, sagte er.
    “Was ist mit Black?”, sagte Mitch und rieb sich dabei den Kiefer.
    “Ist Dorian tot?”, raunzte der Wachmann und packte Gwen so fest an den Schultern, dass sie glaubte, ihre Knochen müssten nachgeben.
    Gwen schrie noch einmal, dann endlich schien der Wachmann zufrieden zu sein. Er zog sich zurück und fuhr mit den Handflächen über seine Hosen.
    “Black ist tot”, sagte er, ohne sich umzudrehen. “Das ist die einzige Erklärung.”
    “Ich verstehe das nicht”, sagte Mitch. Aber der Wachmann sah ihn nicht an. Er bemerkte nicht, wie Mitch eine Waffe aus seiner Jacke zog. Die Kugel traf den Vampir in die Schulter. Die Wunde war längst nicht lebensbedrohlich, aber Gwen war bereit. Sie sprang vom Bett und erreichte den Wachmann gerade, als er Mitch am Hals packte.
    Der Kampf war fast gerecht, weil die Stärke des Pax-Angehörigen von seiner Wunde geschwächt war, aber Mitch war ihr entscheidender Vorteil. Er schoss dem Wachmann noch zweimal durch die Brust. Der Vampir taumelte gegen die Wand und sank hinab. Er hinterließ blutige Streifen auf der gekalkten Oberfläche.
    Es blieb keine Zeit, um nachzusehen, wie schlimm verwundet der Mann war. Der zweite Wachmann kam, die eigene Waffe gezogen, ins Haus gestürmt, und Gwen konnte sich ihm kaum rechtzeitig entgegenstellen, ehe er das Schlafzimmer erreichte.
    “Der Mensch”, kreischte sie. “Er …” Sie wirbelte zur Seite, als

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