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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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Dinge noch einmal geschehen.”
    Sammaels letzter Satz hatte Gwens Geist kaum berührt, als ihr auffiel,
was
er gesagt hatte.
Die junge Frau und ihr Kind.
Unschuldige Augenzeugen, die einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen waren – die einzigen Zeugen des Verbrechens. Sie waren direkt nach der Schießerei vom Ort des Geschehens geflohen.
    Niemand außer Gwen selbst wusste, dass die Mutter und das Kind an dieser Straßenecke gewesen waren. Sie hatte es nicht einmal der Polizei erzählt, aus Angst, dass sie jemand anderem Schaden zufügen könnte. Niemand konnte es wissen, es sei denn, derjenige wusste mehr als Gwen oder die Polizei.
    Aber es
gab
jemanden, der mehr über die Sache wissen konnte als Gwen selbst. Die Attentäter.
    Gwen verbarg ihre Gedanken hinter einer Maske aus mitfühlender Zustimmung. “Natürlich verstehe ich das”, sagte sie. “Ich bin mir sicher, Dorian wird ebenfalls dieser Meinung sein.”
    “Dann werden wir auf ihn warten.” Er gab seinen Männern ein Zeichen. Zwei von ihnen glitten durch die Tür in den Flur. Sammael beugte sich über die Bücher, fuhr mit den Fingern ihre Rücken entlang und betrachtete sie eingehend. Mitch machte eine flüchtige Bewegung, als wolle er etwas sagen, doch er ließ es sein.
    Gwen sah ihn aus dem Augenwinkel an. Wie hatte er von Pax erfahren, und wieviel wusste er wirklich über sie? Warum hatte er zugestimmt, diese Leute zu ihr und Dorian zu führen? Warum hatte er sie über deren Anwesenheit hier belogen?
    Und was war mit Micahs Buch? Wer war Aadon, und wie, wenn überhaupt, stand er in Verbindung mit Pax? Sammael wusste offensichtlich nicht, dass Eamon Murphy von der Existenz von
Strigoi
erfahren hatte, sonst hätte er es erwähnt, als Gwen mit Dorian zu Pax gekommen war.
    Oder nicht?
Wenn die versucht haben, mich umzubringen …
    Nein. Dad ist an einem Herzinfarkt gestorben. Daran war nichts fragwürdig.
    Bis ins Mark von Kälte durchdrungen, lächelte Gwen Sammael an. “Würden Sie sich gerne setzen? Ich kann Ihnen etwas zu trinken anbieten. Kaffee, vielleicht?”
    Sammael richtete sich von seiner Betrachtung des Bücherregals auf. “Das würde uns sehr freuen”, sagte er.
    Er setzte sich aufs Sofa, während seine zwei verbliebenen Männer weiter stumm wachten. Mitch stand bei der Tür. Sein Blick wanderte von Gwen zu Sammael und wieder zurück. Gwen kannte ihn gut genug, um zu erraten, dass er ebenfalls merkte, dass etwas nicht stimmte.
    Sie stellte Wasser auf den Herd, um es zum Kochen zu bringen, und nahm einige Becher aus dem Schrank. Ihre Gedanken arbeiteten auf Hochtouren. Warum hatte Pax versucht, sie umzubringen? Wenn es aus dem gleichen Grund war, den Dorian Kyrils Gang zugeschrieben hatte – weil sie ein wenig zu nahe daran gekommen war, die Existenz von Vampiren in Manhattan aufzudecken –, dann musste auch Mitch in Gefahr sein. Es schien keine große Chance zu bestehen, dass sie entkommen konnte, ob mit oder ohne Mitch, und sie hatte keine Gelegenheit, Dorian zu warnen.
    Wenn sie nur mich wollten, würden sie nicht auf ihn warten.
Aber sie wagten es nicht, Dorian am Leben zu lassen, wenn sie Gwen loswerden wollten.
    Wenn der Bund des Blutes zwischen ihnen wirklich durchtrennt war, konnte das zu Dorians Vorteil sein. Er würde ihre Beunruhigung nicht spüren. Und wenn er klug genug war, sich fernzuhalten, konnte Pax sie nicht benutzen, um ihn anzulocken.
    Bleib fort, Dorian. Um Gottes Willen, bleib fort.
    Die Sonne hatte ihren Höhepunkt erreicht, als Sammael Mitch vor die Tür beorderte.
    Der Anführer von Pax versuchte nicht einmal, die friedliche Fassade, die er bei Gwen benutzt hatte, aufrechtzuerhalten. Er starrte über die Wüste, die Augen unter den dunklen Gläsern seiner Brille verborgen und sein Mund angespannt im Schatten seines breiten Hutes.
    “Meine Männer haben sich noch nicht gemeldet”, sagte er. “Dorian kann nicht weit sein, sonst würde er die Trennung von Miss Murphy als zu schmerzhaft empfinden. Dennoch müssen wir ihn bald ausfindig machen.”
    “Ich verstehe.”
    “Ich frage mich, ob Sie das wirklich tun, Mr. Hogan.” Sammael zog an den Fingern seiner Handschuhe, als wären sie ihm zu eng. “Ich werde drei meiner Männer mitnehmen und ihn selbst suchen. Sie werden mit Miss Murphy und dem letzten Mann hierbleiben.”
    “Was, wenn Black zurückkommt, während Sie nicht hier sind?”
    “Ich glaube, er wird die Falle erahnen und sich fernhalten, wenigstens bis zur Nacht. Wie dem auch sei, ich

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