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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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gewesen, sich in Kyrils Hotel vorzustellen und seine Dienste anzubieten. Er hatte einfach zugegeben, dass Romana recht gehabt hatte und er sein altes Leben nicht einfach hinter sich lassen konnte.
    Natürlich hatte Kyril ihm geglaubt. Er hatte sich wenig für das interessiert, was Dorian seit Raouls Tod getan hatte. Was Dorians Rolle bei diesem Vorfall anging, war er genau so ahnungslos wie jeder andere
Strigoi
in der Stadt. Er hatte Gwen in keinem Zusammenhang erwähnt. Wenn er eine Beziehung zwischen seinem neuen Vollstrecker und der Frau, die er hatte töten lassen, vermutete, dann ließ er es sich nicht anmerken. Das war genug gewesen, um Dorian zu überzeugen, dass er ungestört vorgehen konnte, ohne sich zu sorgen, dass Kyril seine Motive dafür, sich der Splittergruppe anzuschließen, erahnte.
    Er blickte in die Seitengasse und hielt Ausschau nach den verdächtigen Schatten, von denen er wusste, dass sie in wenigen Momenten auftauchen würden. Seine Männer beobachteten ihn wie ein gut ausgebildeter Hund sein Herrchen. Viele von ihnen strebten danach, ebenso erfolgreich zu sein wie er. Er kannte sich in seinem Metier so gut aus, dass er schnell vom einfachen Vollstrecker zum Leutnant aufgestiegen war. Kyril hatte ihn mit diesem Dienstgrad und mit eigenen Räumlichkeiten belohnt, die der Anführer der Splittergruppe im Hotel für den alleinigen Gebrauch seiner Anhänger beschlagnahmt hatte. Er hatte Dorian sogar angeboten, sich einen eigenen Protegé zu schaffen … mehrere, wenn er weiterhin so gute Dienste leistete wie in den letzten zwei Monaten.
    Solche Belohnungen waren nicht billig zu bekommen. Aber Dorian hatte den Preis willig gezahlt, um seinen Handel mit Pax zu erfüllen und die Verantwortlichen für Gwens Tod zu bestrafen.
    Die Treffen mit Pax waren notwendigerweise kurz und spärlich, aber Dorian hatte herausgefunden, dass die Agenten der Organisation in beiden Splittergruppen große Fortschritte gemacht hatten. Er kannte immer noch nicht die Identität aller Agenten in Kyrils Gang, diese Information würde ihm erst vermittelt werden, wenn es an der Zeit war, zu handeln. Die Ausführung von Sammaels Plan war nur noch wenige Wochen entfernt.
    Und mit ihr Dorians Rache.
    “Dorian?”
    Melchiors Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, dennoch brachte Dorian den jungen Vollstrecker mit gehobener Hand zum Schweigen. Christofs Männer hatten die Gasse fast erreicht. Sie bewegten sich langsam und hatten ihre Maschinenpistolen gezogen. Sie waren von einer scheinbar vertrauenswürdigen Quelle informiert worden, dass sie dort Dorian Black und einen oder zwei seiner Männer bei einem Treffen auf neutralem Boden mit Leutnants von Carmine de Luca, einem sterblichen Mafiaboss, finden würden. Bisher hatte man sich an die Neutralität gehalten, aber Dorian wusste, dass Pietro der Chance, seine persönliche Nemesis auszuschalten, nicht würde widerstehen können.
    Das war sein Fehler. Dorian nickte Melchior und den Männern hinter ihm zu. Sie nahmen ihre Positionen ein. Dorian trat aus dem verborgenen Eingang auf die Gasse und tat so, als würde er ein Gespräch mit jemandem innerhalb des Gebäudes beenden.
    “Nächsten Donnerstag, Punkt neun Uhr”, sagte er. “Kyril wird warten.”
    Er hörte die unnatürliche Stille hinter sich und bereitete sich auf einen Angriff vor. Ein Körper prallte mit so großer Wucht auf ihn, dass er auf den Boden gestürzt wäre, wäre er nicht gewarnt gewesen. Er hielt sich aufrecht, drehte sich und fasste den Arm des Angreifers mit beiden Händen. Der Knochen brach, und der
Strigoi
taumelte vor Schmerzen.
    Da war der Kampf schon in vollem Gange. Ihre Feinde hatten keine Zeit mehr gehabt, ihre Waffen abzufeuern, ehe Dorians Männer die Gasse gestürmt hatten. Phineas, Vasily und Melchior befanden sich im Zweikampf mit drei von Pietros Auftragskillern. Zwei
Strigoi
lagen schwer verwundet und handlungsunfähig auf der Straße. Während Dorian sich umdrehte, um sich nach Pietro umzusehen, traf Melchior eine Kugel mitten in die Stirn. Er fiel mit erstaunt aufgerissenen Augen, als das Geschoss in sein Gehirn eindrang.
    Dorian stürzte sich auf den Schützen. Der
Strigoi
zielte eine Sekunde zu langsam. Dorian zwang den Lauf der Waffe direkt unter das Kinn des anderen Vollstreckers und drückte ab. Ein lebloser Körper brach zu seinen Füßen zusammen. Er wirbelte sofort herum und hielt nach neuer Beute Ausschau.
    Pietro stand im Auge des Orkans, unberührt von dem Sturm aus kämpfenden

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