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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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Nachmittag entschlossen”, sagte sie. “Ich glaube, er wird eine sehr wertvolle Bereicherung sein.”
    “Daran zweifle ich nicht.” Sammael bedachte Angela mit seinem charmantesten Lächeln. “Du kannst gehen. Sorge weiterhin dafür, dass Dorians Aufenthalt so angenehm wie möglich wird. Ich habe vor, sobald es geht, mit seiner Ausbildung zu beginnen.”
    “Ja, Sammael.” Sie zog sich zurück. Sammael blieb einen Augenblick ruhig stehen und erfreute sich seines Glücks. Nein, nicht Glück … der Herr hatte seine Gebete erhört. Er hatte von der Inkompetenz der Soldaten erfahren, die er auf Gwen Murphy angesetzt hatte. Sie hatten ihre Strafe bekommen, und weitere, fähigere Männer waren ausgeschickt worden, um herauszufinden, ob das Mädchen wirklich bei dem missglückten Versuch, sie zu entführen, ums Leben gekommen war.
    Es sah ganz so aus, als ob es stimmte. Aber Sammael hatte seine Zweifel nicht zerstreuen können. Seine Träume sagten ihm, dass sie noch am Leben war. Wenn sie lebte, dann wusste sie vielleicht, wo das Buch war. Und wenn ihr Tod ein Betrug war, dann war sie sicherlich noch in Verbindung mit dem Mann, mit dem sie so viele Stunden verbracht hatte.
    Dorian Black.
    “Ich glaube nicht, dass ich noch einen Tag im Bett ertragen kann.”
    Mitch machte ein mitfühlendes Geräusch und stopfte die Bettdecke um Gwens Taille etwas fester. “Du bist schwer verletzt worden, Gwen. Du kannst nicht erwarten, über Nacht wieder gesund zu werden.”
    “Über Nacht!” Sie versuchte sich aufzusetzen und zuckte zusammen, als ihre fast verheilten Muskeln gegen diese unbedachte Bewegung protestierten. “Ich bin seit zwei Monaten in New Jersey. Zwei Monate!”
    “Du erinnerst dich vielleicht nicht an die Nacht, in der sie dich ins Krankenhaus gebracht haben”, sagte Mitch, “aber ich schon. Überall war Blut. In deiner Schulter war ein Loch, so groß wie die Antarktis.”
    “Meinst du nicht, das ist ein klein wenig übertrieben?” Sie versuchte noch einmal, den Muskel zu bewegen. Er war steif und schmerzte, aber das lag genauso sehr am Bewegungsmangel wie an allem anderen. Sie hatte schon seit Wochen den Verdacht, dass Mitch ihr Apartment Tag und Nacht überwachen ließ und dass er noch Wind um ihre Verletzungen machen würde, wenn Schmerz oder Schwäche schon längst vergangen wären.
    Er hat Angst, dass ich direkt wieder nach New York zurückkehre. Und er hat recht.
Kein Auftragskiller und kein arroganter Mafiaboss würden sie aus ihrem Revier vertreiben. Nicht, wenn sie wusste, dass sie der Wahrheit schon so nahegekommen sein musste.
    Und sie musste Dorian finden. Sie hatten sich auf so unglückliche Art voneinander getrennt. Sie hatte nicht aufhören können, sich Sorgen zu machen über das, was er getan haben könnte, falls er wirklich glaubte, dass sie tot war.
    Oder vielleicht ist er froh, jemanden, der ihn so einfach verurteilt, endlich los zu sein.
    “Ich wäre jetzt gerne etwas allein, Mitch”, sagte sie.
    Er drückte ihre Hand. “Natürlich. Du brauchst noch immer sehr viel Ruhe.” Er stand auf, rückte eine winzige Dekoration am Weihnachtsbaum auf dem Tisch neben der Tür zurecht und verließ das Zimmer.
    Gwen wendete den Kopf, um aus dem Fenster zu sehen. Der Himmel über New Jersey war bleiern und grau, der späte Dezember zeigte seine trostloseste Seite. In der Nacht zuvor hatte es geschneit. Die Schneedecke war herrlich und weich gewesen, als die Flocken gefallen waren, aber jetzt war sie wahrscheinlich geschwärzt und von einer Kruste aus Ruß und Abgasen überzogen.
    Hier, in Sicherheit und außerhalb der Reichweite ihrer Angreifer, hatte sie sich erholen können, da Mitch arrangiert hatte, dass der
Sentinel
die Mitteilung von ihrem Tod veröffentlichte. Es war ein sehr unorthodoxer Schachzug gewesen, aber sogar Mr. Spellman hatte zugestimmt, dass es im Moment die beste Art und Weise war, sie in Sicherheit zu bewahren.
    Natürlich hatte Mitch dem Chefredakteur erzählen müssen, dass Gwen trotz seiner Warnungen an der Sache mit dem dreifachen Mord gearbeitet hatte, und er hatte ihre Notizen über die zwei neuen Informanten, die sie aufgetan hatte, gefunden. Sie waren sich alle einig, dass Kyril den Anschlag veranlasst hatte. Bisher hatte Gwen keinen Grund gefunden, daran zu zweifeln, auch wenn der erste der zwei Informanten keine sinnvolle Geschichte zu erzählen gehabt hatte.
    Mitch war der Meinung, dass das Treffen eine Falle gewesen war. Er wollte sie jetzt noch mehr als vorher

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