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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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Gwen ins Hotel zu folgen. Wenn doch …
    “Ich habe sie fortgeschickt”, sagte Dorian, “und mich zurückgezogen, um meine Heilung zu vollenden.”
    “Ohne deine Vorgesetzten zu informieren.”
    Dorian senkte den Kopf. “Ich war nicht voll bei Kräften. Ich habe es meiner körperlichen Schwäche erlaubt, meine Pflichten zu beeinträchtigen.”
    “Sogar erfahrene Vollstrecker machen Fehler.” Kyrils Freundlichkeit war zurückgekehrt. “Du hast Miss Murphy gehen lassen. Hattest du keine Befürchtungen, was ihr weiteres Überleben angeht?”
    Kyril kam immer wieder auf dieses eine Thema zu sprechen. Dorian wusste, dass ein falsches Wort seinerseits seinem Plan sofort ein Ende bereiten würde.
    “Ich hatte nicht den Wunsch, mich in ihr Leben oder ihren Tod einzumischen.”
    “Hättest du sie aufgehalten, wenn sie den Verdacht gehegt hätte, dass die Morde am Flussufer nicht von Menschenhand ausgeführt worden sind?”
    “Hat sie?” Dorian legte den Kopf zur Seite. “Klug von ihr.”
    Kyril kniff die Augen zusammen. “Bewunderung, Dorian?”
    “Sogar Menschen können Spuren von Intelligenz zeigen.”
    “Was irgendjemand offensichtlich als Bedrohung aufgefasst hat, auch wenn du es nicht warst.”
    Irgendjemand.
Kyril sprach, als hätte er den Anschlag auf Gwen nicht selbst befohlen. “Wenn ich, nachdem ich mich Euch angeschlossen hatte”, sagte er, “sofort informiert worden wäre, was für eine Gefahr sie darstellt, dann hätte ich getan, was immer notwendig wäre.”
    “Ausgezeichnet. Das wird deine nächste Aufgabe so viel einfacher machen.”
    Dorian wusste, was Kyril ihm befehlen würde, noch ehe der Anführer seinen Satz beendet hatte. Eine Grabeskälte schloss sich um sein Herz.
    “Wenn, wie du sagst”, sagte Kyril, “dieses Mädchen dir nichts bedeutet, dann hast du sicher nichts dagegen, die Arbeit zu vollenden, die die ersten Attentäter verpfuscht haben.”
    Er ließ die Aussage in der Luft hängen wie eine Herausforderung. Dorian nahm den Köder nicht an. “Ich soll sie zum Schweigen bringen.”
    “Egal wie. Hauptsache diskret.”
    “Und Hewitt? Soll er ebenfall eliminiert werden?”
    “Um ihn wird sich gekümmert werden, wenn die Zeit gekommen ist. Er ist immer noch weit entfernt von einer wichtigen Entdeckung. Miss Murphy dagegen nur ein sehr kurzes Stück.”
    Dorian tat, als wolle er aufstehen. “Schade, dass ich nicht schon bei ersten Mal in Euren Diensten stand.”
    “Das erste Mal war nicht unser Fehler. Doch sie ist nach wie vor ein Problem für jeden
Strigoi
. Christof hat versäumt, die Konsequenzen seines Fehlers zu bereinigen. Wir werden das nicht tun.”
    Der Raum fing an sich zu drehen und zwang Dorian fast dazu, sich wieder zu setzen. Wir hatten nichts damit zu tun, hatte Romana ihm gesagt und sich auf das Massaker am Flussufer bezogen. Er war verständlicherweise skeptisch gewesen, was ihr Leugnen anging. Und nach Gwens scheinbarem Tod hatten die Beweise so deutlich auf Kyril gezeigt, dass Dorian aufgehört hatte, irgendeine brauchbare Alternative zu suchen.
    Aber wer …?
    Kyril deutete sein Schweigen als Einwilligung. Er stand auf und bedeutete Dorian, es ihm nachzutun.
    “Du bist von deinen anderen Verantwortungen befreit, bis du diese Aufgabe erledigt hast”, sagte Kyril. “Aber mach schnell. Die Nähe des Todes konnte Miss Murphy offensichtlich nicht davon abbringen, ihre Nachforschungen, die sie so hingebungsvoll betreibt, fortzuführen.” Er machte eine Handbewegung. “Du kannst gehen. Erstatte Bericht, wenn alles erledigt ist.”
    Dorian umkreiste seinen Stuhl und ging zur Tür. Er setzte einen Fuß vorsichtig vor den anderen, bis er den Raum verlassen hatte und außer Sichtweite der Wache war. Endlich allein, lehnte er sich gegen die Wand des Korridors und rang nach Atem.
    Er war zu Kyril gegangen mit der Absicht, ihn umzubringen und mit ihm so viele seiner Männer, wie er erwischen konnte. Jetzt hatte er Grund, daran zu zweifeln, dass Kyril für den Anschlag auf Gwens Leben verantwortlich war. Blieb noch Christof … und doch fand Dorian diese Möglichkeit noch viel schwerer zu glauben.
    Wenn er die wahre Bedrohung nicht ausfindig machen und ein für alle Mal aufhalten konnte, dann würde Gwen in New York niemals sicher sein. Selbst dann würde sie nicht sicher sein, da Kyril einen Grund gefunden hatte, dort weiterzumachen, wo der ursprüngliche Attentäter aufgehört hatte.
    Sollte Dorian Kyrils Befehl nicht ausführen, dann würde er alles Ansehen

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