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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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wenn sie sie am meisten brauchte.
    “Ich hätte es gemerkt, wenn er mir etwas antun wollte”, sagte sie, “ich hätte gemerkt, wenn er Hintergedanken hätte.”
    “Hättest du? Hättest du das wirklich, Gwen?”
    Sie konnte ihm nicht logisch erklären, warum sie das glaubte. Dorian hatte sie so viele Male getäuscht, dass sie sie nicht mehr zählen konnte. Aber sie hatte einen höchst unlogischen Beweis auf ihrer Seite. Einen, der wirklich alle überwältigenden Angriffe auf seine Aufrichtigkeit überstand.
    Dieser sture, aussagekräftige Beweis war Liebe. Liebe für einen Mann, dessen Herz und Seele sie gerade erst begonnen hatte zu verstehen. Liebe, die nicht zerbrach, auch nicht in den stärksten widrigen Winden.
    “Ja”, sagte sie, “ich weiß, du glaubst, er wollte dich umbringen, Mitch. Aber das würde er nicht. Darauf würde ich mein Leben verwetten. Darauf
werde
ich mein Leben setzen.”
    Sie hatte erwartet, dass er sie anstarren, protestieren, brüllen und sie ausschimpfen würde. Aber er sah nur zum Fenster, als würde er den Fortschritt der Nacht durch die halb zugezogenen Vorhänge abschätzen wollen.
    “Ich kann nichts mehr tun, oder?”, fragte er.
    “Ich bin dankbar für alles, was du mir erzählt hast”, sagte sie. “Aber es gibt keine Lösung, bis ich nicht selbst mit ihm gesprochen habe.”
    “Eine Lösung?” Er lachte kurz und müde. “Du wirst nie bekommen, was du willst, Gwen. Nicht von so etwas wie ihm.”
    “Ich will es versuchen.” Sie streckte ihm ihre Hand entgegen. “Alles was ich von dir möchte, ist deine anhaltende Freundschaft. Wenn du sie mir noch geben willst.”
    Mitch starrte nur das Fenster an und sah nichts. “Die wirst du immer haben, Guinevere”, sagte er. “Immer.”
    “Dann musst du auf dich selbst achtgeben. Bleib Dorian fern. Ich verspreche dir, er wird dich nicht wieder bedrohen.”
    Mitch zuckte mit den Schultern.
    Gwen wusste, dass sie noch nicht aufhören konnte. “Versprich mir, dass du niemandem sonst von deinen Entdeckungen erzählst.”
    Sofort fiel alle Mattheit von ihm ab. “Du kannst nicht erwarten, dass ich den Deckel auf der Sache halte, Gwen.”
    Die Schlagzeile. Immer kam die Schlagzeile zuerst. “Behalt es wenigstens für dich, bis wir noch mehr Beweise haben, mit denen wir arbeiten können.”
    “Wir?” Er nahm seinen Mantel und ging zur Tür. “Was machst du, wenn du dich irrst, Gwen? Was in aller Welt machst du dann?”
    Er öffnete die Tür, ging hindurch und schloss sie viel zu sanft hinter sich.
    Gwen prüfte die Belastbarkeit ihrer Beine. Sie stand auf, ging ins Badezimmer und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Ihre Haut war so blass, dass ihre Sommersprossen wie die Flecken eines Dalmatiners aussahen.
    Vampire gibt es wirklich.
Sie versuchte sich an dem Satz, ging ihn immer wieder im Kopf durch. Was hätte Dad dazu gesagt? Hätte er Mitchs Bericht für bare Münze genommen und ihn als Bestätigung seiner Theorien gesehen? Oder hätten solche fantastischen Märchen die Skepsis wiedererweckt, die er in seinen späten Jahren hinter sich gelassen zu haben schien?
    Egal, diese Dinge waren zu erstaunlich, um sie einfach abzutun. Und auch wenn Gwen wusste, dass sie ein wenig Angst davor haben sollte, Dorian nach dem Vorfall mit Mitch noch einmal zu begegnen, – und nach dem, was sie vor nicht allzu langer Zeit mit Dorian in diesem Hotelzimmer getan hatte – merkte sie, dass sie in erster Linie faszinierte Neugierde verspürte. Das und das Verlangen, das sie nie verließ … das Verlangen, die Wahrheit herauszufinden.
    Auch wenn es bedeutete, ihre letzten hoffnungslosen liebestollen Illusionen über Dorian Black zu verlieren.

11. KAPITEL
    D ie übliche Abordnung von Kyrils Auftragskillern stand vor dem Hotel Wache. Ihre Revolver steckten unter locker sitzenden Jacken, und ihre Augen waren immer auf der Suche nach einem Feind. Sie nickten Dorian kurz zu, und er ging, ohne zu zögern, in die Lobby.
    Kyrils persönliche Wache ließ ihn in die Suite des Splittergruppenführers. Ihre entspannte Art ließ vermuten, dass ihr Meister sich in guter Stimmung befand. Dorian blieb im Türrahmen stehen und wartete darauf, dass man ihn hineinbat.
    “Ah, Dorian.” Kyril entließ den Buchhalter, mit dem er sich beraten hatte, und bedeutete Dorian, näher zu kommen. Zwei seiner Leutnants bezogen hinter seinem Stuhl Position. “Es freut mich, zu sehen, dass du die kleine Auseinandersetzung mit Christofs Leuten überlebt hast.” Er

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