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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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ausgelöst hatte. Jemand
hatte
ihn und Gwen nach dem Kampf mit Christofs Männern zusammen gesehen.
    Dorian ließ seine Wimpern über seine Augen fallen. “Zu der Zeit befand ich mich nicht in der Lage, ihre Anwesenheit infrage zu stellen.”
    “Und doch hast du ihre Hilfe angenommen.”
    “Es wäre unklug gewesen, auf der Straße liegen zu bleiben.”
    “Warum habe ich das Gefühl, dass du mir nicht die gesamte Geschichte erzählst, Dorian?”, sagte Kyril. Sein freundlicher Gesichtsausdruck passte nicht zu seinen Worten. “Als Romana mir zum ersten Mal von ihrem unerwarteten Zusammentreffen mit dir beim
Sentinel
berichtete, hatte sie das Gefühl, du würdest dich dafür interessieren, wen außer Hewitt ich noch bewachen lasse.”
    “Das war nur so eine Frage.”
    “Nur so, Dorian? Du?” Kyril lachte nachsichtig. “Damals war ich mehr daran interessiert, dass du dich uns anschließt, als an irgendeiner entfernten Bekanntschaft zwischen dir und dem sterblichen Mädchen.” Die freundliche Maske verrutschte. “Sag mir noch einmal, warum Miss Murphy dir so passend zu Hilfe gekommen ist, Dorian.”
    “Sie hat mir gesagt, dass sie einen Hinweis darauf erhalten hat, dass dort ein Kampf stattfinden sollte.”
    “Ah. Das ist schon besser.” Kyril sah über Dorians Schulter hinweg zu den Vollstreckern hinter ihm. “Du warst dir bewusst, dass Miss Murphy nicht lange nach deinem Gespräch mit Romana aus Manhattan verschwunden ist?”
    “In der Zeitung hieß es, sie sei ermordet worden.”
    “Und was hast du getan, als du vom diesem tragischen Vorfall erfahren hast, Dorian?”
    “Ich habe mich um meine eigenen Dinge gekümmert.”
    “Und dazu gehörte, dass du deine Arbeit als Handlanger aufgegeben hast, um dich mir anzuschließen.”
    “Fußböden zu reinigen erwies sich als erstaunlich eintönige Tätigkeit.”
    “Dann hatte ihr Schicksal nichts damit zu tun, dass du mir deine Dienste angeboten hast?”
    Dorian gestattete sich ein Stirnrunzeln. “Unsere Beziehung war nicht sehr eng. Sie war nicht mein Protegé, Kyril.”
    “Du hattest keine Ahnung, dass sie überlebt hat?”
    “Nein.”
    “Hast du eine Vermutung, wer für den Anschlag verantwortlich ist?”
    “Ich habe darüber gar nicht nachgedacht.”
    “Obwohl sie dir am Flussufer zu Hilfe gekommen ist, egal, wie fehlgeleitet ihre wohltätigen Instinkte gewesen sein mögen?”
    “Sie ist
menschlich
.”
    Für die meisten Vampire und ihre Vorstellung von nicht umgewandelten Menschen wäre das genug gewesen. Kyril gab sich nicht zufrieden. Er wechselte plötzlich das Thema.
    “In eurer kurzen gemeinsamen Zeit, hat sie da nie vermutet, was du wirklich bist? Sie hat nie nach der Existenz von Nichtmenschlichen gefragt?”
    “Warum sollte sie?”
    “Etwas, oder jemand, hat sie dazu angetrieben, ihre Bemühungen bei den Nachforschungen über die Morde am Flussufer zu verstärken”, sagte Kyril. “
Nachdem
du angefangen hast, beim
Sentinel
zu arbeiten.”
    Dorian erhob sich halb aus seinem Stuhl. “Wollt Ihr andeuten, dass ich etwas mit ihren Aktivitäten zu tun habe?”
    Schwere Hände senkten sich auf seine Schultern und drückten ihn in den Stuhl zurück. Kyril bleckte seine Zähne. “Ich möchte dir raten, einen anderen Tonfall zu wählen.”
    “Ich bitte um Vergebung.”
    Eine eisige Stille senkte sich zwischen sie. Kyril veränderte seine Position, und die Spitzen seiner importierten italienischen Schuhe streiften die Innenseite seines Schreibtischs.
    “Es bleibt dabei”, sagte er, “dass du Miss Murphy kennst, dass sie am Leben ist und dass sie offensichtlich auch nicht abgeneigt ist, eure ‘belanglose’ Beziehung weiterzuführen – auch wenn sie sich selbst dabei in Gefahr begibt. Worüber habt ihr nach dem Kampf gesprochen?”
    “Sie wollte wissen, wie ich in eine Straßenschlacht geraten konnte.”
    “Sie wusste nichts von deinem früheren Beruf und deiner Verbindung zu Raoul?”
    “Richtig. Es war nicht schwer, eine überzeugende Geschichte zu erfinden, die meine Anwesenheit am falschen Ort zur falschen Zeit erklärt.”
    “Und sie hat es geglaubt, ohne nachzufragen.”
    “Sie ist menschlich und weiblich. Es ist möglich, dass sie eine gewisse Zuneigung zu mir entwickelt hat.”
    “Du hast ihr Blut getrunken.”
    “Einzig, um zu überleben.”
    “Du warst nie in Versuchung, sie umzuwandeln?”
    “Nein.”
    “Ist sie bei dir geblieben, während du geheilt bist?”Also hatten es Kyrils Informanten nicht geschafft, ihm und

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