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Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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abwarten und sie dann
nach Hause bringen. Dann wäre es dunkel genug. Die Raben
vermittelten mir irgendwie das Gefühl, sie könnten durch
alles hindurchsehen. Ob sie auch durch Mauern und Wellblech
hindurchblicken konnten?
    Warum
hatte ich Lee nicht davon erzählt? Er hätte mir helfen
können. Oder wenigstens einen Rat gegeben. Wo blieb er nur? Die
zwei Wochen waren bald um. Es machte mich ganz nervös, dass er
sich nicht einmal meldete.
    Mum
war schon im Pub und ich machte mir etwas zu essen. Dann packte ich
Annas blaues Taftkleid wieder sorgfältig in die Zellophanhülle.
Schade. Kein Schneeflockenball für mich. Der ganze Aufwand
umsonst. Es hatte mir gut gestanden.
    »Und
du willst wirklich nicht mitgehen?« Phyllis sah mich noch
einmal streng an.
    Wir
saßen in Coreys Zimmer. Die beiden mussten ein Referat
vorbereiten und ich wartete wieder einmal auf Coreys kleine
Stiefschwester Cheryl, der ich Englischnachhilfe geben sollte.
    »Sie
telefoniert noch.« Corey kam mit einer Flasche Cola ins Zimmer.
    »Weißt
du, ich muss in einer Stunde im Museum sein, weil mein Dienst
anfängt«, erklärte ich sauer. »Wenn Cheryl sich
nicht an die Zeiten hält, muss sie sich einen neuen
Nachhilfelehrer suchen.«
    Corey
und Phyllis sahen mich mit hochgezogenen Brauen an.
    »Was?«,
fragte ich pikiert. »Ich bin es leid mir von dem kleinen
Monster auf der Nase herumtanzen zu lassen. Ich sitze hier jedes Mal
und warte und dann bekomme ich ja auch nur eine halbe Stunde bezahlt.
Das reicht mir langsam.«
    In
diesem Augenblick öffnete sich die Tür und Cheryl steckte
den Kopf herein. Ihr Blick fiel auf mich, dann sah sie sich um, und
als sie erkannte, dass Lee nicht anwesend war, sagte sie wie üblich
»Wir können« und verschwand wieder.
    »Seht
ihr, was ich meine?« Ich erhob mich und folgte ihr. Ich ärgerte
mich seit einer halben Ewigkeit schwarz über das kleine Luder.
    Und
wenn Corey sie noch so sehr vergötterte, er konnte unmöglich
blind gegenüber ihrem Verhalten sein.
    Der
Französischunterricht am nächsten Abend bei Monsieur Darbot
war wieder einmal zäh. Der Star Club hatte die besten Plätze
eingenommen und ich würde niemals eine Leuchte sein, egal wie
gut der Lehrer aussah.
    Außerdem
scharwenzelte Monsieur Darbot die ganze Zeit um mich herum. Nach der
letzten Prüfung, die ich ungewöhnlich gut bestanden hatte,
glaubte er, es habe bei mir endlich geklickt, und jetzt befragte er
mich ständig. Leider hatte es nicht bei mir geklickt. Lees
Gedanken hatten sich in meinen Kopf geschlichen und mir die richtigen
Lösungen vorgesagt. Lee fehlte mir. Gerade in Unterrichtsstunden
wie diesen, die ich ohne meine Freunde bestritt.
    »Wo
ist Lee?«
    Erstaunt
sah ich in der Fünf-Minuten-Pause auf. Felicity Stratton war
tatsächlich über ihren Schatten gesprungen und sprach mich
an. Anders gesagt: sie wollte etwas von mir .
    »Er
ist schon ziemlich lange weg. Du hängst doch ständig mit
ihm zusammen. Ist ihm was zugestoßen?«
    Ich
lehnte mich zurück und kreuzte die Arme vor der Brust. Diesen
Moment musste ich auskosten. »Und wenn es so wäre? Würdest
du an sein Krankenbett eilen und ihn mit Suppe füttern?«
    Ihre
Augen funkelten empört. »Natürlich«, antwortete
sie hochnäsig. »Wenigstens etwas Gesundes. Ich glaube
nicht, dass du Suppe kochen kannst. Du bringst ihm bestimmt was von
McDonalds. Vorzugweise Fritten, weil Kartoffeln ja angeblich gesund
sind.«
    Ich
lächelte und sagte nichts. Ach, wie hohl musste man sein, wenn
man jemanden beleidigte, von dem man eigentlich etwas in Erfahrung
bringen wollte? Das schien ihr nun auch aufzugehen.
    »Fahr
doch zur Hölle«, murmelte sie und ging zurück zu
ihrem Platz.
    Keiner
von ihnen sagte noch etwas zu mir und ich konnte nach dem
Unterrichtsende ungehindert mein Fach aufsuchen und die Fibel
rausnehmen. Wie vorausgesehen war auch niemand auf der Straße.
Zu Hause angekommen verstaute ich die Fibel zwischen meinen Socken im
Schrank.
    Mum
war im Pub, ich hatte die Waschmaschine angestellt und mir eine Dose
Fertignudeln warmgemacht. Ich saß gerade im Wohnzimmer und aß
die Nudeln vor meinen Bio-Hausaufgaben, als es an der Haustür
schellte.
    Bitte
nicht schon wieder ein Elf.
    Und
dann dachte ich, dass auch Richard meine Adresse kannte. Seit den
Dreharbeiten letzte Woche hatten wir noch ein paarmal miteinander
telefoniert und er hatte gesagt, er wolle mich besuchen, sobald es
seine Zeit zuließe.
    Ich
öffnete mit einem vorfreudigen Hopser im Magen die Tür. Der
Hopser

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