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Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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Unterlagen«, sagte Ciaran
gefährlich leise.
    »Woher
wollen Sie es dann wissen? Ich könnte doch Recht haben. Und
China wurde schon lange zuvor der rote Drache genannt. Was spricht
also gegen meine Theorie?«
    »Haben
Sie sich in der letzten Zeit einmal eine Weltkarte angeschaut?«
Ciaran öffnete ein Notebook auf dem Lehrerpult und schaltete das
Smartboard ein. Google Earth öffnete sich. »Wo liegt
China? Kommen Sie nach vorn und zeigen Sie es Ihren Mitschülern«,
forderte er Felicity auf.
    Sie
stand auf (nicht ohne ihren knappen Rock zurecht zu zupfen) und ging
in einer Art Catwalk nach vorn. Dann deutete sie grob die Umrisse
Chinas an.
    »Und
wo liegt Wales?«
    Felicity
zeigte auch Wales.
    »Wie
viele Meilen liegen dazwischen?«
    »Mehrere
Tausend«, antwortete Felicity und lächelte.
    »Wieso
ist dann Ihre Theorie unmöglich?«
    »Sie
ist nicht unmöglich«, widersprach Felicity. »Die
Chinesen mussten doch nur mit ihren Schiffen lossegeln. Haben nicht
auch die Wikinger schon lange vor Kolumbus Amerika entdeckt?«
    Ciaran
seufzte entnervt. »Zeigen Sie uns die Segelroute der Chinesen
nach Wales.«
    Felicity
strich selbstbewusst mit den Fingern das Wasser entlang. Schallendes
Gelächter von beinahe allen Mitschülern ertönte.
    Ciaran
lächelte süffisant. »Danke, Felicity. Setzen Sie
sich. Was war falsch? Miss Morgan?«
    »Der
Suezkanal existierte damals nicht«, antwortete ich noch immer
kichernd.
    Felicity
ging zu ihrem Platz. Ohne Catwalk und mich finster anstarrend.
    »Sie
muss für ihre freche Art nicht nachsitzen«, zischte Ava
so, dass es jeder hören konnte.
    Ich
schluckte.
    Ciaran
warf mir einen warnenden Blick zu. »Aber Miss Stratton kann
einen zehnseitigen Aufsatz abliefern über das fortschrittliche
China, wenn sie so davon überzeugt ist«, sagte er süß,
an Ava gewandt. »Bis morgen, Miss Stratton.«
    Dann machte er im
Unterricht weiter.

ÄRGER MIT DEN STARS

    »Du
selten dämliche Kuh.« Kaum war Ciaran außer
Sichtweite hatte Felicity mich am Oberarm gepackt. Ziemlich
schmerzhaft gepitscht traf es wohl eher. »Was glaubst du, was
du da tust?«
    »Mich
aus deinem Würgegriff befreien.« Ich versuchte ihre Finger
zu lösen. Das war aber nicht möglich.
    »Wenn
du mich noch einmal lächerlich machst, kannst du dein blaues
Wunder erleben. Dann ist das hier nichts dagegen.«
    Nicole
fasste Felicity am Arm. »Lass sie los. Du hast dich selber
lächerlich gemacht. Gib nicht Feli die Schuld dafür.«
    »Komisch,
dass Mr. Duncan Felicitys Verhalten durchgehen lässt«,
näselte Ava hinter uns. »Kein anderer wird zum Nachsitzen
verdonnert. Nur die Stadt.«
    »Nenn
sie nicht so«, mischte sich jetzt Phyllis ein.
    »Du
kannst einen Stock Rose nennen – er wird trotzdem ein Stock
bleiben«, bemerkte Cynthia.
    »Falsches
Zitat. Lern deinen Shakespeare besser«, meinte Jayden.
    »Und
wenn du ihr noch so viel Honig ums Maul schmierst, Fettklops, sie
glaubt, sie kann sich jetzt Typen wie Lee FitzMor angeln«,
fauchte Cynthia Jayden an.
    Jayden
wurde bleich. Cynthia hatte es geschafft, ihn an einer sehr
empfindlichen, frischen Wunde zu treffen. Er wandte sich um und ging.
    »Ihr
könnt ruhig alle zu ihr halten«, zischte Felicity und
quetschte ihre spitzen Fingernägel eine Spur tiefer in meine
Oberarme. Sie gingen durch den Strick meines Pullis hindurch. »Sie
wird immer die dämliche City bleiben. Geh zu deinem Mr Duncan.
Drachen bewachen nicht nur die Fahne von Wales, sondern auch die
Londoner City. Das wird ihm bestimmt gefallen.« Dann endlich
ließ sie mich los und verschwand mit ihren Star-Club-Kollegen.
    »Elendes
Miststück«, zischte Phyllis, als wir mit unseren gefüllten
Tellern in der Cafeteria saßen. Jayden blieb verschwunden.
Stattdessen hatte sich Paul wieder zu uns gesellt.
    »Wieso
ist sie nicht an einer Privatschule, wenn es ihr hier nicht
gefällt?«, fragte Nicole sauer.
    »Sie
wurde rausgeworfen.«
    Wir
sahen uns alle verblüfft an, ehe uns aufging, dass Paul
gesprochen hatte. Sein Blick war weiterhin auf den Teller mit Bohnen
gerichtet, als wäre nichts geschehen.
    »Weswegen?«,
fragte Nicole erstaunt.
    »Sie
und die anderen vom Star Club wurden mit Drogen erwischt.« Paul
sprach mit einer heiseren, quiekenden Stimme, die wahrscheinlich nur
seine Mutter kannte. Jetzt war mir auch klar, warum er nicht sprach.
    »Drogen?«,
hakte Ruby nach.
    Paul
nickte.
    »Komm
schon, erzähl uns, was du weißt«, fauchte Nicole,
nachdem Paul wieder in Schweigen versunken war.
    Er
sah noch immer

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