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Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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nicht auf. Aber er sprach: »Sie haben Pillen an
andere Schüler verkauft. Dafür wurden sie von der Schule
geworfen und auch ihre reichen Eltern konnten sie nicht davor
bewahren. Deswegen werden sie auch an den Elite-Colleges nicht
angenommen.«
    Ich
sah ein breites und zufriedenes Grinsen in Nicoles Gesicht Einzug
halten. »Oh, Mann. Lass Ava noch einmal mit ihren
Fernsehauftritten angeben … Ich freue mich schon richtig auf
das nächste Zusammentreffen.«
    »Glaubst
du, sie bekommt deswegen keine nennenswerten Angebote?«,
überlegte Phyllis.
    »Hundertprozentig.
Wisst ihr was? Lasst uns ihnen nachgehen und ihnen ein für alle
Mal das dämliche Grinsen aus dem Gesicht wischen.« Nicole
sprang auf.
    Ich
zog sie am Ärmel zurück auf den Stuhl. »Lass es.«
    Sie
sah mich kalt an. »Ist dir Jayden etwa so egal? Findest du das
in Ordnung? Obwohl er in dich verliebt ist? Und das schon lange, ehe
ein Lee Schönling FitzMor dich zu verwandeln begann?«
    Ich
ließ sie los, als hätte ihr Arm auf einmal die Temperatur
eines heißen Bügeleisens angenommen.
    »Nicole.
Das ist gemein«, sagte Ruby vorwurfsvoll. »Jayden ist
Feli nicht egal. Das weiß jeder von uns. Aber sie hat Recht:
Wenn du dem Star Club jetzt nachläufst, riskierst du in dieser
aufgekratzten Stimmung höchstens eine Schlägerei.«
    Ich
trank mein Wasser und vermied es jemanden anzuschauen. Meine Wangen
brannten und ich befürchtete, alle glaubten, was Nicole offen
aussprach. »Ich habe eine bessere Idee«, sagte ich
langsam. Meine Stimme zitterte ein wenig, weil ich so aufgewühlt
war. »Wir warten bis zum Mathekurs. Dann sind wir und der Star
Club alle gemeinsam vertreten.«
    »Was
hast du vor?« Phyllis Augen blitzten neugierig.
    »Wartet’s
ab.« Da ich mich über Nicoles Äußerung ärgerte,
wollte ich sie hinhalten. Aber vorher musste ich noch an den Kiosk.
    Gespannt
setzten wir uns in Mathe früher als nötig auf unsere
Plätze. Jayden huschte mehr oder weniger gemeinsam mit Mr
Selfridge ins Klassenzimmer. Immer wieder drehten sich Phyllis und
Nicole neugierig zu mir um. Corey verfolgte das Ganze mit einem
Stirnrunzeln und Ruby hatte ihre rosarote Brille wieder aufgesetzt
und träumte mit Blick aus dem Fenster. Und endlich kam mein
Stichwort.
    Mr
Sinclair schrieb die nächste Aufgabe an die Tafel: »Rechnen
Sie die Schnittpunkte des Graphen mit der X-Achse aus. Zu welchem
Ergebnis kommen Sie, Miss Stratton?«
    Felicity
sah Mr Selfridge hochnäsig an. Jeder in der Klasse wusste, sie
kannte die Antwort nicht und würde sie nicht geben können.
Mathe war ihr schlechtestes Fach. Obwohl auch Mr Ex-Sexy-Selfridge
gegen Felicitys Verführungskünste nicht ganz immun war, kam
sie nie auf einen grünen Zweig.
    »Hier,
Felicity, vielleicht kann dir das helfen!«, rief ich laut und
warf ihr ein Röhrchen zu.
    Überrumpelt
fing sie es auf. Dann las sie, was ich mit Folienstift darauf
geschrieben hatte. Der Blick den sie mir zuwarf, mochten die anderen
vielleicht als verblüfft interpretieren. Das Röhrchen
verschwand jedenfalls blitzschnell in ihrer Tasche.
    Aber
ich sah genau den Moment, in dem er in Angst und dann in Hass
umschlug.
    Sie
wusste, dass wir es wussten.
    »Miss
Morgan, vielleicht können Sie Miss Stratton tatsächlich
helfen?«, unterbrach Mr Selfridge unseren stummen Dialog.
    »F
von X gleich 0. Anschließend müssen wir die Gleichung des
Graphen für F von X einsetzen und dann auf die Seiten verteilt
ausmultiplizieren.« Jayden war aufgesprungen.
    Ich
atmete erleichtert aus. Ich hätte die Frage nie in dieser
Schnelligkeit beantworten können. Jayden zwinkerte mir zu und
setzte sich wieder. Auf Phyllis‘ Gesicht sah ich ein stolzes,
zufriedenes Lächeln und Nicole grinste.
    Ava,
Cynthia und Felicity allerdings wirkten für den Rest der Stunde
äußerst nervös. Jack sah mich immer wieder
durchdringend an. Ich wusste nicht, was das bedeuten sollte.
    »Also,
was war das für ein Röhrchen?« Phyllis hatte mich zur
Seite gezogen.
    Ich
grinste noch immer voller Genugtuung. »Eigentlich eine
Smarties-Packung. Aber ich habe sie umklebt und Speed
fürs Hirn draufgeschrieben.«
    Einen
Augenblick lang starrten mich alle groß an, dann begannen sie
lauthals zu lachen. Damit hatte ich wieder ein paar Punkte bei meinen
Freunden gesammelt.
    In
eben jenem Moment entdeckte ich die Raben. Sie saßen nur wenige
Meter vor unserem Klassenfenster und ich hatte das dumpfe Gefühl,
sie sahen genau zu mir. Meine Hochstimmung verflog augenblicklich. Wo
war Lee? Und

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