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Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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befürchten. Und
wenn das Nachsitzen Ausflüge nach Westminster Abbey beinhaltet
ist das doch gar nicht so übel.«
    »Ausflüge
nach Westminster Abbey?« Phyllis sah mich überrascht an.
    Ich
wurde rot. Wann hatte Jayden uns gesehen?
    »Sie
und Mr Duncan waren einträchtig im Deans Yard unterwegs. Sie
standen eng und sehr vertraulich beieinander.«
    War
er uns etwa gefolgt? Für jemanden, der nicht wusste, was wir
dort getan hatten, hätte es tatsächlich wie ein
Stelldichein wirken können. Immerhin hatte Ciaran seinen Arm um
meine Taille gelegt gehabt, als wir in der Zeit zurückgesprungen
waren.
    Alle
starrten mit ungläubigen Gesichtern abwechselnd von Jayden zu
mir und wieder zurück.
    Endlich
fand Corey seine Sprache wieder. »Jetzt kommst du nicht drum
herum. Du kannst dir echt alles erlauben, aber wir würden einen
Schulverweis bekommen.«
    »Findest
du nicht, du bist uns was schuldig?« Nicole klang regelrecht
eingeschnappt.
    »Weshalb?«,
fragte ich perplex.
    »Du
schnappst dir zwei der heißesten Männer Londons …«
    »Drei«,
unterbrach sie Ruby. »Richard Cosgrove nicht zu vergessen.«
    Nicole
sah aus, als hätte sie eine Ohrfeige bekommen. »Du triffst
dich noch immer mit Richard Cosgrove? Ich dachte, das Konzert wäre
eine Ausnahme gewesen?«
    »Und
was war mit den Dreharbeiten, bei denen du seine Tanzpartnerin warst?
– Oh, hätte ich das nicht verraten dürfen?«,
fragte Ruby unschuldig.
    »Komm
schon, Felicity, du bist nicht auf den Mund gefallen. Wenn Mr Duncan
wirklich sauer werden sollte, weißt du dich wenigstens
rauszureden.« Corey grinste.
    »Wenn
du es nicht machst, musst du uns zu einem Eis einladen. Das ist doch
wohl das Mindeste.« Nicole schien fest entschlossen.
    Corey
kreuzte die Arme vor der Brust und nickte zustimmend. Ebenso Jayden.
Rubys Augen leuchteten. Alle sahen mich auffordernd an. Sie waren
sich einig.
    »Und
wenn ich es mache, bekomme ich für jedes ›sexy‹
ein Pfund? Von jedem?«, hakte ich nach.
    Bis
auf das unentschlossene Gesicht von Corey nickten alle zustimmend.
    Ich
schulterte meine Tasche. »Na, dann auf in den Kampf.«
    Corey
begann passenderweise die Melodie von Wagners Ritt der Walküren
zu pfeifen. Den musste ich mir merken.
    Mir
war ziemlich flau im Magen, als ich mich auf meinen Platz setzte.
Aber besser ich regelte dieses Spiel als ein anderer. Soweit ich
Ciaran kannte, konnte er nicht gut über sich selber lachen.
Zumindest wusste ich, wie ich meine Gedanken vor ihm verbergen
konnte.
    Er
kam herein und warf seine Tasche auf das Pult vor sich. »Wir
werden uns heute in Gruppen einteilen und verschiedene Referate über
das siebzehnte Jahrhundert vorbereiten. Bilden wir fünf Gruppen
und die Themen lauten: Königsmätressen, Aufstände,
Pest, Brand und Folter.«
    »Sexy«,
rief ich und schrieb die fünf Themenpunkte unnötigerweise
auf. Hauptsache meine Augen waren mit anderem beschäftigt.
    Rundum
wurde gekichert.
    »Felicity,
wolltest du ein Thema allein behandeln?«, fragte Ciaran süß.
»Foltermethoden wären vielleicht was für dich.«
    »Sexy«,
wiederholte ich mit hochrotem Kopf.
    »Prima.
Damit wäre ein Thema bereits vergeben.« Er verteilte die
anderen Themen und schrieb sie mit den Namen der Teammitglieder an
die Tafel. Zum Schluss schrieb er und las dabei laut mit: »Folter:
Felicity.«
    »Sexy«,
sagte ich wieder, sang in Gedanken den Ritt der Walküren und
dachte an die Napalm-Szene in Apocalypse Now.
    Ciaran
sah mich durchdringend an, während das Kichern lauter wurde.
»Fangen wir mit den Vorbereitungen zum Thema Folter an.«
    »Sexy.«
Bereits vier Pfund verdient.
    »Seite
zweihundertsechzig. Felicity, erläutere uns doch einfach mal den
Ablauf einer inquisitorischen Befragung.«
    »Äh
… das weiß ich nicht. Noch nicht.«
    »Bajonette?
Feuer? Giftgas?«
    Verdammt.
    Am
Ende der Stunde hatte ich dreißig Pfund verdient und zwei
Wochen Nachsitzen.
    »Was
zur Hölle sollte das?«
    Ciaran
knallte die Tür zu. Das Bild an der Wand schwankte bedrohlich.
Er hatte mich nach seiner Stunde zu einer Unterredung bestellt. Ich
zuckte erschrocken zusammen. So wütend hatte ich ihn noch nie
gesehen. Seine Augen sprühten förmlich, als er mich ansah.
    »Reg
dich nicht so auf, das war nur ein Spiel«, versuchte ich so
ruhig wie möglich zu sagen. Gar nicht so einfach, denn meine
Stimme zitterte.
    »Ein Spiel ?
Was für ein Spiel?«
    »Wir
denken uns manchmal für den Unterricht was aus, ein Spiel.
Eigentlich nur bei besonders langweiligen Lehrern,

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