Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
Vom Netzwerk:
zu. »Es
hat einen dritten Mord gegeben. Keine Bange, du wirst nicht
verdächtigt. Tatsächlich entlastet der dich im Wesentlichen
vom ersten Mordfall. Ciaran soll nur den Tatort überprüfen
und ein paar Erkundigungen einziehen. Den Rest erledigt Dagal. Ein
weiterer Wachmann«, fügte sie hinzu, als sie mein
verständnisloses Gesicht sah. »Ist mit dir alles in
Ordnung?«
    Nein,
mit mir war nicht alles in Ordnung. Aber ich nickte.
    »Oh,
wenn du dir Sorgen machst, wegen deinem Bad – ich checke immer
vorher die Lage und tauche nie in der Wanne auf, wenn schon jemand
drin sitzt.«
    »Gut
zu wissen«, murmelte ich.
    Mildred
legte den Kopf ein wenig schief und kniff die Augen zusammen. »Ich
habe dich überrumpelt.«
    Ich
nickte. »Ja. Hast du. Heißt das, wenn ich mit dir reden
will, muss ich einfach die Wanne volllaufen lassen?«
    »Theoretisch
ja. Praktisch auch, wenn ich es mir recht überlege. Nur bitte,
keinen Badeschaum verwenden. Dann erscheine ich nicht. Da werden
meine Haare so stumpf. So, ich mache mich wieder auf den Weg.«
Sie setzte sich an den Wannenrand, die Beine ins Wasser.
    Neugierig
blickte ich auf ihre Füße, ob sie sich zu einem
Fischschwanz verwandelten.
    »Nee«,
lachte Mildred, meine Gedanken lesend. »Eigentlich schon, aber
das können Menschen nicht sehen. Gehört auch zur
Elfenmagie, falls wir mal beobachtet werden sollten.«
    »Also
hast du doch einen Fischschwanz?«
    »Ja,
nur nicht sichtbar für Menschenaugen. Oder deren Gehirn, das
diese Botschaft einfach nicht von den Augen übernimmt. Wie man‘s
nimmt. Oje. Da ruft jemand. Mach’s gut!« Sie rutschte ins
Wasser.
    »Moment!
Ehe du gehst. Was war das mit diesem Mord?«
    Zu
spät. Sie war bereits verschwunden.
    Noch
ein Mord. Der dritte innerhalb von zwei Monaten. Wieso hatte ich
nicht sofort nachgefragt? Ich platschte mit der Hand auf dem Wasser
der Wanne – nur noch lauwarm – und rief ihren Namen. Aber
sie tauchte nicht mehr auf.
    Ich
ließ das Wasser ablaufen und sehnte mir etwas Süßes
herbei.

EIN AUSFLUG MIT CIARAN

    Ciaran
war – wie angekündigt - mittwochs wieder da, und kaum dass
wir in seinem Büro allein waren, berichtete er von den aktuellen
Mordfällen. Bei dem einen Mord, den Eamon bereits erwähnt
hatte, war ein Agent in Böhmen umgekommen. Ein Giftmord. Beim
letzten Todesfall sah die Lage anders aus. Bedenklicher. Ein weiterer
Wachmann war getötet worden. Er habe dieselben Wunden gehabt wie
dieser Connor im Bodmin Moor, aber dieses Mal hatte der Leichnam in
Schottland gelegen. Am berühmten Loch Ness. Ciarans Aufgabe dort
war schnell, wenn auch unbefriedigend erledigt gewesen. Die Hinweise
waren spärlich. Zeugen gab es nicht.
    »Nur
ein Stück Hornsubstanz, so groß wie ein Fingernagel«,
erklärte er. »Das haben die ersten Spurenermittler dort
gefunden. Kurios ist: es ist kein Fingernagel. Eher eine Kralle.«
    »Von
einem großen Hund oder einer Raubkatze?«, mutmaßte
ich.
    »Ein
Krokodil kann man wohl ausschließen«, scherzte Ciaran.
»Vor allem, weil ein menschlicher Fußabdruck der einzige
andere Hinweis war, den ich finden konnte. Du musst dir keine Sorgen
machen«, versuchte er mich zu beruhigen. »Das entlastet
dich auch ein wenig von der Mordanklage.«
    »Inwiefern?«,
fragte ich verbittert.
    »Da
die Morde sich ziemlich ähnlich sind und du für den zweiten
ein sicheres Alibi hast – nämlich mich –, sucht man
jetzt in allen Richtungen.« Er klopfte mir aufmunternd auf die
Schulter. Der Auftrag hatte seine Stimmung wesentlich verbessert. Er
glich wieder mehr dem Mann in der Damenabteilung, der mit Phyllis,
Ruby, Nicole und mir geflirtet hatte. »Vergessen wir das Ganze
für eine Weile. Ich habe eine Überraschung für dich.«
    »Einen
Muffin?«
    Ciaran
sah mich an, als hätte ich Essensreste im Gesicht. »Muffin?«
    »Ja.
Ich habe Heißhunger auf was Süßes.«
    Ciaran
schüttelte den Kopf. »Ehrlich, du bist das
widersprüchlichste Wesen, das mir je untergekommen ist. Nein,
keinen Muffin. Ich dachte, du wolltest auf deine Figur achten.«
    Ich
funkelte ihn an. »Ich habe zwei Kleidergrößen
abgenommen. Reicht das nicht?«
    »Doch.
Aber du könntest ein wenig mehr Make-Up vertragen.«
    Unwillkürlich
warf ich einen Blick zu der Kristallkugel auf dem Regal. Natürlich
spiegelte sich darin nichts außer den umstehenden Büchern.
    Ciaran
schnaubte. »Typisch Frau. Du wirst immer weiblicher, Felicity.«
    Ich
seufzte. »Sag mir lieber, was für eine Überraschung
du geplant hast. Und erzählt mir

Weitere Kostenlose Bücher