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Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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können, er
dampfte. Und das, obwohl er nur elfenhafte fünfundzwanzig Grad
Celsius Körpertemperatur hatte.
    »Ich
bin doch nicht absichtlich …«, versuchte ich zu
erklären. Doch Ciaran schnitt mir das Wort ab.
    »Ach
nein? In einem fremden Land, in einer fremden Zeit, an einem fremden
Hof mit strenger Etikette, Kerkern, die selbst die übelsten
Burschen in Angst und Schrecken versetzen und am Vorabend der
Revolution? Das war mehr als leichtsinnig. Was suchst du hier? Meinen
Cousin? Wenn er überhaupt hier war, ist er schon lange wieder
weg. Hier gibt es keine Hinweise.«
    »Er war hier.« Ich rieb mein schmerzendes Handgelenk. »Und wenn
es so gefährlich ist, hättest du ja auch früher kommen
können.
    »Ich
wollte dir eine Lektion erteilen. Aber Mademoiselle hat anscheinend
alles im Griff. Hier in Versailles ist ja alles wie im Märchen.
Prinzessinnen, ein wunderschönes Schloss. Und wenn man kein Brot
hat, bekommt man Kuchen, damit nicht gehungert wird, nicht wahr?«
    »Ach,
halte Er die Klappe«, murrte ich noch und wir sprangen zurück
nach London ins 21. Jahrhundert.
    Eine
Stunde später lag ich im Bett, den Londoner Straßenverkehr
vor der Tür, und fühlte mich wesentlich besser. Na ja,
halbwegs besser, weil ich wieder zu Hause war und warm in die Decken
gekuschelt.
    Was
hatte dieser Trip an den Hof von Ludwig XVI. eigentlich gebracht? ,
überlegte ich. Nichts. Oder? Doch, zwei Erkenntnisse: Ich konnte
alleine in der Zeit springen. Länger als nur ein paar Sekunden
und sogar an Orte, an die ich wollte. Und ich hatte im Wasser des
Spiegelbeckens einen gefangenen Lee gesehen. Also eigentlich drei
neue Erkenntnisse. Ich musste meine Wasservision nur noch analysiert
bekommen.
    Hatte
sie die Zukunft, die Gegenwart oder die Vergangenheit gezeigt? Konnte
ich Ciaran danach fragen? Und wenn nicht ihn, wen sonst? Eamon? Aber
wie konnte ich Eamon erreichen?
    In
der Ferne ging das Martinshorn eines Krankenwagens. Bei dem
vertrauten Tatü schlief ich endlich ein.

TEIL II

LEE
SACKGASSE

    Ich
war erschüttert. Die Hinweise, die mir mein Informant gegeben
hatte, waren untrüglich. Trotzdem wollte ich es nicht glauben.
    Ich
musste sofort weg aus Versailles. Ich durfte den Code keinesfalls
hier entschlüsseln. Außerdem musste ich meinen Onkel
warnen. Es gab einen Verräter. Einen Verräter im Kronrat.
Einer der engsten Vertrauten des Königs hinterging ihn. Oberon
musste von den neuen Entwicklungen erfahren. Der Verräter musste
aufgehalten werden.
    Das
Einzige, was nicht stimmig war: Was hatte das mit Felicity zu tun?
Warum sie? Inwiefern war sie für die Rettung der Elfen und der
Anderwelt nützlich? Sie hatte bis vor kurzem nichts davon
gewusst und sie wusste auch nichts von den neuen Hinweisen.
Schrecklichen Hinweisen, die unsere gesamte Welt verändern
würden, sollten sie sich bewahrheiten. Dennoch musste ich sie
ernstnehmen. Die Beweise waren erdrückend. Jetzt war mir auch
klar, warum wir die heiligen Insignien brauchten. Wenn die Beweise
der Wahrheit entsprachen, konnten allein diese Insignien die
Elfenwelt retten.
    Ich
suchte den nächsten Hain und es war mir egal, ob man mich vom
Schloss aus sehen konnte. Ich musste weg.
    Ich
landete im St. James Park nahe dem Serpentine Lake. Noch im
schummrigen Licht der Parklaterne öffnete ich den Zettel, den
mir mein Informant zugesteckt hatte. Darauf standen Zahlen. Ich
musste kein Geologe sein, um zu erkennen, dass es sich um Koordinaten
handelte. Ich wusste auch sofort, wo ich als nächstes suchen
musste.
    In
Cornwall. Felicitys Heimat.

FELICITY
AUSGESPIELT

    »Wisst
ihr, was wir brauchen?« Corey sprang auf und wir zuckten alle
erschrocken zusammen. »Ablenkung. Seit Lee weg ist, sitzen wir
hier in der Schule wie ein Haufen Trauerklöße. Was wird
Lee denken, wenn er zurückkommt und uns so sieht?«
    Ich
wechselte einen Blick mit Phyllis. Sie hob eine Augenbraue. Obwohl
das Wetter sich allmählich etwas gebessert hatte, war unsere
Laune auf dem Tiefpunkt. Lee fehlte bereits seit vier Wochen. Es war
offensichtlich, dass etwas nicht stimmte. Ciaran gab keine Auskunft
und ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Nach meinem Sprung
nach Versailles – wo ich zum Glück nur sechs Tage gewesen
war – war er sehr reserviert mir gegenüber.
    »Aber
ohne Lee ist es nun mal öde«, sagte Nicole und stützte
ihren Kopf wieder in beide Hände.
    »Trotzdem
ist er nicht der Nabel der Welt«, stimmte Phyllis Corey zu.
Jayden und Ruby sahen sie interessiert

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