Die dunkle Quelle
nie
wieder für diese Fabrikation arbeiten wollen. Die Schwarzwachsmine wurde
vorerst lahmgelegt, die Rüstungen blieben unbeaufsichtigt zurück, so daà jeder
Plünderer auf seine Kosten käme, und als nächstes erheben die Terreker unter
Achildeas Schirm wieder Ansprüche auf das Waldminengebiet. Die Königin wird
âºBatisâ¹ diese Angelegenheit entziehen und andere damit beauftragen. Leider
werden sich andere finden. Für Achildea haben die Sorgen gerade erst begonnen.«
»Wird die Königin jetzt
Jagd auf die Angreifer machen?« fragte Cajin.
»Wir sind
verhältnismäÃig gut weggekommen. Die Arbeiter können euch gut genug
beschreiben, um Steckbriefe von euch anfertigen zu lassen, aber der Angriff,
der die Machtverhältnisse zum Kippen brachte, ging von unbekannten Vermummten
aus, nicht von den vieren, die zu dem Zeitpunkt schon seit über vier Wochen
festgesetzt waren. Ich denke, man wird eher Erdbeben jagen als euch. Erdbeben
hat den Leiter der Mine und den Anführer der Kruhnskrieger ermordet. Erdbeben
hat unter den Arbeitern gewütet. Erdbeben hat Wasser in die Erdquelle geleitet.
Ihr dagegen seid nur Plünderer oder Betrüger, die eine Gelegenheit zur Flucht
genutzt haben.«
»Dennoch sehe ich ein
Problem«, merkte Naenn an. »Erdbeben war vermummt. Dadurch werden sich die
Grenzen verwischen. Wenn das Mammut das nächste Mal in Aktion tritt, könnte der
Eindruck entstehen, das seien die selben Angreifer wie in Terrek, nur diesmal
unvermummt.«
»Richtig«, nickte
Riban. »Und Ijugis benutzt Würgeschlingen, die auf Timbare und seine Leute
schlieÃen lassen. Die Grenzen sind bereits verwischt. Alle werden für die Taten
der anderen mitverantwortlich gemacht werden, so ist das nun einmal in einem
verdeckten Krieg. Ich gehe nicht davon aus, daà das Mammut länger als ein oder
zwei Jahre aktiv sein wird, bevor wir es auflösen müssen, weil der Boden zu
heià geworden ist.«
Verstehe, dachte
Rodraeg bitter. Du hast nur noch drei Jahre zu leben und kannst deshalb auch
nicht in gröÃeren Zeiträumen planen. Wird das alles hier wirklich nur eine
Episode in meinem Leben werden â bevor ich untertauchen muÃ, unter falschem
Namen, mit neuem Bart und heller geschminktem Gesicht?
»Soll ich das Mammut
wieder von der Haustür entfernen?« fragte Cajin erschrocken.
»Ist das Wort âºMammutâ¹
denn in Terrek erwähnt worden?« fragte Riban.
»Achildea gegenüber
ja«, überlegte Rodraeg. »Aber im Talkessel nie.«
»Dann kann niemand eine
Verbindung herstellen. Ich finde die Idee nicht schlecht, daà ihr nach auÃen
durch ein Symbol repräsentiert werdet. Das kann sehr nützlich sein, wenn wir
Verhandlungen führen müssen, in denen ein Name, den man schon einmal gehört hat,
eine gewichtige Währung darstellt. Auf diese Möglichkeit würde ich ungern
verzichten wollen. Nicht jeder Auftrag soll euch mit dem Gesetz in Konflikt
bringen. Manchmal gibt es â hoffentlich â auch ganz andere Lösungswege. Da wir
jetzt beim Thema sind â¦Â« Er griff vorne in sein Gewand und förderte aus
einer inneren Brusttasche einen versiegelten Briefumschlag zutage. »Hier ist
euer nächster Auftrag. Ich trage ihn schon seit zwei Wochen mit mir herum, aber
ihr liegt glücklicherweise immer noch gut in der Zeit. Ãffnet den Brief besser
jetzt noch nicht. Gönnt euch zwei oder drei Tage Ruhe und Erholung, und wenn
ihr ihn dann erst öffnet, müÃt ihr euch mit der Abreise immer noch nicht
beeilen.« Mit einer lässigen Geste warf Riban den Brief auf den Tisch. Der Umschlag
kreiselte zweimal und blieb dann dicht vor Rodraegs Händen liegen. Ein mit
schwungvoller Feder getuschter, nicht ganz geschlossener Kreis schmückte die
Vorderseite. Rodraeg bewegte sich nicht.
Riban lächelte beinahe
jungenhaft. »Ach ja, fünfhundert Taler habe ich euch ebenfalls mitgebracht und
bereits Cajin übergeben. Damit dürftet ihr den Hausrat vervollständigen können,
euch neu ausrüsten und ausstehende Rechnungen begleichen. Sobald wir wieder
Geld beisammen haben, werden wir es euch schicken.«
»Was ist mit den
versprochenen Pferden?« fragte Bestar eifrig.
»Darum kümmert sich
Ilde. Ein gutes Reitpferd kostet mehr als tausend Taler, wir sind deshalb
darauf angewiesen, über Ildes Beziehungen günstige Konditionen
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