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Die dunkle Quelle

Die dunkle Quelle

Titel: Die dunkle Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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die
Schultern. »Gut möglich. Wer weiß?«
    Â»Und mit den Göttern
haben wir auch keine Probleme«, schloß Bestar. »Wir beten zu Afr, Senchak und
Lun.«
    Â»Das hätte ich mir fast
denken können.« Rodraeg seufzte. »Das Problem ist nur: Ich brauche keine zwei
Schwertkrieger. Ich will die Gruppe mit möglichst unterschiedlichen Fähigkeiten
und Eigenschaften ausrüsten. Reisen und Kämpfen ist nicht alles, was ich
vorhabe.«
    Â»Na und?« fragte Bestar
kauend. »Fürs Reden bist halt du zuständig, du machst das doch gut.«
    Â»Uns beide gibt es nur
zusammen«, stellte Migal klar. »Aber zu zweit sind wir mehr Wert als vier oder
fünf Möchtegernschwertschwinger aus den Ebenen und Städten. Wir sind es
gewohnt, Rükken an Rücken gegen eine Überzahl anzutreten.«
    Â»Das bezweifele ich
nicht. Aber seid ihr auch in der Lage, anderen Leuten den Rücken freizuhalten?
Seid ihr es gewohnt, für jemanden zu kämpfen und nicht nur gegen?«
    Die beiden
Schwertmänner schauten sich an.
    Â»Da sehe ich keine
Schwierigkeit«, meinte Migal. »Wenn du das Sagen hast, hast du das Sagen. Wenn
du uns sagst: ›Los, beschützt diesen Wicht dort mit der Knollnase‹, dann
beschützen wir den Wicht mit der Knollnase. Wenn du uns sagst: ›Los, tragt
diese feine Dame über den Fluß‹, dann tragen wir die feine Dame über den Fluß.«
    Â»Und«, fügte Bestar
hinzu, »wenn du uns sagst: ›Los, macht diese königlichen Wichtigtuer platt‹,
dann kannst du dich darauf verlassen, daß wir sie plattmachen. Platt wie ein
Blatt.«
    Â»Verstehe.« Rodraeg
schob sich jetzt doch ein Stück Käse in den Mund. Er stellte sich vor, was
diese beiden Nordmänner, die man in den Feldern der Sonne wohl »Barbaren«
genannt hätte, mit Ryot Melron und seinen beiden Spießgesellen gemacht hätten.
Der Gedanke gefiel ihm. Er räusperte sich. »Könnt ihr mir versichern, daß ihr
euch auch zurückhalten könnt, wenn ich Zurückhaltung für angemessen halte? Denn
mit dem Kopf durch die Wand werden wir wahrscheinlich nicht weit kommen.«
    Â»Du hast das Sagen«,
nickte Migal. »Wenn wir für dich arbeiten, dann stürmen wir nur vor, wenn du
uns einen Wink gibst.«
    Â»Und ihr habt keine
Probleme damit, für jemanden zu arbeiten, der die meiste Zeit seines Lebens in
Schreibstuben verbracht hat?«
    Beide schüttelten die
Köpfe.
    Â»Na gut«, sagte
Rodraeg. »Dann versuchen wir’s.« Er hob sein Weinglas und stieß mit den beiden
Methumpen an. Bestar und Migal. Die kräftigen Beine des Mammuts. »Wir werden
trotzdem noch ein oder zwei Personen brauchen, um unsere Gruppe komplett zu
bekommen. Das soll morgen euer erster Auftrag sein: Mit mir loszuziehen und
noch jemanden aufzutreiben, den wir brauchen könnten.«
    Â»Wen brauchst du denn
noch?« fragte Bestar unumwunden.
    Â»Ein Bogenschütze wäre
gut und ein Dieb. Ich gehe davon aus, daß Fernwaffen und Schlösserknacken nicht
zu euren Spezialitäten gehören.«
    Â»Fernwaffen nicht, aber
Schlösser kriegt man doch auch so auf«, grinste Bestar.
    Â»Auch lautlos?« hakte
Rodraeg nach.
    Â»Naja«, gab Bestar zu.
    Â»Siehst du, genau so
etwas fehlt uns noch: eine lautlose Lösung.«
    Â»Was ist mit Magie?«
fragte Migal. »Es gibt auch Magier, die sich für Geld anheuern lassen.«
    Â»Ja. Aber traust du
denen?«
    Â»Ich traue Bestar.
Sonst niemandem.«
    Â»Vernünftige
Einstellung. Magier haben meistens einen heimlichen Beweggrund. Sie arbeiten für
eine bestimmte Gottheit oder gehören einem geheimen Kult an. Oder müssen als
Gegenleistung für ihre speziellen Fähigkeiten bestimmte Dinge tun, die sie vor
anderen verbergen wollen. Es gibt sicherlich Ausnahmen.« Er dachte an Naenn und
ihre vielen Geheimnisse, von denen er wahrscheinlich erst die wenigsten
ergründet hatte, auf ihrer gemeinsamen Reise, Schritt für Schritt. »Aber im
großen und ganzen würde ich auf Magier lieber verzichten. Sie sind mir ein
wenig unheimlich.«
    Â»Gut«, rülpste Bestar.
»Dann also einen Bogenmann und einen Langfinger. Die Mahlzeit war wirklich
Klasse, danke schön. Brechen wir jetzt auf?«
    Â»Müßt ihr noch
irgendwas aus irgendeinem Gasthaus holen?«
    Â»Nö. Wir sind heute
erst hier angekommen.«
    Â»Und hatten

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