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Die dunklen Engel (German Edition)

Die dunklen Engel (German Edition)

Titel: Die dunklen Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Kells
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können, ohne eine verschlagene Bemerkung zu machen. Er hätte gefunden, dass an ihrem Liebesspiel etwas Scheußliches und Faszinierendes war. Lord Culloden hätte sie entweder überhaupt nicht erwähnt oder, wenn er dazu gezwungen gewesen wäre, um ihretwegen so getan, als missbilligte er es. Christopher Skavadale hatte darüber gesprochen, als sei es das Natürlichste von der Welt.
    Er schnipste die dünne Zigarette in die Dunkelheit und schenkte sich Wein nach. «Ich musste die Lampe zu Lord Paunceley bringen. Es scheint mir heute, als hätte Skavadale mir einen Gefallen getan. Er konnte mich nicht mit zu sich nach Hause nehmen, dort waren zu viele verbitterte Frauen und gelangweilte Söhne, also gab er mir stattdessen seinen Namen als Geschenk und schickte mich zu Paunceley.»
    Lord Paunceley, oberster Dienstherr aller Spitzel des Landes, der raffinierte Mann im Mittelpunkt der Spinnennetze, in denen ihr Bruder sich verfangen hatte. «Und so haben Sie Lord Werlatton kennengelernt?», fragte sie.
    Er lächelte, als sie den Titel ihres Bruders nannte. «Toby hat so getan, als wäre ich ein französischer Rom, den er als Pferdemeister angestellt hatte. Es war vorauszusehen, dass die Franzosen mich rekrutieren würden, um die Briten auszuspionieren, und so kam es auch. Sie wussten bloß nicht, dass ich bereits in deren Diensten stand.» Er sah sie an. «Ich nehme an, ich sollte Ihnen das alles gar nicht erzählen.»
    «Und warum tun Sie es?»
    «Sie haben mich gefragt, was ich bin, und jetzt wissen Sie es. Ich bin ein Kundschafter der britischen Regierung, ein Spitzel.» Er sah sie an, als wartete er auf eine ablehnende Reaktion.
    «Warum haben Sie es mir erzählt?»
    Lächelnd schaute er in sein Weinglas und schwenkte die Flüssigkeit herum. «Ich kann Sie nicht mit einer Uniform beeindrucken, die eines Märchenkönigs würdig wäre», damit spielte er auf Lord Cullodens Kavallerieuniform an, «und ich werde nicht ob meines Reichtums mit einer Verbeugung in prächtige Säle eingelassen», er sah sie an und lächelte reumütig, «also habe ich Ihnen das wenige zu Füßen gelegt, was ich habe.»
    «Ich bin beeindruckt. Prince de Gitan?»
    Er lachte. «Vielen Dank dafür.»
    Sie lachte auch. Plötzlich war sie unruhig. Mit den scheinbar harmlosen Worten der letzten Sekunden war so vieles gesagt worden. Absichtlich wechselte sie das Thema und lenkte das Gespräch weg von der ungewohnten Vertrautheit ihres gemeinsamen Lachens. «Wie geht es Toby?»
    «Gut. Stark wie ein Ochse, nur müsste er sich die Haare schneiden lassen. Er ist glücklich. Er wäre gerne hier gewesen, aber …» Er machte eine Pause. «Er jagt den Mann, der seine Lucille umgebracht hat.»
    «Er weiß, wer sie getötet hat?»
    Skavadale drehte sich noch eine seiner spanischen Zigaretten. Er hielt inne und sah sie an. «Bertrand Marchenoir.»
    Es war wie ein eiskalter Wasserguss. Marchenoir! Der Mann, dessen Name zum Inbegriff für Blut und Grausamkeit geworden war, der Mann, der Europa in Angst und Schrecken versetzte, der Mann, der die Maschinerie des Todes in Paris fütterte. Als Onkel Achilles gehört hatte, dass der ehemalige Priester zu einer solchen Niedertracht aufgestiegen war, war er in seltenem Zorn explodiert. «Er kommt aus Auxigny. Seine Mutter war die Stadthure! Wir haben ihn ausgebildet! Wir haben ihn aus der Kloake geholt und zum Priester gemacht, und jetzt sieh ihn dir an!» Sie blickte den Zigeuner an. «Warum?»
    Er zuckte die Achseln. «Wahrscheinlich, weil sie mit Toby verlobt war. Marchenoir hasst die Familie d’Auxigny. Er wollte alle töten, einschließlich Ihrer.» Mit der unangezündeten Zigarette zeigte er auf sie.
    «Er weiß nicht einmal, dass es mich gibt!»
    Skavadale lächelte. «Oh, das weiß er. Es gibt nichts, was er über die Familie und ihre englischen Verbindungen nicht weiß. Es geht ein Gerücht», plötzlich klang er unsicher, als könnte er sie kränken, «ein Gerücht, dass er ein Bastard des duc fou ist.»
    Das traf sie nicht. Ihr Großvater, der verrückte Duc d’Auxigny, hatte zu viele Bastarde in die Welt gesetzt, als dass die Familie beim Gedanken daran gekränkt sein könnte. «Dann wäre er mein Onkel», sagte sie verwundert. «Kennen Sie ihn?»
    Skavadale nickte. Er hatte eine Flamme entzündet und den Kopf darübergebeugt. Als er seine Zigarette angezündet hatte, pustete er die Flamme aus. «Ja, ich kenne ihn.» Er schenkte ihr ein flüchtiges Lächeln. «Ich versichere Ihnen, es gibt keine

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