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Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition)

Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition)

Titel: Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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in meinem Kopf. Sie lag schwer atmend da, das Gesicht von mir abgewandt, die Kleider noch halb an, bis auf das, was um uns herum auf Bett und Fußboden verstreut war. Eine ganze Weile lagen wir einfach nur so da und atmeten einander ins Ohr, als ob alles andere nicht existierte. Wissen Sie, was das Wort »konspirieren« eigentlich bedeutet? Zusammen atmen. Aber was für eine Konspiration war das hier?
    »Caz«, sagte ich. »Ich … ich verstehe einfach …«
    Ihre Hand schoss empor und drückte mein Kinn weg, zwang mich auf Distanz. Eine halbe Sekunde lang dachte ich, sie wolle mir womöglich an die ungeschützte Kehle gehen. Dann, als sie sich unter mir hervorzuwinden begann, hatte ich schreckliche Angst, sie wolle gehen. Sie bekam ein Knie in meinen Bauch und drückte mich noch weiter hoch und zur Seite, bis ich von ihr herunterkippte und mit nacktem Bauch und bloßem Unterleib dalag, so hilflos wie ein Schlachttier. Doch statt mich zutöten, kletterte sie auf mich, langte hinab und zog und drückte, bis ich wieder steif war. Dann schloss sie meinen Brustkorb zwischen ihre Knie und senkte sich auf meinen Schwanz, im Gesicht eine so besessene Konzentration, dass ich mich fragte, ob ich in ihrem Bewusstsein überhaupt noch existierte.
    Sie ritt mich wie eine Walküre, die, reichlich spät dran für die Götterdämmerung, durch das Blitzen in die letzte Schlacht hinabstößt. Als ich nach ihren hellen Brüsten greifen wollte, die über mir wippten und wackelten, packte sie meine Handgelenke und zwang meine Arme wieder hinab, nagelte sie fest und arbeitete mit ihrem Becken auf mir, bis wir beide gleichzeitig kamen, ein Moment, der mehr von einem großen als von einem kleinen Tod hatte. Aber Caz reichte das noch nicht. Sie blieb auf mir, walkte mich mit ihren inneren Muskeln wieder in Form und ritt mich weiter, bis ich fühlte, wie sich ein weiteres Schauern in ihr steigerte, ein Tremor, der ihre Wirbelsäule rauf- und runterzulaufen schien, bis sie erbebte, sich versteifte und wieder ein paar Sekunden bebte, ehe sie von mir herabglitt und neben mir lag, die Arme überm Kopf und noch immer zuckend wie von einem Elektroschock.
    »O Gott …«, flüsterte sie heiser.
    »… Aber wie kann der Robo-Chop das alles schaffen?«, flötete jemand im Fernseher, der immer noch lief. »Werden die Klingen nicht stumpf?«
    »Wenn das passiert«, brüllte ein Australier, »dann ersetzen wir sie! Vollkommen kostenlos!«
    Ein Sturm von Applaus und Begeisterungsrufen folgte dieser Verkündigung. Ich drehte mich auf die Seite und streckte den Arm nach Caz aus, die mit dem Gesicht in die andere Richtung dalag, der schmale Rücken und der Hintern so verletzlich wie bei einem Kind. Doch als ich sie berührte, schob sie meine Hand weg.
    »Nicht.«
    »Aber … Caz, sprich mit mir.«
    Sie erschauerte leicht. »Nicht. Ich meine es ernst. Du weißt, dass du mir am Ende vorhalten wirst, was für eine Hure ich bin und wie ich dein kleines Herz gebrochen habe. Lass uns die Präliminarien einfach überspringen.«
    Diesmal fasste ich ihren Arm so fest, dass sie mich nicht abschütteln konnte, und bevor sie dazu kam, sich richtig zu wehren, zog ich sie zu mir herum. Zuerst drehte sie das Gesicht immer noch weg, dieses Gesicht, das mich tagelang verfolgt hatte, doch dann gab sie auf. Auf ihrer Stirn und ihren Wangen saßen Schweißtropfen, aber ihre Augen waren trocken, als sie mich ansahen.
    »Stell die Fragen gar nicht erst, weil es keine Antworten gibt«, sagte sie. »Du und ich … wir hatten unseren Moment, okay, aber wir können nie zusammen sein, nicht in einer Million Jahren. Vergiss es einfach. Ich bin nur hergekommen, um dir was zu sagen.«
    »Zum Teufel damit.« Ich setzte mich auf. Sie blieb auf dem Rücken liegen, so zart und beschädigt, und setzte mich damit noch weiter ins Unrecht. Sie lag hier direkt vor meiner Nase und erzählte mir, ich könne sie nicht haben. Ich kämpfte gegen eine Wolke von roter Wut an, die nichts als Unheil stiften konnte. »Nein! Ich glaube nicht, dass das hier nichts ist. Ich weiß, wie Nichts ist, und das hier ist nicht so.«
    »Okay, nennen wir’s sexuelles Verlangen.« Sie rutschte höher hinauf, damit sie ihren feuchten, weißgoldenen Kopf an ein Kissen lehnen konnte. Ihre elfenbeinfarbene untere Partie vom Nabel bis zu den Füßen erstreckte sich neben mir und lenkte mich ab, vor allem das verkürzte Dreieck zwischen ihren Schenkeln, das schimmerte wie zu Gold gesponnenes Stroh. »So was haben wir auf

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