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Die Dunklen Wasser Des Todes: Roman

Die Dunklen Wasser Des Todes: Roman

Titel: Die Dunklen Wasser Des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry , K. Schatzhauser
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hereinbat oder nicht.
    Thomais wandte sich zu ihm um.
    »Aus dem Weg, Weib!« Sein Gesicht war bleich, und seine Augen blitzten aufgebracht.
    Zoe sah, dass er trotz des schlechten Wetters eine seidene Dalmatika trug. Sie schwang bei jeder Bewegung und ließ seine Gestalt noch mächtiger und eindrucksvoller erscheinen.
    Sie fand seine Dreistigkeit unerträglich. »Sag Sabas, er soll vor der Tür warten«, wies sie Thomais an. »Ich bezweifle zwar, dass sich der Bischof weiterhin so aufführen wird, doch wäre es mir lieb, Euch beide in Rufweite zu wissen.«
    Thomais gehorchte. Konstantinos schloss die Tür hinter sich, wobei er fast einen Zipfel seiner Tunika eingeklemmt hätte.
    »Ihr scheint die Selbstbeherrschung verloren zu haben«, sagte Zoe kalt. »Ich würde Euch gern Wein anbieten, aber
es sieht ganz so aus, als hättet Ihr davon bereits mehr als genug getrunken. Was wünscht Ihr?«
    »Ihr habt Verrat an unserer Kirche geübt«, stieß er zwischen so fest zusammengebissenen Zähnen hervor, dass sich die Muskeln an seinem bartlosen Kinn deutlich abzeichneten.
    Offenbar hatte Theodosia Skleros wieder um Absolution für die Sünden ihrer Brüder gebeten und dabei alles ausgeplaudert.
    Die Augen des Bischofs blitzten vor Wut. Schweißtropfen glänzten auf seiner Stirn. »Ihr habt Euer Taufgelübde gebrochen und seid wortbrüchig gegenüber allem geworden, was Ihr einst zu glauben erklärt habt.« Seine Stimme zitterte. »Weil Ihr den Glauben aufgegeben, Gott und die Heilige Jungfrau gelästert habt, seid Ihr jetzt aus der Gemeinschaft der Christen ausgeschlossen. Ihr gehört nicht länger zu uns.« Er stieß den Arm vor und wies mit dem Finger auf sie, als wolle er sie erstechen. »Man wird Euch den Leib und das Blut des Herrn verweigern. Eure Sünden kommen auf Euer Haupt, und am Tag des Jüngsten Gerichts wird Christi Sühneopfer nicht für Euch gelten. Die Heilige Jungfrau wird nicht als Fürsprecherin für Euch auftreten und auch das Flehen nicht hören, das Ihr in der Stunde Eures Todes zu ihr emporschickt. Für die Gemeinschaft der Heiligen existiert Ihr nicht mehr.«
    Sie konnte nicht glauben, was sie hörte, und sah ihn verständnislos an. Er stand allein im Licht, alles im Raum um ihn herum war verschwommen, so dass sie es nicht sehen konnte. In ihren Ohren hörte sie ein sonderbares Summen. Sie versuchte etwas zu sagen, wollte ihm mitteilen, dass er sich irre, doch es kamen keine Worte, und der Schmerz in ihrem Kopf war unerträglich.

    Sie hob die Hände, um ihn zu vertreiben, und fand sich mit einem Mal auf dem Fußboden wieder. Um sie herum herrschte eine vollkommene und unbegreifliche Stille, in der sich Licht und Dunkelheit miteinander vermengten. Dann nahm sie nichts mehr wahr.
    Konstantinos hatte erwartet, dass Zoe zu Tode erschrocken sein würde, aber nicht angenommen, dass sie unter dem Eindruck seiner Worte sprachlos und unfähig, sich zu regen, zu Boden stürzen würde.
    Er sah auf sie hinab, wie sie mit halb geschlossenen Augen dalag, die offenkundig nichts zu sehen vermochten. Ob sie tot war? Er trat näher und schaute aufmerksam hin. Ihre Brust hob und senkte sich. Nein, er hatte sie nicht getötet. Sie konnte nichts sehen und nicht sprechen, lebte aber noch und war womöglich bei Bewusstsein.
    Ein Gefühl des Triumphes stieg in ihm auf, und er fühlte sich so leicht, als sei er gewichtslos. Er wandte sich um, ging zur Tür, öffnete sie und sah Zoes Diener davorstehen. Er holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. »Nehmt es euch zu Herzen«, sagte er, jedes Wort betonend. »Die Heilige Kirche Christi lässt sich nicht verspotten. Eure Herrin hat ihre Eide leichtfertig gebrochen. Ich habe ihr Gottes Botschaft übermittelt, und Er hat sie niedergestreckt. « Er wies hinter sich, wo Zoe am Boden lag. »Ruft einen Arzt, wenn ihr wollt, doch auch er kann Gottes Werk nicht ungeschehen machen, und er wäre ein Tor, es zu versuchen. «

KAPİTEL 88
    Der Bote, der Anna holen sollte, geleitete sie mit bleichem Gesicht zu Zoes Haus. Sabas wartete am Eingang und brachte sie sogleich ans Lager seiner Herrin. Thomais saß mit unbeweglicher Miene daneben.
    »Bischof Konstantinos hat sie aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen«, teilte Sabas Anna mit. »Gottes Strafgericht hat sie ereilt, aber sie lebt noch. Bitte helft ihr.«
    Anna trat vor und betrachtete Zoe aufmerksam. Ihre Tunika war zerknittert, und sie lag in einer sonderbaren Haltung da, als habe jemand sie hingelegt, der

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