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Die Dunklen Wasser Des Todes: Roman

Die Dunklen Wasser Des Todes: Roman

Titel: Die Dunklen Wasser Des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry , K. Schatzhauser
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spürte er seine Schultern, und bestimmt würde es nicht lange dauern, bis er Blasen an den Händen hatte. Erst wenn er das am weitesten östlich liegende Schiff erreicht hatte, konnte er das Pech entzünden und das Tau zu dem Beiboot kappen. Stefano würde das als Erster tun, und sobald Giuseppe dessen Feuer sah, würde auch er seine Verderben bringende Ladung anzünden. Den Schluss würde Giuliano bilden. Dann mussten alle drei, so rasch es ging, gegen Wind und Strömung in Richtung offene See davonrudern, um nicht selbst von den Flammen erfasst zu werden.
    Er sah über die Schulter und bemühte sich, in der Dunkelheit die Flammen zu erkennen, sobald sie sichtbar wurden. Wie die beiden anderen hatte er Zunder, Fackeln und Öl bei sich, um dafür zu sorgen, dass das Feuer richtig in Gang kam, bevor er das Tau zu dem brennenden Boot hinter sich kappte. Auf keinen Fall durfte das zu früh geschehen, weil sonst die Flammen erlöschen würden und alle Mühe vergebens gewesen wäre. Als er die richtige Stelle erreicht hatte, musste er kräftig weiterrudern, um nicht von der Strömung gegen die Schiffsrümpfe getrieben zu werden. Langsam änderte er den Kurs so, dass das Feuer hinter ihm sein würde und er westwärts über die Bucht sehen konnte.
    Wo waren die anderen?
    Laut schlugen die Wellen gegen sein Boot. Er musste sich kräftig in die Riemen legen, damit der Abstand zwischen ihm und dem nächsten Kriegsschiff nicht zu gering wurde. Die Strömung war stark, und der Wind frischte auf. Sein Rücken schmerzte, und seine Schultermuskeln spannten sich an.
    Angestrengt hielt er weiter Ausschau. Dann wurde plötzlich eine gelbe Flamme sichtbar, die allmählich immer
höher schlug. Gleich darauf sah er ein ganzes Stück näher eine zweite Flamme, zuerst winzig, doch dann immer größer.
    Er ließ die Riemen los und tastete unter der Ruderbank nach der Zunderbüchse, ohne sie in der Dunkelheit sogleich zu finden. Als Nächstes suchte er nach den Fackeln, von denen er sicherheitshalber drei mitgenommen hatte. Der Zunder wollte sich nicht gleich entzünden lassen. Von der Strömung kräftig geschoben, trieb er immer näher auf eines der Schiffe zu. Seine Finger waren zu ungelenk. Ruhig bleiben! Er hatte nur diesen einen Versuch.
    Dann glomm der Zunder auf, und der Funke entzündete die Fackel, so dass sie hoch aufloderte. Er hielt sie an die zweite. Jetzt brannten beide kräftig. Er schleuderte die erste in das mit Pech und Öl gefüllte Boot hinter ihm. Nach wenigen Augenblicken schlug dort eine riesige Flamme empor. Er entzündete die dritte Fackel an der zweiten und warf beide hinterher. Wenn er nicht sogleich das Tau kappte, würde das Feuer auf sein Boot überspringen. Weit hinten im Westen trieben die lodernden Feuerboote auf die der See zugewandten Schiffe zu.
    Das dicke und nasse Tau schien sich einfach nicht durchschneiden zu lassen. Warum nur hatte er kein schärferes Messer mitgebracht? Geduld! Schließlich hatte er es geschafft, und das lose Ende fiel ins Wasser. Er setzte sich wieder auf die Ruderbank, griff nach den Riemen und legte sein ganzes Gewicht in die ersten Ruderschläge. Er war den Schiffen so nahe gekommen, dass er Männer rufen hörte. In ihren Stimmen erkannte er Panik. Im Westen wurde der Flammenschein immer heller. Das erste Schiff brannte bereits lichterloh, und die Flammen leckten an den Masten empor.

    Er ruderte, so kräftig er konnte, und tauchte die Riemen tief ins Wasser. Gleichmäßig durchziehen! Beim kleinsten Missgeschick würde sein eigenes Boot ebenfalls in Flammen aufgehen. Waren Giuseppe und Stefano in Sicherheit? Reichte ihre Kraft bis ans Ufer? Vielleicht wäre es besser gewesen, Giuseppe zu sagen, dass er versuchen sollte, das gegenüberliegende Ufer zu erreichen, damit er nicht gegen den Wind ostwärts rudern musste.
    Was für ein törichter Gedanke! Ein Mann wie Giuseppe war auf einen solchen Rat sicherlich nicht angewiesen!
    Während sich die Flammen über das in der Mitte der Bucht vor Anker liegende Schiff ausbreiteten, wurden sie immer heller. Jetzt sprangen sie auf die eingeholten Segel über. Gleich darauf explodierte das griechische Feuer im Laderaum, und alles war weißglühend, wie in einem Schmelzofen.
    Brennende Trümmer wurden von der Hitze der Flammen nach oben gerissen. Giuliano legte sich weiter in die Riemen und hielt einen Augenblick lang den Atem an, als ein brennendes Stück Holz hoch in den Himmel schoss und auf einem Schiff niederging, das nebenan vor Anker

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