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Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Titel: Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Hustenbonbons mit Menthol. Nachdem sie die Besucher mit triefäugigem Blick gemustert hatte, trompetete sie zuerst einmal in ein nicht allzu frisch aussehendes Taschentuch.
    »Willkommen bei Aberdeen Journals «, sagte sie mit einem auffallenden Mangel an Begeisterung. »Was kann ich für Sie tun?«
    Logan zerrte seinen Dienstausweis aus der Tasche und hielt ihn der Frau unter die laufende Nase. »Detective Sergeant McRae. Ich möchte mit der Person sprechen, die letzte Nacht bei Alice Reid angerufen hat.«
    Die Empfangsdame starrte seinen Ausweis an, dann Logan und schließlich Constable Watson. Sie seufzte. »Keine Ahnung.« Nach einer Pause, in der sie kräftig die Nase hochzog, erklärte sie: »Ich bin nur montags und mittwochs hier.«
    »Und wer könnte das wissen?«
    Die Empfangsdame zuckte nur die Achseln und schniefte erneut.
    Constable Watson schnappte sich ein Exemplar der Morgenzeitung von einem Ständer und knallte es auf den Empfangstresen. » Vermisster Junge tot aufgefunden !« Sie tippte mit dem Finger auf die Zeile, wo es hieß: »Von Colin Miller.«
    »Wir wär’s mit ihm hier?«, fragte sie.
    Die Empfangsdame nahm die Zeitung und schielte mit ihren verquollenen Augen auf die Verfasserzeile. Ihre Mundwinkel bogen sich plötzlich nach unten. »Ach … der.«
    Mit finsterer Miene hackte sie auf die Tasten ihrer Telefonanlage ein. Eine kräftige weibliche Stimme tönte aus dem Lautsprecher: »Ja?« Sie riss den Hörer von der Gabel, und ihr Akzent wechselte unvermittelt von verschnupft, aber kultiviert zu verschnupftem Aberdonian der breitesten Sorte.
    »Lesley? Aye , ich bin’s, Sharon … Du, Lesley, is’ unser Gottesgeschenk zufällig da?« Pause. » Aye , es is’ die Polizei … Weiß nich’, wart mal ’n Moment.«
    Sie deckte die Sprechmuschel mit der Hand ab und blickte hoffnungsvoll zu Logan auf. »Werden Sie ihn verhaften?«, fragte sie, jetzt wieder mit ihrem feinen Akzent.
    Logan sah sie verdutzt an. »Wir wollen ihm nur ein paar Fragen stellen«, sagte er schließlich.
    »Oh.« Sharon wirkte enttäuscht. »Nee«, sagte sie wieder in den Hörer. »Der kleine Kotzbrocken wird nich’ eingebuchtet.« Sie nickte ein paar Mal und grinste dann über beide Ohren. »Ich frag mal.« Sie klimperte mit den Wimpern, machte einen Schmollmund und blickte so verführerisch, wie es ihr mit ihrer geröteten und schuppigen Nase eben möglich war, zu Logan auf. »Wenn Sie ihn schon nicht verhaften, wäre dann vielleicht wenigstens ein bisschen übermäßige Härte drin?«
    Constable Watson zwinkerte ihr verschwörerisch zu. »Wir sehen mal, was sich machen lässt. Wo ist er?«
    Die Empfangsdame deutete auf eine Sicherheitstür zu ihrer Linken. »Scheuen Sie sich nicht, ihm Arme und Beine zu brechen.« Sie grinste und drückte auf den Knopf, um sie durchzulassen.
    Die Redaktion erinnerte an eine Lagerhalle mit Teppichboden – ein weitläufiges Großraumbüro mit eingezogenen Deckenplatten. Sie blickten auf ein ganzes Meer von Schreibtischen, die sich in kleinen Grüppchen zusammendrängten: Aktuelles, Feuilleton, Editorial, Layout … Die Wände waren im gleichen Blasslila gehalten wie im Eingangsbereich, und sie waren ebenso kahl. Es gab keine Trennwände, und die Schreibtischflächen gingen praktisch ineinander über. Papierstapel, gelbe Haftzettel, hingekritzelte Notizen, alles wälzte sich in langsam vorrückenden Lawinen von einem Tisch zum anderen.
    Computerbildschirme flackerten im Schein der Deckenbeleuchtung, und davor saßen die Redakteure über ihre Tastaturen gebeugt und produzierten die Nachrichten von morgen. Bis auf das allgegenwärtige Brummen der Computer und das Surren des Kopierers war es auffallend still.
    Logan schnappte sich den Ersten, dessen er habhaft werden konnte, einen älteren Mann mit ausgebeulter brauner Cordhose und fleckigem cremefarbenem Hemd. An seiner Krawatte konnte man mindestens drei der Speisen und Getränke ablesen, aus denen sein Frühstück bestanden hatte. Sein Schädel hatte sich schon vor langer Zeit vom Großteil seiner Behaarung verabschiedet, lediglich eine Blendfassade dünner Strähnen zog sich über die glänzende Fläche. Der Einzige, den er damit täuschen konnte, war er selbst.
    »Wir möchten zu Colin Miller«, sagte Logan und zückte seinen Dienstausweis.
    Der Mann zog eine Augenbraue hoch. »Ach ja?«, sagte er. »Werden Sie ihn verhaften?«
    Logan steckte seinen Ausweis wieder ein. »Das hatten wir eigentlich nicht vor, aber ich fange allmählich

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