Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
hanebüchen sie ihm auch vorkommen mochte. Obwohl er sich beim besten Willen immer noch nicht vorstellen konnte, was eine Sybdatei, die seine persönliche Geschichte zum Gegenstand hatte, mit einer uralten Raumstation, die im Randgebiet eines unbedeutenden AAnn-Systems versteckt lag, zu tun haben sollte. Fast schien es, als sei es sein Schicksal, sich jedes Mal, wenn er einen winzigen Fetzen an Informationen über seine Vergangenheit zu fassen bekam, ein paar neuen, ungeahnten und immer größeren Rätseln stellen zu müssen.
    Der Gang, durch den er in diesem Moment schritt, war von dem gleichen diffusen rötlichen Licht erhellt, das ihn bereits in der Schleuse begrüßt hatte. Ebenso wie die Wiederherstellung der Atmosphäre, die er nun einatmete, war auch die Aktivierung der Beleuchtungsquellen als Reaktion auf die Ankunft der Gruppe von der Crotase geschehen. Die Luftfeuchtigkeit war spürbar höher als auf seiner Teacher, aber nach dem Backofenklima auf Pyrassis durchaus angenehm. Pip jedenfalls aalte sich regelrecht in dem feuchtigkeitsgeschwängerten Klima, das dem ihrer Heimatwelt Alaspin so viel ähnlicher war.
    Während er weiterging, versuchte Flinx aus seiner Umgebung schlau zu werden, jedoch ohne viel Erfolg. Die innere Bauweise war fließend, ohne geschmeidig zu sein, gefällig, aber nicht elegant. Rätselhafte Röhren und Leitungen brachen aus massiven Wänden hervor, um unerklärlicherweise mitten in der Luft zu enden. Öffnungen in Decke und Boden offenbarten mehrere Ebenen darunter oder darüber, boten indes keine Möglichkeit des Zugangs. Vom Boden aus reckten sich zudem imposante Blöcke aus Metall und Kompositstoffen in die Höhe, ohne jedoch Kontakt zu irgendeinem anderen Element in ihrer Umgebung zu haben. Geräte von undefinierbarem Verwendungszweck lagen lose aufgehäuft herum und wichen vor ihm zurück, sobald er eine plötzliche Seitwärtsbewegung machte, um sich ihnen zu nähern. Es gab freiliegende Drähte, die völlig durchsichtig waren, und so etwas wie blickdichte Fenster. Die vorherrschenden Farben waren meist gedeckt: Töne von Gelb, Rot, Braun und Orange, mit lebhaften Spritzern von Violett oder Rosa, wo man sie am wenigsten erwartet hätte.
    Im Innern von Ausbuchtungen und Vorsprüngen flackerten und blitzten Lichter auf oder jagten davon, wenn er näher herankam, wie um sich zu verstecken. Silhouetten wurden ebenso schnell gebildet, wie sie sich wieder auflösten, einige zweidimensional, andere vollständig ausgestaltet, doch immer unbegreiflich. Deutlich war die planvolle Geräuschkulisse der allmählich wiedererwachenden Technik zu hören: ihr Klicken und Brummen, ihr Knallen und Flüstern, auf- und absteigendes Geheul, Rasseln, Plappern und Hunderte anderer Laute, die ihren Pulsschlag verrieten. Eine mannigfaltige Licht- und Klangkomposition begleitete ihn, die unaufdringlich und doch nicht zu ignorieren war. Seine Fußtritte setzten dazu dumpfe Akzente, während er spürte, wie er sich langsam den einzigen anderen Menschen näherte, die sich in Reichweite seiner Wahrnehmung befanden.
    Er hatte längst für sich selbst geklärt, dass er wohl keine andere Wahl hatte, als ihnen direkt gegenüberzutreten. Allein schon bei seinem Gedanken an eine bevorstehende Konfrontation begann Pip sich auf seiner Schulter zu rühren. In seinem Einsatzgürtel drückte sich die Pistole ab, die er von der Teacher mitgebracht hatte. Er würde waffentechnisch höchstwahrscheinlich unterlegen sein, aber immerhin hatte er die Überraschung auf seiner Seite. Eine ziemlich große Überraschung sogar. Das Letzte, womit jemand von einem unrechtmäßig in AAnn-Hoheitsgebiet vorgedrungenen Schiff wohl rechnen würde, war, sich plötzlich einem nicht minder dreisten Artgenossen gegenüberzusehen.
    Wenn er Glück hatte, würde sich der Landungstrupp zur Erkundung aufteilen. Das gäbe ihm die Möglichkeit, sich einen oder zwei von ihnen allein vorknöpfen zu können. Und wenn es ihm nicht gelang, sich die benötigten Informationen auf diese Weise zu beschaffen, konnte er die Befragten ja immer noch als Geiseln benutzen, um die Einzelheiten aus ihren Komplizen herauszupressen. Obschon es ihm nicht gänzlich fremd war, jemandem Gewalt anzudrohen und gegebenenfalls seinen Worten auch Taten folgen zu lassen, fühlte er sich doch nicht sonderlich wohl bei der Vorstellung. Aber das würden die Eindringlinge von der Crotase nicht wissen. Er war überzeugt, dass er schon genug gewalttätige Leute erlebt hatte, um eine

Weitere Kostenlose Bücher