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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Aufgaben zu.
     
    Ungeduldig wartete der befehlshabende Unteroffizier des Festnahmekommandos, bis die Schleuse sich mit Atemluft gefüllt hatte. Kaum leuchtete das Entwarnungszeichen auf und waren die Verriegelungen gelöst, führte er seine drei Soldaten zügig zu dem winzigen Beiboot. Jeder hielt seine Waffe schussbereit in der Hand und war gewappnet für alle Arten von Täuschungsmanövern und Tricks. Den Anweisungen des Unteroffiziers folgend, verteilten sie sich, um das schlanke Vehikel in die Zange zu nehmen, und warteten darauf, dass sein Insasse herauskam.
    Als das Verdeck zurückglitt, ging der Unteroffizier vorsichtig näher heran, die Mündung seines Gewehrs nach vorne gerichtet. Im Cockpit des Beiboots lag ein einzelner Mensch, weiblich und den begrenzten Kenntnissen nach, die der Unteroffizier über die Menschen besaß, vor Kurzem erst in das Alter beginnender Geschlechtsreife eingetreten. Vorsichtig stupste er die lang hingestreckte Gestalt mit der Spitze seiner Waffe an. Sie rührte sich nicht.
    Eine Soldatin seines Trupps war mit einem Medipack ausgerüstet. Auf einen Wink des Unteroffiziers eilte sie herbei und fuhr mit einem Basis-Diagnostikator über den reglosen Körper.
    »Kein Herzschlag, keine durchgängige Atmung. Ess lassssen ssich geringe Anzeichen für Gehirnaktivität fesststellen, aber die Gehirnfunktionen scheinen praktisch nicht exisstent.«
    »Paralysse.« Mit einem leisen Grunzen warf der Unteroffizier sich wieder sein Gewehr über den Rücken. »Wegschaffen.«
    »Wenn es tot isst, oder sso gut wie«, merkte die Soldatin an, »wiesso schleudern wir es dann nicht einfach in den Weltraum?«
    »Auch ein toter Spion isst der Unternehmung wert. In jedem Fall aber isst ess nicht an unss, darüber zu befinden. Schafft ihn hier weg, und ich werde mit Offizier Dysseen Rücksprache halten.«
    Unter missmutigem Fauchen, das jedoch gerade leise genug war, um nicht den Zorn des Unteroffiziers auf sich zu ziehen, hoben zwei der Soldaten die schlaffe Gestalt aus dem Beförderungsmodul. Sie war nicht sonderlich schwer. Nachdem sie sich geeinigt hatten, wie sie weiter vorzugehen gedachten, schlangen sie sich je einen leblosen Menschenarm um die Schulter und brachten sie so in eine aufrechte Position. Wie ein nasser Sack hing das offensichtlich verendete Lebewesen zwischen ihnen. Sein Kopf, verhüllt von ungebändigten Strähnen aus goldfarbenem Keratin, baumelte von einem biegsamen Hals zum Boden herunter, während von jeder Seite einer jämmerlichen, symmetrischen Schulter seine fleischigen Arme herabschlackerten.
    Das Festnahmekommando war bereits auf halbem Wege zur Brücke und in den Gängen an etlichen Kameraden vorbeigekommen, als die beiden Soldaten, die den leblosen Körper stützten, beschlossen, dessen Position zu korrigieren. Während einer der Arme schlapp über dem Rücken eines der Soldaten hing, schloss sich die herabhängende fünffingerige Hand um den Griff eines geschulterten Gewehrs. Finger glitten durch den Abzugsbügel, um den Aktivator zu spannen. Da die Mündung der Waffe nach oben zeigte, fetzte, als sich zwei dieser Finger zusammenzogen, der nachfolgende Schuss ihrem Besitzer den Hinterkopf weg.
    Als der Soldat zusammenbrach, schon tot, noch ehe er auf dem Boden aufschlug, fuhr der Mensch herum und riss gleichzeitig dessen verbliebenem Kameraden die soeben abgefeuerte Waffe vom Kreuz. Der nächste Schuss pustete ein klaffendes Loch in den zweiten Soldaten. Gleichzeitig waren die beiden Unteroffiziere sowie der übrig gebliebene Soldat angesichts der Reaktionsgeschwindigkeit des »toten« Menschen hinlänglich überrascht, sodass ihre eigenen Reaktionen eine kleine Spur langsamer ausfielen als sonst. Zwei weitere Salven von unmenschlicher Schnelligkeit und Gewandtheit setzten auch dem Rest der Reptilieneskorte ein jähes Ende.
    Ohne sich weiter aufzuhalten, sprintete eine vollkommen lebendige Mahnahmi in Richtung Schiffsgefängnis los. Der kleine Umstand, dass sie gewisse einzigartige Fähigkeiten besaß, die es ihr erlaubten, sich überzeugender tot zu stellen als vielleicht jeder andere ihrer Art, hatte ihr Vorankommen bislang sehr begünstigt.
    Das Letzte, was der schläfrige einzelne Wachposten vor den Verwahrungszellen der Crotase zu sehen erwartete, war ein frei umherlaufender Mensch. Dass er sich dies erst viel zu spät vergegenwärtigte, verschaffte ihm keine Galgenfrist vor Mahnahmis gnadenlosem Angriff. Binnen zwei Minuten hatte sie den Rest der überlebenden Crew,

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