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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Teal und die anderen ihres Stammes es ebenfalls nicht wussten. Denn in Wirklichkeit hatten die Pflanzen sich selbst ausgesucht.
    Da die Pflanzen keine Emotionen hervorbrachten, die er spüren konnte, besaß Flinx über ihr kollektives Bewusstsein keinerlei Kenntnis. Ob dieser konstante Wahrnehmungsfluss im Plus- oder im Minusraum funktionierte, blieb abzuwarten. Dessen ungeachtet war das Bewusstsein in der Lage, gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten zu sein, über Entfernungen hinweg, die nach menschlichen Begriffen ungeheuerlich waren. Hier handelte es sich um ein Denken in gewaltigen Maßstäben, um unterschiedliche Bestandteile ein und derselben untrennbaren Wahrnehmung über Distanzen hinweg, die nur mithilfe unzureichender physikalischer Termini fassbar waren. Durch einen kleinen Teil seines eigenen Selbst war das Grün – der planetare Verstand, der Midworld darstellte – auf der Teacher ebenso präsent wie auf seiner Ursprungswelt.
    Und das würde es auch weiterhin sein, würde beobachten und alles mit seinen Sinnen erfassen, in seiner eigenen, unauffälligen Weise, solange man ihm nicht Licht und Wasser entzog. Es wollte, musste alles in Erfahrung bringen, was Flinx wusste, damit es mithilfe der außergewöhnlichen Mittel, die ihm zu Gebote standen, darangehen konnte, Pläne zur Bekämpfung des maßlosen, in Flinx' Erinnerung abgespeicherten Schreckens zu schmieden. Und währenddessen würde es damit fortfahren, die Empfindungen, die es erforschte, mit herrlichen Düften, angenehmen Geschmäcken und beruhigenden Bildern zu unterstützen.
    Keines der Gewächse an Bord der Teacher, die von Midworld oder sonst irgendeinem Planeten verpflanzt worden waren, trug Eicheln oder Eckern – und doch hatte auf dem kleinen Schiff, das durch die Einsamkeit des Plusraums eilte, die Saat von etwas Erhabenem zu keimen begonnen.

6
    Pyrassis war von seiner Sonne aus gesehen der vierte Planet. Für ein Unternehmen hatte das System nicht sehr viel zu bieten: nur den üblichen Verband einiger unbewohnbarer felsiger Weltkugeln, ein paar unspektakuläre Gasgiganten, drei mittelprächtige Asteroidengürtel, einen einzelnen Methanzwerg und das unvermeidliche Sortiment aus Eiskometen, erzhaltigen und steinigen Meteoren und dahintreibendem Schutt: stellaren Breccien. Es war nicht eben ein denkwürdiges System und Pyrassis selbst alles andere als ein beeindruckender Planet. Dem Typus von Welten entsprechend, wie sie von den AAnn bevorzugt wurden, waren seine Hauptfarben, vom Weltraum aus betrachtet, nicht Blau und Braun, sondern Gelb und Rot, obwohl auch einige grün-hellblaue Streifen und Kleckse durchschimmerten. Die Atmosphäre war ein vertrautes Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch, die Schwerkraft normal und das Klima, außer in den extremen Polargebieten, heiß. Genau so also, wie die Reptiloiden es mochten.
    Während Flinx sich Pyrassis mit äußerster Vorsicht von außerhalb des Systems angenähert hatte, hatten die Sensoren der Teacher einen kompletten Scan der unmittelbaren Raumumgebung durchgeführt. Zwei tote, unscheinbare Monde umkreisten ihren Mutterplaneten. Beide waren farblos und grau, von Kratern übersät und, so weit sein Schiff dies feststellen konnte, bar jeglichen intelligenten Lebens, sah man von ein paar belanglosen und vermutlich längst nicht mehr benutzten wissenschaftlichen Überwachungsstationen ab.
    Was Pyrassis selbst anbetraf, so war das einfache Netz aus künstlichen Satelliten, die in äquatoriale und zirkumpolare Umlaufbahnen gebracht worden waren, eines der bescheidensten, die Flinx jemals zu Gesicht bekommen hatte, und maximal dazu angetan, die grundlegende innerplanetare und suborbitale Kommunikation sicherzustellen. Wenn die Teacher sich im Schatten des nächstliegenden Mondes positionierte, würde sie vom Boden aus quasi unsichtbar sein. Eine Analyse der oberflächenbasierten Signale wies auf das Vorhandensein von nur einem einzigen Tiefenraumträgerstrahl hin und auf nichts, das in den Bereich hochempfindlicher militärischer Peilanlagen fiel. Die Boden-Boden-Signale waren relativ spärlich und nur geringfügig verstärkt, was auf eine nicht sehr beträchtliche und zudem weit verstreute AAnn-Präsenz schließen ließ. Und nicht einer der zerbeulten und verschrammten Satelliten, die im nahen Orbit gleichgültig ihre Runden drehten, war groß genug, um für ein ankommendes Schiff eine Bedrohung darzustellen.
    Die fehlenden Sicherheitsvorkehrungen verwunderten Flinx nicht. Ganz offensichtlich war

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