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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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war. Auf den sich automatisch den klimatischen Bedingungen anpassenden Deltaflügeln des kleinen Schiffs würde das Shuttle praktisch geräuschlos zu seinem Landeplatz hinuntergleiten. Mit etwas Glück würde seine Ankunft von der Mannschaft der Crotase nicht bemerkt. Zweifellos erhöhten sich in diesem Falle seine Chancen, sich heimlich und zu Fuß zu ihrem Lager vorzuarbeiten, gewaltig. Dies war schon immer seine bevorzugte Art gewesen, sich dem Unbekannten zu nähern. Und diesmal war es nicht anders. Und falls es möglich war, das, weswegen er hergekommen war, einfach zu stehlen, so wäre ihm diese Option mit Abstand die liebste.
    Die Shuttle-Triebwerke zündeten, die Lageregelung drehte die Landefähre um fünfundachtzig Grad, und als eine gleichmäßige Beschleunigung Flinx in den Kommandosessel drückte, begann das kleine Schiff sich aus den Schatten des Mondes herauszubewegen. Rapide fielen hinter ihm die vertrauten Umrisse sowohl der Crotase wie auch der Teacher zurück. Und vor ihm rückte drohend funkelnd eine beige und rostrote Welt heran, vor der die hellen Wolkenwirbel und -streifen stärker kontrastierten als vor blaubraunen Planeten wie der Erde, Moth oder Alaspin.
    Sowie die Shuttle-KI ihm bestätigte, dass sie sich auf Anflugkurs befanden, griff er hinab, um die Verschlüsse seines unbequemer werdenden Überlebensanzugs zu öffnen. Doch kaum hatte er einen berührt, hielt er jäh inne. Die Schallempfänger des Anzugs übermittelten ein Zischen im mittleren Frequenzbereich. Stirnrunzelnd blickte er an sich herab, betrachtete seinen Unterkörper, der fest gesichert in dem Gurtsystem ruhte.
    Das zischende Geräusch kam nicht aus dem Anzug.
    »Ich höre etwas, das nach einem raschen Atmosphäreverlust klingt.« Er ließ die Anzugverschlüsse wieder los. »Bestätigen und identifizieren.«
    Es folgte eine Pause. Sie war nur kurz und wäre anderen mit geringerer Sensitivität als Flinx vielleicht gar nicht ins Bewusstsein gedrungen. Doch ihm stellten sich augenblicklich die Nackenhaare auf. Sofort hob Pip den Kopf von den farbenprächtigen Windungen ihres Körpers. Der kleine, aus wachsamen Augen blickende, dreieckige Umriss schraubte sich empor bis zum Kopfteil seines Anzugs und nahm ihm so einen Teil der Sicht. Doch Flinx war zu beschäftigt und zu beunruhigt, um sie zu ermahnen. Das hier war ein Problem, bei dem sie ihm, so gut sie es auch meinen mochte, nicht helfen konnte.
    »Ich kann keine Störung feststellen«, erwiderte die Shuttle-KI. »Es gibt nichts zu identifizieren.«
    Das Zischen dauerte an, und er bildete es sich keineswegs nur ein. »Es liegt eine Abweichung in der Schiffsatmosphäre vor. Bestätigen und identifizieren.«
    Die Stimme des Shuttles blieb unverändert. »Ich kann keine Störung feststellen.«
    Flinx schaltete sein Head-up-Display ein. Im gleichen Moment tauchte das Problem direkt vor ihm auf. Ein kurzes, mehrmaliges Tippen auf die manuellen Kontrollen, und schon standen die Informationen, die er suchte, bereit. Ganz im Gegensatz zur Aussage der KI waren sie alles andere als ermutigend. Absolut unmissverständlich, in Worten wie in Zahlen, ließen sie erkennen, dass der Luftdruck innerhalb des Shuttles unter 0,5 psi abgefallen war – und beständig weitersank.
    Doch um das Leck konnte er sich später noch kümmern. Was ihm im Augenblick viel größere Sorge bereitete, war die scheinbare Unkenntnis der KI. »Die Instrumente zeigen an, dass wir Luft verlieren. Bestätigen und, falls möglich, die Ursache der Undichtigkeit identifizieren.«
    »Ich kann keinen Bruch der beschriebenen Art feststellen. Die Schiffshülle ist zu hundert Prozent intakt. Alle Systeme arbeiten normal.«
    Es dauerte nicht lange, und das zischende Geräusch hörte auf. Den manuellen Sensoren nach lag dies jedoch nicht etwa daran, dass irgendwelche fehlerbehebenden Maßnahmen eingeleitet worden waren und einen Defekt in widerspenstigen Regelsystemen beseitigt hatten. Nein, es hörte auf, weil sich keine atembare Luft mehr im Shuttle befand. Er hätte sich rasch Gewissheit verschaffen können, indem er einen Teil seines Überlebensanzugs öffnete und auszog. Doch das wäre eine schlechte Idee gewesen. Falls die Instrumente recht hatten und die KI unrecht, würde er ziemlich schnell und auf höchst unangenehme Weise das Zeitliche segnen.
    In diesem Moment war Flinx froh, dass er nicht vertrauensvoll und in Alltagskluft im Kommandosessel des Shuttles saß, wie es normalerweise der Fall gewesen

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