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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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er weiter und scheuchte sie mit einer Hand immer wieder fort. Angesichts seines entschlossenen Vorgehens zog sich die fliegende Schlange widerstrebend zurück.
    Er hatte den Rand des Tümpels fast erreicht, da sah er, warum Pip ihn aufzuhalten versucht hatte. Rasch versteckte sich Flinx hinter einem der wenigen nennenswerten Felsbrocken, die vereinzelt auf der offenen Ebene verstreut lagen, und behielt den näher kommenden Wüstenbewohner im Blick. Das beeindruckende Tier lief auf drei Beinen, in beharrlicher, dreifüßiger Gangart. Hin und wieder schwankte es zur Seite, so als hätte es plötzlich die Balance verloren, doch es gewann sein Gleichgewicht stets wieder zurück.
    Vielleicht ist es genauso durstig wie ich, dachte Flinx; er fuhr sich mit der Zunge über die aufgesprungenen Lippen. Das Geschöpf war über die kupferhaltigen Ebenen angetrottet gekommen und nicht von den Sanddünen her. Wie lange es tatsächlich her war, seit es zuletzt etwas getrunken hatte, konnte der einsame Mensch, der es aus seinem Versteck beobachtete, nicht abschätzen.
    Das Tier wurde merklich schneller, als es das Wasser witterte. Jetzt fiel es in einen fließenden, schlanken Galopp und hielt zielstrebig auf einen der größeren Tümpel zu. In Anbetracht der respektablen Größe und Schnelligkeit des Neuankömmlings rechnete Flinx damit, wenigstens ein oder zwei kleine Strauchbewohner zu sehen, die sich rasch in Sicherheit brachten. Doch rings um die Wasserlöcher und in ihrem Umkreis regte sich nichts, abgesehen von dem immer schneller galoppierenden dreibeinigen Besucher. Das Fehlen jeglicher Tiere in der außerirdischen Oase kam ihm entschieden merkwürdig vor, wenn nicht gar mysteriös.
    Als die Kreatur am Rand des Tümpels angekommen war, prüfte sie versuchsweise mit dem mittleren Bein das Wasser. Offensichtlich zufrieden mit dem Ergebnis, zog sie die anderen zwei nach. Das Tier war schwarz, hatte einen ungleichförmigen Rumpf mit weißen Flecken und einen langen Kopf, der tief an ihm herunterhing. Aus großen, wachsamen gelben Augen beargwöhnte es das seichte Wasser, in dem es stand. Wie die als Kristallfelder getarnten Wesen hatte es einen Saugrüssel. Dieses äußerst nützliche Organ streckte es nun aus, tauchte es in das Wasser und begann zu trinken. Von seiner Deckung aus konnte Flinx das nicht nur sehen, sondern auch deutlich das regelmäßige Schlürfen hören, mit dem der Rüssel das Wasser aufnahm.
    In diesem Moment explodierte der Pfuhl, als wäre darunter eine Bombe detoniert. Vor lauter Schreck verlor Flinx hinter seinem Felsbrocken den Halt und fiel hintenüber. Die Vegetation, die den Tümpel umgab, stob berstend gen Himmel. Kein Erdreich rieselte von ihren Wurzeln herab, denn die Gewächse hatten gar keine Wurzeln. Stattdessen säumten sie die Lefzen eines riesigen Mauls, das mit einem Donnerhall zuschnappte und das Wasserloch mitsamt seinem Inhalt verschluckte. Die mächtigen Kiefer waren glänzend und glatt, so als würden sie ständig geschmiert.
    Ebenso plötzlich, wie es daraus hervorgeschossen war, versank das umwucherte Maul wieder im Boden. Flinx, der kaum zu atmen wagte und an der Solidität von Fels und Erde unter seinen Füßen zweifelte, kam aus der Hocke hoch. Wenige Augenblicke später bildete sich dort, wo vormals der Tümpel gewesen war, eine Mulde im Erdreich. Während ein noch aufgewühlter Flinx dabei zusah, entfaltete sich von ihren Rändern her langsam und allmählich eine buschartige »Vegetation«, die sich erneut in perverser Nachahmung echter Flora himmelwärts schob. Aus einem schwarzen ekeligen Loch in der Mitte der Mulde begann Wasser hervorzusickern, bis der Pfuhl wieder bis zum Rand vollgelaufen war. Wie große Flecken in der umliegenden grünblauen Landschaft lagen die anderen Tümpel regungslos da – und warteten.
    So behutsam auftretend wie möglich, verließ Flinx seinen Platz hinter dem Felsbrocken und verschloss im Gehen seinen Anzug. Ohne noch einmal stehen zu bleiben, machte er einen großen Bogen um den Pfuhl, der gerade lang genug seine Tarnung aufgegeben hatte, um den unglückseligen dreibeinigen Wanderer zu verschlingen. Flinx achtete sehr darauf, nicht zu nah an die Ränder irgendeines anderen Tümpels zu kommen. Vielleicht waren sie echt und bis oben hin mit kühlem, frischem Wasser gefüllt. Wahrscheinlich aber lauerte dort die Verwandtschaft des Monsters, das gerade eben aus dem Untergrund hervorgebrochen war.
    Plötzlich fiel ihm eine Vertiefung in einem Stein

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