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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Füße boten. Er hatte bereits die Hälfte der Strecke nach oben zurückgelegt, als er abrutschte, sich schließlich doch wieder sicheren Stand verschaffte und dabei etwas bemerkte, das sein Interesse erregte.
    Seit er seinen langen Marsch aufgenommen hatte, hatte er den Bergrücken für eine natürliche Formation aus dunklem Felsgestein gehalten. Bei der dicken Schicht aus Sand und Schotter, von der er bedeckt war, gab es keinen Grund, etwas anderes anzunehmen. Nun aber fiel sein Blick dort, wo seine scharrenden Füße das lose Gestein weggetreten hatten, auf etwas Schwarzes und Glänzendes, das sich darunter befand.
    Er lehnte sich gegen die einwärts geneigte Wand, hielt sich mit der einen Hand fest und wischte mit der anderen die groben Sandkörner und Gesteinsbröckchen beiseite. Noch mehr von der merkwürdigen tiefschwarzen Glätte kam unter seinen Fingern zum Vorschein. Als er mit seinen schmutzigen Fingernägeln darüber fuhr, stellte er fest, dass er ihr nicht den geringsten Kratzer beibringen konnte. Sein Überlebensmesser richtete ebenso wenig aus. Solange er nur über derartig primitive Hilfsmittel verfügte, ließ sich schwer feststellen, ob es sich um Metall, Keramik, Kunststoff, Fasermaterial oder um etwas Exotischeres handelte. In einem war er sich allerdings sicher: Die gesamte Barriere war auf jeden Fall künstlich.
    Er richtete sich ein wenig auf, lehnte sich ein Stück von der Wand weg und ließ den Blick zu beiden Seiten über ihre endlos erscheinende Länge wandern. Wenn sie komplett aus dem gleichen dunklen, reflektierenden Material bestand, so war dies ein Bauwerk von beträchtlicher Größe. Aus der Luft gesehen glich es zweifellos einer natürlichen Felskette, für die er es ja auch gehalten hatte. Wer sie hier an diesem trostlosen Ort hochgezogen hatte und zu welchem Zweck, konnte er sich nicht vorstellen. Er war viel zu erschöpft, um seine Zeit und Energie für hochfliegende Spekulationen aufzuwenden. War diese Welt einst die Heimat eines Volkes gewesen, das solch langer, hoher Mauern bedurfte? Hatten irgendwann einmal in der Geschichte eines grüneren, doch nicht freundlicheren Pyrassis' antike Kriege getobt? Während er sich, ein ums andere Mal abrutschend und sich wieder festklammernd, weiter nach oben mühte, kam er lediglich zu trivialen Mutmaßungen.
    Nach fünfzehn Minuten hatte er die Mauerkrone erreicht. Selbst von diesem erhöhten Blickwinkel aus war kein Ende des Schutzwalls zu erkennen. In der klaren, unverschmutzten Luft konnte Flinx sehr weit sehen. Er schirmte mit einer Hand die Augen ab und vermeinte, in dem Wall eine leichte Krümmung nach Südwesten ausmachen zu können, doch sicher war er sich da nicht. Direkt vor ihm breitete sich ein beispielloser Wirrwarr aus zerklüfteten, bizarren Felsbrocken aus. Bei einem Überblick mochte das Terrain durchaus unpassierbar erscheinen. Doch von seinem Standort aus konnte er die gewundenen Pfade erkennen, die in die Formationen eindrangen. Dankbar nahm er zur Kenntnis, dass er sich dort im Schatten befinden würde. Eine angenehme Abwechslung nach dem Gewaltmarsch unter glühend heißer Sonne, die zudem den erfreulichen Effekt hatte, dass er nun bei Tage wesentlich schneller vorankommen würde – vorausgesetzt, er schaffte es, Wasser zu finden. Er riss sich zusammen und machte sich an den Abstieg.
    Der Wall war hinter ihm längst außer Sicht verschwunden, als er sich stolpernd an einem der sonderbaren Felsbrocken festhalten musste, zwischen denen er entlangwanderte. Überrascht stellte er fest, dass er nicht aus natürlichem Stein bestand, sondern aus dem gleichen dunklen Material wie die Barriere, die er gerade überwunden hatte. Ebenso die vollkommen andersgeformten Gebilde daneben und dahinter. Im wohltuenden Schatten dieser seltsamen Gebilde kniete er sich hin, um den Sand am Boden fortzuschaufeln. Schon bald wurde ersichtlich, dass auch er nicht aus Erde oder Fels bestand, sondern aus einem etwas geriffelten, doch eindeutig künstlichen Material. Als ein verirrter Sonnenstrahl auf die glänzende Schicht fiel, die er freigelegt hatte, schien diese das Licht zu absorbieren und darauf zu reagieren, indem sie einen halben Regenbogen zurückwarf, der aus gedämpften Farbtönen zusammengesetzt war.
    Zum ersten Mal, seit er das zerstörte Shuttle verlassen hatte, schritt Flinx durch eine gänzlich künstliche Umgebung. Welchem Zweck sie allerdings dienen mochte, blieb ihm ein Rätsel. Wenn es eine uralte Alienstadt war, versunken in

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