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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Bislang hatte er bei den AAnn noch keine unverhohlene Böswilligkeit gespürt. Bloß die übliche unterschwellige Feindseligkeit und eine generelle Gleichgültigkeit gegenüber dem Umstand, ob er am Leben blieb oder verreckte.
    »Ich ... brauche Wasser. Ihr ... ihr könnt mich nicht sterben lassen. Bitte gebt mir ... Wasser.« Nur mit Mühe kamen ihm die zischelnden AAnn-Worte über die Lippen. Irgendjemand hatte seine Kehle mit klebrigem Firnis überzogen, an dem ein halbes Kilo Staub hängen geblieben war.
    Aus ihrer leicht gebeugten Haltung und der gedeckten Farbe ihrer Schuppen schloss er, dass sowohl der männliche wie auch der weibliche AAnn, die auf ihn hinabstarrten, gereiftere Vertreter ihrer Art waren. Ziemlich gereift. Tatsächlich, stellte er mit ausgetrockneten, brennenden Augen fest, wirkten sie geradezu betagt. Was machten sie hier draußen, am Ende der Welt, mitten in dem unergründlichen dunklen Labyrinth? Obwohl beide mehr als deutlich sichtbare Seitengewehre trugen, legte doch keiner von ihnen das Aussehen oder Gebaren eines Soldaten des Kaiserreiches an den Tag. Natürlich suchte sich sein sprunghaftes Talent genau diesen unpassenden Augenblick aus, um seinen Dienst einzustellen. So urplötzlich, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, konnte er nicht eine ihrer Empfindungen mehr spüren.
    Ihre Stimmen allerdings konnte er nach wie vor gut genug hören. Als er blinzelnd an dem Mann hochsah, bemerkte Flinx, dass sein Einsatzgürtel mit den geborgenen Werkzeugen und der Enduralpistole lose über der stark abfallenden Alienschulter hing. Ohne seine Waffe hatte er nicht die geringste Chance, den beiden Aliens Wasser abzuzwingen. Stattdessen würde er auf etwas hoffen müssen, das sich als Widerspruch in sich bezeichnen ließ – die Gnade eines AAnn.
    Mit eher akademischem denn neugierigem Tonfall gab der männliche AAnn Antwort auf Flinx' mit krächzender Stimme hervorgestoßene Bitte. »Wesshalb ssollten wir dass tun? Wiesso ssollten wir kosstbare Flüssssigkeit an einen sterbenden Menschen verschwenden?« Scharfe Zähne blitzten in dem großen Reptilienmaul auf, während Augen wie Chalzedonsäbel den ausgestreckt daliegenden Zweibeiner ohne jede Gefühlsregung musterten. »Sselbsst wenn ess ein gebildeter isst, der die Sprache des Kaisserreichss versteht.«
    Flinx wusste, dass seine hastig zurechtgelegte Begründung unbedingt überzeugend sein musste. Nicht zuletzt deshalb, weil er schlicht und ergreifend nicht mehr die Kraft hatte, sich eine neue auszudenken. Er versuchte sich aufzusetzen, brachte es zumindest halbwegs zustande. Pip erhob sich nicht einmal in die Luft und ließ damit das alarmierende Ausmaß ihres Energiedefizits erkennen. Stattdessen glitt sie von ihm herunter und rollte sich erschöpft auf dem Sand neben ihm zusammen, nach wie vor jedoch zum Angriff bereit.
    »Weil es ziemlich ungemütlich für euch werden dürfte, wenn den Militärs bekannt wird, dass ihr einem menschlichen Eindringling gestattet habt, zu sterben, bevor sie Gelegenheit hatten, ihn einem Verhör zu unterziehen.«
    Die Frau machte eine Geste der Neugierde dritten Grades. »Wie kommen Ssie darauf, dassss ssich irgendwelchess Militär auf diesser Welt befindet? Ssie isst ein völlig öder Ort.«
    »Extrem öde«, gab er ihr recht. Es war nicht einfach, ein Gespräch zu führen, ging es ihm durch den Kopf, wenn man permanent kurz vor einer Ohnmacht stand. Er musste durchhalten. Sollte er wieder das Bewusstsein verlieren, würden sie, so viel stand fest, sich abermals umdrehen und ihn endgültig sterben lassen. »Aber Pyrassis ist eine AAnn-Welt ... und keine Welt, die die AAnn für sich beanspruchen, ist jemals ohne Garnisonstruppen.«
    Der Mann brachte mit einem Zischen widerwillig seine Zustimmung zum Ausdruck. »Aber dass bedeutet noch nicht, dassss irgendein hypothetischess Militär ssich unsserer Anwessenheit bewusssster isst als Ihrer.«
    »Wollen Sie das Risiko wirklich eingehen?« Flinx betete, dass diese Diskussion bald beendet sein würde. Allzu lange würde er nicht mehr durchhalten.
    Das Schweigen, das nun folgte, war begleitet von der quälenden Angst, dass sie sich jäh abwenden und davongehen könnten. Obgleich er sich krampfhaft bemühte, die Augen offen zu halten, war selbst das Zwielicht innerhalb des Labyrinths für seinen überreizten Organismus kaum noch zu ertragen. Er war sicher, dass er sie höchstens für ein, zwei Sekunden zugemacht hatte, als ihn etwas mit entsetzlicher Macht direkt ins

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