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Die Ecstasy-Affäre

Die Ecstasy-Affäre

Titel: Die Ecstasy-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Schlafsäcke. Mein Gott, wir haben noch nicht mal Mittag, und du machst dir schon Gedanken über das Schlafen.«
    Es wurde ein schöner Tag. Ein Tag, der verzaubert schien.
    Sie schwammen im See, kochten auf dem Gaskocher ihre Erbsensuppe, sie tranken Cola, lagen in der Sonne im warmen, duftenden Gras, und Christas zierlicher sechzehnjähriger Körper in dem knappen Bikini glänzte in der Sonne. Robert lag auf dem Bauch, sah sie unentwegt an, und sie spielte die Schlafende, dehnte und reckte sich und war wie ein Wesen, das Gott soeben erschaffen hatte, um allen zu zeigen, wie schön Jugend ist.
    Immer und immer wieder schwammen sie hinaus in den See, frottierten sich dann gegenseitig ab, und immer, wenn Robert dabei unwillkürlich Christas Brust berührte oder ihre Schenkel und den Rücken abtrocknete, durchlief es ihn heiß.
    Über was sie an diesem Tag alles sprachen – sie wußten es vom einen Augenblick zum anderen schon nicht mehr. Sie hörten sich nur zu und vergaßen Zeit und Raum.
    So kam der Abend, schneller als erwartet. Robert wärmte in einer Pfanne gebratene Hamburger auf, öffnete eine Plastikdose mit fertigem Kartoffelsalat und holte sogar eine Flasche Bier aus der Kühlbox. Er hatte das alles am Samstag abend gekauft, in den Lädchen im Hauptbahnhof, nachdem er seine Verkaufstour durch die Discos beendet hatte.
    Christa war aus dem Bikini in einen leichten Trainingsanzug geschlüpft, lag auf der Wiese und hatte das Gesicht ins Gras gedrückt.
    »Es fängt an«, sagte sie, während Robert die Hamburger briet.
    »Was fängt an?«
    »Das Atmen der Erde. Es riecht nach Heu.«
    »Es war heute ein heißer Sonnentag. Das Gras ist ausgetrocknet. Paß mal auf.«
    Er nahm eine Mineralwasserflasche, ging zu ihr und schüttete etwas Wasser auf die Wiese vor ihrem Gesicht. Sie schnupperte laut wie ein kleiner Hund.
    »Wie ist es jetzt?« fragte Robert.
    »Jetzt ist ein Duft da … ein ganz toller Duft … Ich möchte hier draußen schlafen.«
    »Millionen Mücken werden über dich herfallen.« Er schob die Hamburger aus der Pfanne auf einen Plastikteller neben den Kartoffelsalat und brachte sie zu Christa hinüber. »Guten Appetit. Senf habe ich leider vergessen.«
    »Bei Senf läuft mir immer die Nase.« Sie setzte sich, griff nach einem heißen Hamburger und biß hinein. Plötzlich, nach dem dritten Bissen, veränderte sich ihr Gesicht. Ein fragender Blick traf Robert.
    »Mit wie vielen Mädchen hast du schon hier gesessen?«
    »Mit keinem.« Er brauchte nicht zu lügen. Es war die Wahrheit.
    »Und woanders? Zusammen im Zelt?«
    »Du bist die Erste.«
    »Glaub' ich nicht. So wie du bist … Die Mädchen fliegen doch auf dich.«
    »Ich hatte nie Zeit und Lust, mich darum zu kümmern.«
    »Und jetzt auf einmal hast du Zeit und Lust?«
    »Ja. Seit wir uns kennengelernt haben. Ist es bei dir anders?«
    »Es war nur so 'ne Frage.« Sie wich einer Antwort aus und aß weiter ihren Hamburger.
    Die Propangaslampe, die Robert mitgenommen hatte, brauchten sie nicht. Es war eine helle Nacht. Der nun fast runde Mond überflutete mit seinem Licht Wälder und See. Es war eine glanzvolle Stille um sie; nur irgendwo in den Bäumen klang der Gesang eines Vogels zu ihnen herüber.
    »Ist das eine Nachtigall?« fragte Christa.
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht, daß es am Wörthsee Nachtigallen gibt. Aber ich kann mich irren.«
    »Ich will, daß es eine Nachtigall ist.«
    »Kein Widerspruch; es ist eine Nachtigall.«
    Sie warf den Kopf in den Nacken und zeigte hinauf in den Himmel. »Wo ist mein Stern?«
    »Er ist heute nicht zu sehen.«
    »Das ist gemein! Ich will, daß er immer zu sehen ist. Mein Stern soll immer leuchten!«
    »Ich werde es dem Mann im Mond sagen.«
    Sie lächelte und war wie ein Kind, dem man sein liebstes Spielzeug in die Hand drückt. Mit kleiner flinker Zunge leckte sie ihre fettigen Finger ab und griff nach einem zweiten Hamburger. »Du hast gesagt, du hättest CDs bei dir …«
    »Opa Jackson.«
    »Besser als gar nichts.«
    Robert holte den CD-Spieler aus dem Auto und schob eine CD ein. Jacksons Stimme kreischte durch den stillen Abend. »Ist das Musik?« fragte Robert, als die Scheibe zu Ende war. Christa, die, sich auf den Armen abstützend, nach hinten gelehnt zugehört hatte, nickte zustimmend.
    »Immer noch besser als ›Schwarzbraun ist die Haselnuß‹.«
    »Das ist Geschmackssache. Ich habe noch eine andere CD da.«
    »Techno?«
    »Etwas völlig anderes. Nocturne …«
    »Ist das 'ne neue

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