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Die Ecstasy-Affäre

Die Ecstasy-Affäre

Titel: Die Ecstasy-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Appetitzüglers, eines überall erhältlichen Schlankheitsmittels. Nur die Zusammensetzung ist etwas verschoben, und darauf reagiert das Gehirn. Die Pillen bleiben – im Sinn von Drogen – ungefährlich. Es ist ein Amphetamin-Derivat und …«
    »Mensch, langweil mich nicht mit solchem Wissenschaftsscheiß! Zeig mir die Pille.«
    »Nur ansehen, Christa …«
    »Was sonst?«
    »Man nennt Ecstasy auch die Pille der Verliebten.«
    »Ach nee!« Sie blickte ihn mit ihren Bernsteinaugen an. »Wieso?«
    »Das Gefühl der Verliebtheit wird gesteigert. Das Herz beginnt zu rasen, im Körper breitet sich ein Flimmern aus, die Hemmungen verlieren sich …«
    »Hast du das auch schon erlebt?«
    »Ja.«
    »Mit anderen Mädchen?« Sie blitzte ihn an und ballte die Fäuste. »Ich hasse diese verdammten Weiber! Nun zeig mir schon die Pille.«
    Robert zögerte, zog dann aber doch einen Brotbeutel heran und holte ein kleines Plastiksäckchen heraus. Es war mit runden blaßvioletten Tabletten gefüllt. Er holte eine Pille heraus und legte sie auf die Handfläche, die Christa ihm entgegenstreckte.
    »Verrückt!« sagte sie und beugte sich über ihre Hand. »Da ist ein Bild drauf. Das kenne ich.«
    »Barney …«
    »Barney Geröllheimer aus der ›Familie Feuerstein‹. Du, da hab ich mir jede Folge angesehen. Und jetzt gibt es ein Barney-Ecstasy! Wird man dabei so lustig wie er?«
    »Auch. Man hat plötzlich keine Probleme mehr. Alles kommt von allein.«
    »Und man wird willenlos?« Lauern lag in Christas Stimme.
    »Manchmal.«
    »Auch in der Liebe?«
    »Gerade da.«
    »Versuchen wir es …«
    Ihre Hand zuckte zum Mund und warf die Pille hinein. Es geschah so plötzlich, daß Robert es nicht mehr verhindern konnte. Aber dann packte er Christa an den Schultern, schüttelte sie, preßte beide Hände zwischen ihre zusammengebissenen Zähne und versuchte, sie auseinanderzureißen.
    »Spuck es aus!« schrie er dabei. »Christa, spuck es aus! Schluck es nicht runter! Christa, sei vernünftig. Spuck es aus!«
    Sie drückte ihn von sich weg, warf sich in das Gras und rollte zur Seite.
    »Zu spät! Zu spät!« Sie lachte, ihre helle Stimme jubelte. »Ich will das alles erleben! Mit dir erleben! Wann wirkt die Pille?«
    »In ungefähr zwanzig Minuten. Bei jedem ist das verschieden. Christa, du hattest mir versprochen …«
    »Ich hab dir versprochen, sie anzusehen. Den lieben kleinen Barney. Aber wie er mich anlachte … da konnte ich nicht anders.« Sie richtete sich auf und duckte sich dann wie eine Wildkatze, die zum Sprung auf ihr Opfer ansetzt. »Hast du Angst? Warum hast du Angst? Ich will so sein wie all die Mädchen, die du gehabt hast! Da gibt es nur einen Unterschied: Ich liebe dich – trotz des dusseligen Chopin!«
    »Christa!« Er krallte sich in ihrer Trainingsjacke fest, zog sie über die Wiese an sich und drückte sie an seine Brust. Ihr Geständnis war ihm nicht neu, er hatte es längst in ihren Augen gelesen. Aber jetzt sprach sie es aus, als habe der Anblick der Barney-Pille sie schon verzaubert.
    »Wie fängt es an?« fragte Christa und kuschelte sich an Roberts Brust.
    »Du wirst eine Sehnsucht spüren, die dich überwältigt.«
    »Sie ist schon da …« Trotzdem löste sie sich ein Stückchen von ihm. »Nicht hier. Im Zelt. Komm, Robert …«
    Sie krochen in das Zelt, und Christa hob beide Arme, damit er die Jacke über ihren Kopf streifen konnte. Sie trug nichts darunter. Seine Hände berührten die schimmernde Haut ihrer kleinen runden Brüste. Auch Robert zog sein Hemd aus, und Christa beugte sich vor, fuhr mit den Lippen über seine Schultern und seinen Hals, ertastete die Wölbung seines Magens und den Ansatz seiner Hüften. Es war ein Küssen und Streicheln, das ein Zittern bis in die Zehenspitzen jagte, das das Atmen schwermachte und gleichzeitig das Herz sprengte.
    »Ich habe das noch nie getan«, flüsterte Christa und vergrub ihr Gesicht in Roberts Halsbeuge. »Noch nie. Glaub mir das …«
    »Ich glaube es dir«, flüsterte er zurück.
    »Ich liebe dich unbeschreiblich …«
    »Ich dich auch.«
    Sie streifte die Trainingshose herunter und lag nun nackt vor ihm auf dem Gummiboden des Zeltes. »Küß mich«, sagte sie, und es klang so kindlich. »Küß mich überall … und komm jetzt … komm, bitte, bitte …«
    Noch während sie sich liebten, setzte die Wirkung der Ecstasy ein. Robert merkte es daran, daß Christas zärtliche, fast scheue Hingabe langsam in eine heftige Leidenschaft überging, ihr Rhythmus wurde

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