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Die Ecstasy-Affäre

Die Ecstasy-Affäre

Titel: Die Ecstasy-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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sondern als eine Laus, die in ihren Pelz kriecht. Wie heißt übrigens diese Frau?«
    »Das sage ich dir nicht.«
    »Bist du ein guter Freund!«
    »Ich habe dich im Verdacht, daß du den Namen sofort an die Kripo weitergibst.«
    »Ich stelle fest, du hast logisches Denken doch noch nicht verlernt.«
    »Wir kennen uns so gut, Julius.« Habicht winkte ab. »Ich wollte dich nur bitten, ab und zu nach meinem Haus zu sehen. Deine Haushaltshilfe kann ja mal lüften, staubwischen, nach der Heizung sehen, dir die Post bringen …«
    »Die ich dir dann ins Hotel nachschicke …«
    »Ich werde in keinem Hotel wohnen. Zu teuer. Ich nehme ein möbliertes Zimmer in St. Pauli.«
    Dr. Heimes hob beide Hände und streckte sie nach Habicht aus. »Bleib sitzen, Hubert!« sagte er in beschwörendem Ton. »Bleib ganz ruhig sitzen. Leg die flachen Hände auf deine Knie … Du bekommst wieder einen paranoiden Anfall …«
    »Ersticke in deinem Sarkasmus!« Habicht sprang auf und ging zur Tür. »Das war alles. Ich dachte, ich hätte einen Freund. Aber du bist eine Giftkröte!«
    »Damit liegst du leider falsch!« Dr. Heimes winkte Habicht zu. »Es gibt nämlich keine Giftkröten, es gibt nur Giftfrösche …«
    Türenknallend verließ Habicht die Praxis. Dr. Heimes zögerte. Sollte er die Polizei anrufen? Ihr einen Tip geben? Dr. Habicht kennt den Namen der unbekannten Frau. Sie soll in Hamburg sein …
    Nach langem Überlegen griff er doch nicht zum Hörer. Er kam sich bei diesem Entschluß sehr elend vor. Um sich von diesem inneren Druck zu befreien, flüchtete er in eine Schutzbehauptung: Habicht war als Patient zu ihm gekommen und hatte ihn ins Vertrauen gezogen. Einem Arzt aber ist Schweigepflicht auferlegt wie einem Priester und einem Rechtsanwalt. Jemand kann gestehen: Ich bin ein Fixer, ich hänge an der Heroinspritze, ich bin ein Krimineller … Es ist ein Geständnis, das mit Schweigen behandelt wird. Ein Arzt ist immer auch der Beichtvater des Patienten.
    Mit dieser Erklärung beruhigte Dr. Heimes sein Gewissen und schwieg.
    Am nächsten Tag stand Dr. Habichts Villa leer. Er hatte den ersten Flug von München nach Hamburg genommen.
    Er war zum Dschungelkämpfer geworden.
    Ein kurzer Anruf von Lok schreckte Franz von Gleichem auf.
    »Dr. Habicht ist gestern nach Hamburg geflogen«, sagte er, und von Gleichem sah im Geiste wieder das lächelnde Gesicht des Vietnamesen. »Er muß eine Spur aufgenommen haben.«
    »Sie glauben, Ulrike hat sich nach Hamburg abgesetzt?«
    »Habichts Reise nach Hamburg deutet daraufhin. Er muß eine heiße Information bekommen haben! Von wem, fragen wir uns. Das völlig falsche Phantombild der Polizei war Ulrikes bester Schutz. Von dort kann kein Hinweis gekommen sein. Er muß aus Ihrer Bar gekommen sein, Herr von Gleichem!«
    »Unmöglich! Meine Mädchen sind stumm wie Fische.«
    »Das wäre schlecht.« Loks Stimme blieb gleichmäßig höflich. »Nach neuen Forschungen können Fische sich verständigen, durch für uns nicht hörbare Laute, durch Flossen- und Schwanzschläge … Sie sehen, die Welt ist voller Wunder und unentdeckter Tatsachen. Ich rate Ihnen, Ihren Mädchen zu mißtrauen.«
    »Ich werde sie gleich in die Zange nehmen!« rief von Gleichem. Der Verdacht, unter seinen Mädchen eine Verräterin zu haben, belastete ihn und machte ihn wütend, aber zugleich unsicher. Hinzu kam die Frage: Warum hat man Habicht den Namen genannt und nicht die Polizei informiert? Eigentlich war es undenkbar, daß aus dem Toscana Intimes an die Öffentlichkeit gelangte.
    »Habicht kann doch auch aus ganz harmlosen Gründen nach Hamburg gefahren sein, um dort die Feiertage zu verleben«, gab von Gleichem zu bedenken.
    »Ausgerechnet in Hamburg?«
    »Warum nicht? Die einen fliegen nach Mallorca oder Teneriffa, andere ziehen die Großstadt vor.«
    »Dann hätte er in München bleiben können.«
    »In seinem leeren Haus? Mit all den Erinnerungen? Ich wäre an seiner Stelle auch geflüchtet. Eine Flucht vor der Einsamkeit. Man muß sich in die Seele dieses Mannes hineinversetzen.«
    Lok schien für Seelenanalysen nicht aufgeschlossen zu sein. »Wir werden ihn Tag und Nacht nicht allein lassen«, sagte er. »Wir werden jeden Schritt mit ihm tun. Wir werden sein Schatten sein. Und findet er Ulrike wirklich, werden wir schneller sein als er. Beruhigt Sie das, Herr von Gleichem?«
    »Ich war nie unruhig, Herr Lok. Warum auch?« Von Gleichem freute sich, den nachfolgenden Satz zu sagen. »Im Gegensatz zu Ihnen habe ich

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