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Die Edda - Die Edda

Titel: Die Edda - Die Edda Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fürst
ins Feld entboten,
zur dritten Nacht
muß dort ich sein;
nicht heg ich Hoffnung
heimzukehren:
da wird sich’s wohl
zum guten wenden.«
     
    35 Hedin:
    »Du sagtest, Helgi,
Hedin wäre

dir großer Gaben
und Güter wert:
rätlicher ist’s,
zu röten das Schwert,
als deinen Feinden
Frieden zu geben.«
    Alf, der Sohn Hrodmars, war es gewesen, der Helgi zur Schlacht nach Sigarsfeld gefordert hatte. Dort wurde hart gekämpft, und Helgi blieb mit der Todeswunde auf der Walstatt.
     
    36
    Es sandte Helgi
Sigar, zu reiten
zu Eylimis
einziger Tochter.
     
    Helgi:
    »Rasch zur Reise
rüste sie sich,
wenn lebend den Fürsten
sie finden will.«
    Sigar kam zu Swawa und sagte:
     
    37
    »Helgi hat mich
hierher gesandt;
selber soll ich,
Swawa, dir melden:
dich will der Edling
noch einmal sehn,
eh Siglinds Sohn
die Seele aufgibt.«
     
    38 Swawa:
    »Was traf Helgi,
Hjörwards Erben?
Heftiger Harm
mein Herz erfaßt.
Schnitt ihn ein Schwert,
schlugen ihn Wunden,
den Recken soll
Rache treffen.«
     
    39 Sigar:
    »Es fiel heut morgen
am Frekastein
der Fürst, der der erste
auf Erden war;
Sieg und Ehre
hat Alf gewonnen,
verdient auch dies
der Degen nicht.«

     
    Als Swawa auf die Walstatt kam, sprach Helgi:
     
    40
    »Heil dir, Swawa!
Beherrsche den Schmerz!
Du wirst mich auf Erden
nicht wiedersehn:
du siehst dem Gebieter
bluten die Wunden;
es kam dem Herzen
die Klinge zu nah.
     
    41
    Mein Wille ist -
nicht weine, Swawa! -
willst du meine Worte hören:
bereite Hedin
das Ruhelager,
dein Herz gehöre
dem jungen Herrscher!«
     
    42 Swawa:
    »Das gelobt ich mir
zu Munarheim,
als Kleinode
der König mir gab,
nicht wollt ich fürder,
fiele der Herrscher,
anderm Edling
im Arme ruhn.«
     
    43 Hedin:
    »Küsse mich, Swawa!
Ich kehre nimmer
nach Rogheim zurück
und den Rödulsbergen,
eh für Siglinds Sohn
ich Sühne gewann,
der der erste Fürst
auf Erden war.«

     
    Anmerkungen
     
    1 4 Dieser und die meisten weiteren Ortsnamen sind dichterische Bildungen. Auf einen bestimmten Schauplatz, und zwar Norwegen, weist nur 32 4 und danach die Prosa vor Str. 31. 7 1-4 Die Walküre hat den Namenlosen, Stummen mit einem Namen angeredet und damit sein Schweigen gebrochen. Es war Sitte, daß wer den Namen gab, ein Geschenk beifügte. 8 1-4 Man hat an die Waffenausstattung eines Grabhügels zu denken. 12 3 Auf den Kriegsschiffen Pflegte man längs der Reling die Schilde der Mannschaft aufzureihen. 19 1-3 Hrimgerd deutet Atlis zorniges Niederziehen der Brauen höhnisch so, als ob ihm vor Schlafsucht die Augen zufielen. 19 4-6 Also nicht Hrimgerd selbst habe die Schiffe zu hemmen versucht und dabei den Speer in den Leib bekommen, sondern ihre Mutter; sie selbst habe zu dieser Zeit die Hlödwardsöhne, ein sonst nicht bekanntes Heldengeschlecht, in die Tiefe gezogen. 26 Swawa hat die Schiffe gegen das Trollenvolk geschirmt. 29, 30 Riesen und Zwerge werden von dem Morgenlicht versteinert; d. i. trollenähnliche Felszacken erkennt man bei Tage als das, was sie sind. 29 Helstäbe sind todbringende Runenzeichen. 31 Die Frau ist der Folgegeist Helgis und bewirbt sich jetzt um einen neuen Schützling, da sie den Tod des bisherigen vorausschaut. 42 3, 4 d. h. als Helgi mir Brautgeschenke gab. 43 nur als Rächer des Bruders will Hedin um Swawa werben. Den Entschluß der Helden läßt der Dichter, oder wenigstens der erhaltene Teil des Liedes, unbestimmt.

52. Das Mühlenlied
    U nter den dänischen Sagenkönigen ragt Frodi hervor, Friedens-Frodi genannt, weil seine Herrschaft eine Zeit des Friedens und der Wohlhabenheit und der Sicherheit vor Gewalttat und Verbrechen war. Einen Märchengedanken verwendend, erklärte man das später so, daß er eine Wünschelmühle gehabt habe, auf der er von zwei gefangenen Riesenmädchen Glück und Reichtum habe mahlen lassen. Aber Zauberdinge und verknechtete Überirdische sind gefährlich; und so mahlten die Mädchen, denen der habgierige König keine Ruhe gönnte, nächtlich statt Reichtums und Friedens ein Feindesheer, das die Burg verbrannte und Frodi mit seinen Mannen erschlug. Damit war das Goldene Zeitalter zu Ende.
     
Genzmer
     
    1
    Nun sind gekommen,
kund der Zukunft,
Fenja und Menja
zum Fürstenhaus;
als Mägde müssen
die starken Mädchen
Frodi dienen,
dem Fridleifsohn.
     
    2
    Zum Mahlkasten
mußten sie gehn,
den grauen Grotti
in Gang zu setzen;
zu Ruh und Rast
rief er sie nicht:
hören wollt er
den Hall der Arbeit.

     
    3
    Sie ließen lärmen
die lauthallende,
(bis aller andern
Arbeit ruhte.)
»Still nun

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