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Die Eheprobe

Die Eheprobe

Titel: Die Eheprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Gideon
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fühle mich so, als müsste ich mich von ihr verabschieden«, sage ich.
    Â»Das ist nicht nur ein Abschied, sondern auch ein Wiedersehen«, sagt Tita. »Da bist du ja. Hallo, Alice Buckle.«
    Mit tränenüberströmtem Gesicht gehe ich zu Pat ans Bett und gebe ihr Liam zurück.
    Â»Jede fürchtet ihren kritischen Jahrestag«, sagt Tita. »Jede glaubt, wenn sie ihn einfach nicht beachtet, geht er von selbst vorbei. Ich weiß gar nicht, warum ihr alle so ein Riesending daraus macht. Nicht, wenn das hier jenseits davon wartet.«
    Die Mumble Bumbles versammeln sich um mich, und kurz darauf sind wir eine weinende, sich umarmende Traube, mit einem winzigen Menschen in unserer Mitte, der Zukunft, die ihre Finger gen Himmel streckt.

Kapitel 97
    FRÖHLICHES ITALIENISCHES ABENDESSEN BEI NEDRA
    18:30 Uhr: in Nedras Küche
    Ich : Hier kommt die Nudelsoße. Zwei Sorten, Champignons und Drei-Käse.
    Nedra : Das ist sehr nett von dir, aber du bist eine Stunde zu früh dran.
    Zoe : Ist Jude da?
    Nedra : In seinem Zimmer, Liebes. Geh einfach rein. Wann fängt der Film an?
    Zoe : Um sieben.
    Nedra : Viel Spaß!
    Ich : Ich dachte, wir könnten die Aufgaben der Brautjungfern durchsprechen.
    Nedra (blickt Zoe hinterher) : Das macht mich sehr, sehr glücklich, dass die beiden wieder zusammen sind. Dich auch?
    Ich : Hast du gehört, was ich gerade gesagt habe?
    Nedra : Lass dich einfach nur blicken.
    Ich : Ich stehe direkt vor dir.
    Nedra : An meiner Hochzeit. Lass dich einfach nur blicken. Das ist deine Aufgabe.
    Ich : Ist gebongt. Ich werde sogar dieses abscheuliche Königin-Victoria-Kleid anziehen.
    Nedra : Ich habe dir ein wunderschönes Kleid gekauft.
    Ich : Ehrlich?
    Nedra : Schulterfrei. Sehr schmeichelhaft. Du hast tolle Schultern und Arme. Du solltest damit angeben.
    Ich : Ich muss dir etwas beichten. Über Forscher 101.
    Nedra : Du musst mir nicht alles erzählen, Alice. Ehrlich gesagt will ich es lieber gar nicht wissen. La-la-la-la …
    Ich : Ich glaube, es ist vorbei.
    Nedra (seufzt) : War es das vorher nicht?
    Ich : Er will es noch mal ernsthaft mit seiner Frau versuchen.
    Nedra : Er hat eine Frau ?
    Ich : Hör auf, Nedra. Ich habe dir gerade gesagt, dass es vorbei ist.
    Nedra: Und jetzt wirst du es auch noch mal ernsthaft mit William versuchen?
    Ich : Na ja, das ist ja das Komische daran. Momentan kommt es mir gar nicht so schwer vor.
    Bobby (betritt die Küche) : Meine Damen! Ich weiß, ich bin zu früh. Hoffentlich störe ich nicht. Aber schaut euch bloß dieses ge-ni-a-le Brot an! Riecht mal dran. Hier (bricht das Ende ab) . Von La Farina. Frisch aus dem Ofen. Probiert mal.
    Nedra : Wo ist Linda?
    Bobby : Sie schafft es heute nicht.
    Ich : Tja, sieht so aus, als wären wir heute alle ohne Partner. William und Kate schaffen es auch nicht.
    Nedra : Was ist Lindas Ausrede?
    Bobby : Sie lässt sich von mir scheiden. Ich bekomme die Abendessen bei dir, sie den ganzen Rest.
    19:30 Uhr: in Nedras Wohnzimmer
    Nedra : Ich sag’s nur ungern, aber mir war klar, dass Flexi-Suites der Anfang vom Ende sind.
    Bobby : Ich will mich zudröhnen. Ich hab’s verdient, mich zuzudröhnen. Hast du Gras da, Nedra? Alice, du musst dich nicht so weit wegsetzen. Scheidung ist nicht ansteckend.
    Nedra : Da irrst du dich. Scheidung ist schon irgendwie eine Seuche. Ich stelle das immer wieder fest. Ein Mann kommt zu mir, um sich vertreten zu lassen, und ein paar Wochen später kommt der nächste Mann, ein Freund von ihm, der sich unverbindlich über seine Rechte informieren will, aber für alle Fälle hat er schon mal eine vollständige Liste aller ehelichen Güter mitgebracht, die Steuererklärungen der drei letzten Jahre und die jüngste Lohnabrechnung. Alice, bleib, wo du bist.
    Bobby (beginnt zu weinen) : Sie will, dass ich nach New York ziehe, um näher bei den Kindern zu sein.
    Nedra (erhebt sich) : Verdammte Scheiße. Warte einen Moment.
    Ich (setze mich neben ihn aufs Sofa) : Nicht weinen, Bobby B.
    Bobby : Ich mag das, wenn du mich so nennst. Du bist so eine liebenswerte Frau. Warum habe ich nicht dich geheiratet?
    Ich : Ich bin auch kein Hauptgewinn, glaub mir.
    Bobby : Ich war immer neidisch auf William.
    Ich : Wirklich?
    Bobby : Selbst nach zwanzig Jahren steht ihr beiden euch immer noch so nahe.
    Ich : Tun wir das?
    Bobby : Linda hat das immer total fuchsig gemacht. Sie war der Meinung, ihr beide würdet das vortäuschen.

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