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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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nicht gestoppt wurde, und es gab einfach nicht genügend Nahbereichs-Abwehrwaffen, um die heranrasenden Raketenscharen aufzuhalten.
    Der Radar erfaßte die näherkommenden Gefechtsköpfe, und Antiraketen starteten, um sie zu empfangen. Die Abfangchancen waren weit geringer, als sie mit moderneren Abwehrsystemen gewesen wären, doch Captain Hills Leute schlugen sich gut.
    Sie stoppten beinahe ein Drittel der Raketen, dann richteten sie das Sperrfeuer der Lasergeschütze und des letzten Aufgebots, der Autokanonen, gegen die Überlebenden.
     
    Admiral Jansen starrte auf das visuelle Display. Er ignorierte die Salven der graysonitischen Raketen, die auf ihn zu rasten. Die erste Salve spielte ohnehin keine Rolle; sie würde in den freien Fall gehen und harmlos werden, bevor sie seine Schiffe erreichte.
    Die zweite würde zwar noch einige Sekunden lang Antrieb besitzen, aber nur genug Zeit für eine direkte Attacke, nicht für Durchdringungsmanöver im letzten Augenblick. Nur die dritte Salve stellte eine Bedrohung dar. Als gleißende Feuerbälle vor ihm aufflammten, wild und in den Augen schmerzend, obwohl sie noch zehn Lichtsekunden entfernt waren und das Display das Abbild filterte, verzog Jansen den Mund zu einem haifischartigen Grinsen.
     
    Schwert Simonds beugte sich näher zur Holosphäre, als der Countdown für den Einschlag der ersten graysonitischen Salve zu Ende ging. Keine der Impellersignaturen von Jansens Schiffen verschwand, dann änderte der Kampfverband erneut den Kurs, um der zweiten Salve zu entgehen. Simonds’ Blick richtete sich auf die Nebendarstellung, die die Startzeiten der Raketen von Orbit Vier anzeigte, und sein Mund krümmte sich zu einem triumphierenden Lächeln.
     
    Eine Art stilles Stöhnen erhob sich in der Kommandozentrale über das Hintergrundgeräusch der lärmenden Drucker, das nicht gehört, sondern gespürt wurde, als die neuen Werte angezeigt wurden. Noch mehr Raketenkurse fuhren über das Glas – und jeder einzelne davon führte von den Angreifern weg .
    Courvosier ließ die Schultern sinken. Sie hätten etwas Besseres verdient als das , dachte er. Sie hätten es verdient … »Sie haben einen von den Mistkerlen erwischt!« schrie jemand. Courvosiers Blick sprang zurück auf die Anzeigetafel.
     
    Eine verwaiste Rakete aus Captain Hills dritter und letzter Salve hatte es geschafft. Eigentlich hätte sie zur zweiten Salve gehört, doch ihre Werfermannschaft hatte mit einem plötzlichen Stromausfall zu kämpfen gehabt. Als die hektisch arbeitenden Techniker das Waffensystem wieder am Netz hatten, konnten sie ihr Vögelchen starten, beinahe fünf Sekunden nach der dritten Salve, und die Männer waren alle bereits tot, als es auf Angriffsentfernung zu den Masadanern kam. Der Irrläufer wußte nichts davon, und es hätte für ihn auch keinen Unterschied ausgemacht. Er raste vor, noch immer unter Antrieb, und seine Sensoren lauschten auf sein zugeteiltes Ziel wie auf eine Leitboje. Die masadanischen Verteidigungssysteme hätten den Raketennachzügler beinahe ganz übersehen, und weil er den anderen hinterherhinkte, ordneten sie ihm einen niedrigen Bedrohlichkeitsfaktor zu. Admiral Jansens Schiffe kurvten und drehten diesmal wesentlich hektischer als bei der ersten Salve, denn diese hier verfügte noch immer über Antriebskraft. Doch die Ortungsstationen hatten die ›Vögelchen‹ erfaßt, und die Antiraketen starteten, um die gefährlichsten abzufangen.
    Das Abwehrfeuer zerschmetterte viele der Kameraden des Irrläufers. Andere zündeten nutzlos in Impellerkeilen, die sie nicht durchdringen konnten. Eine Handvoll schlug direkt in die weit schwächeren Seitenschilde ein, die die offenen Seiten der Keile schützten, und eine von ihnen drang tatsächlich durch. Das Ziel hüpfte, Schadensmeldungen schrien auf, und doch war der masadanische Zerstörer nur leicht getroffen. Dann war nur noch der Irrläufer übrig. Nur noch die Waise mit dem niedrigen Bedrohlichkeitsfaktor.
    Den beiden Antiraketen, die sie abfangen sollten, fehlten die fortschrittlichen Suchköpfe, wie bessere Flotten sie verwenden, und sie rasten an ihr vorbei. Die Ortungsgeräte des Leichten Kreuzers, die von der künstlichen Gravwelle des eigenen Verzerrungsbandes geblendet wurden, verloren die Aufschaltung. Und so gab es keinen Laserbeschuß in letzter Sekunde, und die Rakete schnellte hoch und programmierte sich für einen Frontalangriff. Jedes Erg Antriebsenergie, das die Waise noch besaß, brachte sie auf, um ihre

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