Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
erfüllt wird, wenn unserer Delegation in irgendeiner Weise Schaden zugefügt worden ist, werden wir angreifen und die graysonitische Navy vernichten. Haben Sie verstanden?«
    Honors Untergebene nickten.
    »Commander Truman, Ihr Schiff bildet die Spitze. Commander McKeon, ich möchte, daß Sie die Nachhut übernehmen. Bleiben Sie dicht an uns, und klinken Sie sich in den Radar der Fearless ein, um die Bresche in Ihrer Radarerfassung zu decken. Alles klar?«
    »Jawohl, Ma’am«, antworteten die Kommandanten gleichzeitig.
    »Sehr gut, Leute. Dann wollen wir mal.«
     
    »Captain? Ich erhalte eine Sendung von Grayson«, meldete Lieutenant Metzinger. Bei diesen Worten verdoppelte sich die Anspannung auf der Brücke der Fearless . Seit dem Hinterhalt waren kaum fünf Minuten vergangen, und wenn die Graysons nicht gerade genauso dumm wie irrsinnig waren, konnten sie kaum erwarten, sich aus der Sache mit einer Nachricht herauszureden, die gesendet worden war, bevor ihre Schiffe überhaupt das Feuer eröffnet hatten!
    Doch Metzinger sprach weiter. »Sie ist von Botschafter Langtry«, fügte sie hinzu, und Honors Augenbrauen fuhren in die Höhe.
    »Von Sir Anthony?«
    »Jawohl, Ma’am.«
    »Auf meinen Schirm.«
    Honor verspürte Erleichterung, als Sir Anthonys Gesicht vor ihr erschien, denn hinter ihm war die Wand seines Büros im Botschaftsgebäude deutlich sichtbar, und hinter dem Stuhl des Botschafters stand Reginald Houseman. Honor hatte schon befürchtet, der diplomatische Stab befände sich komplett in graysonitischem Gewahrsam; wenn die Leute noch immer in der Sicherheit der Botschaft weilten, dann war die Lage vielleicht noch nicht gänzlich außer Kontrolle geraten. Doch dann registrierte Honor die grimmige und gleichzeitig beinahe ängstliche Miene des Botschafters. Und wo war Admiral Courvosier?
    »Captain Harrington.« Die Stimme des Botschafters klang gepreßt. »Graysons Kommandozentrale hat soeben einen Hyperabdruck aufgefangen, von dem wir glauben – und hoffen –, daß es sich dabei um Ihr Geschwader handelt. Bitte beachten Sie, daß masadanische Kriegsschiffe im Jelzin-System patrouillieren.« Honor zuckte zusammen. Könnte es sein, daß es sich bei diesen LACs gar nicht um graysonitische Boote gehandelt hatte? Aber wenn es masadanische Einheiten gewesen waren, wie um alles in der Welt waren sie dorthin gekommen, und warum hatten sie …?
    Die Nachricht lief weiter, und die nächsten Worte des Botschafters zerschmetterten Honors Gedankengänge wie ein Hammer Kristallglas.
    »Betrachten Sie jedes Schiff, dem Sie begegnen, als feindlich, Captain, und beachten Sie weiterhin, daß sich in der masadanischen Schlachtordnung wenigstens zwo – ich wiederhole, zwo – moderne Kriegsschiffe befinden. Nach unserer Einschätzung handelt es sich dabei um zwo Kreuzer, gebaut vermutlich in Haven.« Der Botschafter mußte schlucken, doch ansonsten beherrschte er sich; vor seiner diplomatischen Karriere war er ein hochdekorierter Offizier des Marinecorps gewesen. »Niemand hat bemerkt, daß die Masadaner über diese Schiffe verfügen, und Admiral Yanakov und Admiral Courvosier rückten vor vier Tagen mit der graysonitischen Flotte aus, um den Feind anzugreifen. Ich … es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, daß die Madrigal und die Austin Grayson mitsamt ihren Besatzungen verlorengegangen sind – einschließlich Admiral Courvosier und Admiral Yanakov.«
    Das Blut wich bis auf den letzten Tropfen aus Honors Gesicht. Nein! dachte sie. Der Admiral kann doch nicht tot sein – doch nicht der Admiral!
    »Wir hier unten stecken in Schwierigkeiten, Captain«, fuhr Langtrys Stimme fort. »Ich weiß nicht, weshalb die Masadaner sich so lange zurückhalten, aber nichts, was Grayson noch hat, könnte sie aufhalten. Bitte informieren Sie mich so schnell wie möglich über Ihre Pläne. Langtry aus.«
    Der Bildschirm wurde dunkel, und Honor starrte darauf, im Kommandosessel wie festgefroren. Es mußte eine Lüge sein. Eine grausame, niederträchtige Lüge! Der Admiral lebte noch. Verdammt noch mal, er lebte noch! Er würde doch nicht sterben. Das würde er ihr doch nicht antun – er würde doch nicht einfach sterben!
    Aber aus welchem Grund sollte Botschafter Langtry lügen?
    Honor kniff die Augen zu. An ihrer Schulter spürte sie Nimitz. Sie erinnerte sich an Courvosier und daran, wie sie ihn zurückgelassen hatte. Erinnerte sich an das engelhafte Gesicht, an die funkelnden blauen Augen. Und hinter diesen frischen Erinnerungen

Weitere Kostenlose Bücher