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Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Schutz brauche. Du bist ein SEAL. Falls irgendeine Gefahr auftauchen sollte … dann weiß ich, dass du in der Lage bist, damit umzugehen.“
    „Gefahr? Wieso?“ Er klang sachlich, nahezu desinteressiert.
    Barrie nahm an, dass Gefahr für ihn normal war und eher der Regel als der Ausnahme entsprach. „Ich glaube, die Kidnapper wer den es noch einmal versuchen.“ Un bewusst legte sie schützend die Hand auf ihren Leib, auf das heranwachsende neue Leben.
    Zane warf einen Blick in den Rückspiegel, prüfte den fließenden Verkehr zu den Seiten. Ohne weitere Fragen kam er sofort auf den Punkt. „Hast du dich mit deinem Verdacht an das FBI gewandt? Die Polizei?“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Weil ich vermute, dass mein Vater darin verwickelt ist.“
    Wieder schaute er in die Spiegel. „Inwiefern?“
    Er klang so verflixt teilnahmslos. Wenn er so beherrscht sein konnte, schaffte sie das auch. Sie ballte die Fäuste und zwang sich, die Stimme ruhig zu halten. „Bei der Entführung ging es nicht um Lösegeld. Also können sie nur Informationen von meinem Vater gewollt haben. Ich kann mir absolut nicht denken, was es sonst gewesen sein könnte.“
    Zane schwieg eine Weile, während er eine Wagengruppe überholte. Barrie konnte fast hören, wie sein Verstand arbeitete. „Dein Vater muss bis zum Hals drinstecken“, sagte er schließlich. „Sonst wäre er selbst zum FBI gegangen. Man hätte dich an einen geheimen Ort gebracht und dich mit einer undurchdringlichen Mauer von Agenten abgesichert.“
    Zane kam also zu genau dem gleichen Schluss. Das ließ Barrie sich nicht besser fühlen. „Seit er in Virginia ist, benimmt er sich unmöglich. Ich darf das Haus nicht allein verlassen, und er kontrolliert alle Anrufe. Sein Beschützerinstinkt war immer stark, aber so übertrieben nie. Zuerst glaubte ich, es sei nur eine Überreaktion, wegen der Geschichte, die in Athen passiert ist. Aber dann dachte ich darüber nach, und mir wurde klar, dass die Bedrohung immer noch existiert.“
    Sie schluckte. „Ich hatte beschlossen, mich heute Nacht davonzuschleichen und für eine Weile unterzutauchen.“ Wäre Zane einen Tag später angekommen, wäre sie längst fort gewesen. Zane hätte sie nie gefunden, und sie hätte ihn nicht kontaktieren können. Der Gedanke trieb ihr die Tränen in die Augen. Himmel, es war so knapp gewesen.
    „Halt dich fest“, sagte er jetzt, riss gleichzeitig das Steuer herum und bog scharf nach rechts in eine Straße ein. Reifen quietschten, ein Hupkonzert empörter Autofahrer ertönte. Trotz seiner Warnung fand Barrie kaum Zeit, und ihr Sicherheitsgurt hakte hart ein.
    „Was ist denn?“, rief sie erschreckt aus und versuchte, den abschnürenden Gurt zu lockern.
    „Könnte sein, dass wir Gesellschaft haben. Ich wollte kein Risiko eingehen.“
    Alarmiert drehte Barrie sich in ihrem Sitz um und schaute nach hinten auf die Kreuzung. Sie versuchte, ein bekanntes Auto auszumachen, oder einen Wagen, der das gleiche gefährliche Manöver wie sie vollführte, um ihnen zu folgen. Aber sie konnte nichts Auffälliges entdecken, alles schien normal.
    „Zwei Männer zwischen dreißig und vierzig, weiß, beide mit Sonnenbrillen“, verkündete Zane absolut gleichmütig. Barrie kannte diese ungeheure Ruhe in ihm aus Benghazi. Je gefährlicher die Situation, desto leidenschaftsloser und beherrschter war Zane geworden. Wenn er es für nötig befunden hatte, die Fahrtrichtung zu ändern, dann gab es auch einen Grund dafür.
    Barrie wurde übel. Zu mutmaßen, dass sie in Gefahr war, war eine Sache, es zu wissen, eine ganz andere.
    Dann erfasste sie den Sinn seiner Worte. „Weiße? Aber …“ Sie brach ab. Natürlich. Unbewusst hatte sie nach dunkelhäutigen Männern gesucht, Libyern. Aber wenn Mack Prewett involviert war, dann würde er seine eigenen Männer einsetzen. Was bedeutete, dass sie sich vor jedem in Acht nehmen musste. Hellhäutig, dunkelhäutig – Barrie konnte niemandem trauen. Nur Zane.
    „Da sie jetzt meinen Wagen kennen, werden wir umsteigen müssen.“ Zane bog in die nächste Straße ein, diesmal nicht ganz so rasant, aber er verlangsamte die Geschwindigkeit auch nicht mehr als unbedingt nötig. „Ich muss einen Anruf machen, damit sich jemand um den Wagen kümmert. Wir lassen uns dann zum Flughafen bringen.“
    Barrie fragte nicht, wen er anrufen wollte. „Sie werden mich so oder so finden“, sagte sie, als sie an das Flugticket dachte, das sicher auf ihren Namen ausgestellt

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