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Die Ehre der Slawen

Die Ehre der Slawen

Titel: Die Ehre der Slawen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als er in Kosis wutschnaubendes Gesicht blickte.
     »Na warte, du …, du Laubfrosch!«, zischte sie ihn an. Dass sie den armen Paddie damit bis ins tiefste Innere verletzte, schien sie in keiner Weise zu stören. Blitzschnell war die Schere in einer kleinen ledernen Gürtelscheide verschwunden. Mit leicht abgespreizten Armen schritt sie langsam auf ihn zu, wobei sich ihre Hände öffneten und schlossen, so, als wollte sie ihren Gegner damit packen und in der Luft zerreißen. Für einen winzigen Moment vergaß Paddie nun seinerseits, wen er da vor sich hatte und ging selbst zum Angriff über. Mit einem einzigen Satz sprang er an Kosis Seite, ergriff ihren rechten Arm und drehte ihn in ihrem Rücken nach oben. Mit der anderen Hand zog er ihre linke Schulter nach hinten, damit sie sich nicht mehr wehren konnte. Wenn Paddie aber nun gedacht hatte, dass damit der Kampf vorbei war und Kosi aufgäbe, hatte er sich geirrt. Sie stöhnte und schnaufte unter der schmerzvollen Umklammerung, drehte und wendete sich aber weiterhin wie eine Wildkatze. Paddie blieb nichts anderes übrig als ihre Schulter loszulassen, um seinen ganzen Arm um ihren Oberkörper zu legen. Nur so konnte er einen ausreichend festen Halt finden, um sie weiterhin zu beherrschen. Kaum war dies geschehen, erstarb Kosis Widerstand augenblicklich. Steif wie ein Brett, ohne den kleinsten Mucks von sich zu geben, lag sie in Paddies Umklammerung. Stolz über den relativ leicht errungenen Sieg lockerte Paddie seinen festen Griff etwas, um dem Mädchen nicht übermäßig viele Schmerzen zuzufügen. Er hielt ihr Handgelenk allerdings immer noch fest nach oben gedrückt, um einen erneuten Befreiungsversuch jederzeit vereiteln zu können. Mit verschwitztem Gesicht blickte er zu Rapak hinüber, der von seinen beiden weiblichen Kampfhähnen gerade lauernd umkreist wurde. Er würde schon mit ihnen fertig werden, stellte Paddie erleichtert fest. Von Bikus und den anderen beiden Mädchen fehlte hingegen jede Spur. Ihr Schicksal war ungewiss.
     Noch immer drang kein einziger Laut über Kosis Lippen. Ihre ganze Haltung blieb stocksteif, auch als Paddie seinen Griff noch etwas weiter lockerte. Verwundert über diese, nach seiner Meinung viel zu schnelle Aufgabe des Kampfes setzte langsam sein Verstand wieder ein. Ob er Kosi gar zu sehr wehgetan hatte? Langsam ließ er ihren Arm heruntergleiten und entspannte auch den Druck seines anderen Armes etwas. Und mit einem Mal spürte er etwas ganz und gar Ungewohntes zwischen den Fingern seiner linken Hand. Es fühlte sich gleichzeitig weich als auch fest an. Und genau zwischen seinen Fingern spürte er eine kleine Erhebung, die ihm im ersten Moment an eine kleine Haselnuss erinnerte. Vorsichtig drückte Paddie darauf, bis ihn wie ein Donnerschlag die Erkenntnis traf! Er stand gerade im Begriff, Kosis zarte jugendliche Brust abzutasten. Die Schamesröte schoss ihm ins Gesicht und seine Hände ließen den umklammerten Körper so schnell los, als hätte sie glühendes Eisen berührt. Jetzt war er es, der vor Verlegenheit stocksteif dastand und am liebsten Unsichtbar wäre.
     Ganz langsam drehte sich Kosi zu ihm um und musterte ihn für einen winzigen Augenblick mit teils neugierigen, teils erstaunten Blicken. Gleich darauf holte sie weit aus und versetzte dem verdattert dastehenden Jungen eine derart schallende Ohrfeige, dass er für einen Moment die Sterne zu sehen vermeinte.
     Wie durch einen dicken Wattebausch vernahm Paddie das schallende Gelächter der Zuschauer, welche die Balgerei mit überaus neugierigen Blicken verfolgt hatten. In seiner Hand spürte er immer noch den leichten Druck der zarten Knospe, die er gar zu gerne noch für einen Moment liebevoll gestreichelt hätte. Ein unbeschreibliches neues Gefühl breitete sich in ihm aus, das den brennenden Schmerz auf seiner Wange zu einem Nichts verblassen ließ. Kosi fand hingegen, dass ihrem verletzten Ehrgefühl Genüge getan sei, drehte sich um, strich mit einer lässigen Handbewegung ihr langes Haar in den Nacken und schritt stolz erhobenen Hauptes vom Platz. Als sie an Rapak vorbeikam, gab sie ihren Freundinnen mit einer kurzen Handbewegung ein Zeichen. Sofort ließen diese von Paddies großem Freund ab, den sie ohnehin nicht bezwingen konnten, und folgten ihrer Anführerin mit nicht weniger stolz erhobenem Haupt.
     Die Balgerei war vorüber, die Zuschauer entfernten sich, wobei einige erneut laut auflachten, und gingen wieder ihren alltäglichen Beschäftigungen

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