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Die Eifelgraefin

Die Eifelgraefin

Titel: Die Eifelgraefin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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zornigen Blick zu. «Und ich will, dass er sofort wieder geht.» Sie wollte an Luzia vorbeigehen, doch die hielt sie am Ärmel ihres Kleides fest.
    «Aber nein, Herrin! Bestimmt ist er gekommen, um Euch zu helfen.»
    Unwirsch schüttelte Elisabeth die Hand ihrer Magd ab. «Wie sollte er uns wohl helfen können? Ich will nicht   …» Sie verstummte, als auf der Treppe Dietrich erschien. Ausseinem teigigen Gesicht, das dem Albrechts früher einmal ähnlich gesehen haben musste, sprach Wut. Er schritt direkt auf sie zu und packte sie grob am Arm. «Da haben wir ja die kleine Hure!», zischte er. Sie schrie unter seinem harten Griff auf. «Komm mit!»
    «Lasst mich los, Onkel», protestierte sie und wehrte sich.
    Dietrich fuhr zu ihr herum und schlug sie heftig ins Gesicht. Ein brennender Schmerz durchfuhr ihre Wange. «Halt den Mund!», schnauzte er und zerrte sie mit sich die Treppe hinunter.
    Luzia rannte ihnen entsetzt nach, und auch Bruder Georg folgte ihnen erschrocken in den Saal. Dort stieß Dietrich Elisabeth zu einer der Bänke an dem großen Tisch und befahl ihr, sich zu setzen.
    Am Tisch saßen einige seiner Männer, und ein paar Schritte entfernt stand Johann, in einen wertvollen rotbraunen Waffenrock gekleidet. Auch sein Schwert hatte er gegürtet, was ihm, zusammen mit seiner finsteren Miene, etwas Furchteinflößendes gab.
    Elisabeth starrte ihn überrascht an. Was ging hier vor?
    Dietrich baute sich vor ihr auf und fixierte sie streng. «Dieser Mann», er wies vage auf Johann, «Graf Johann von Manten behauptet, wir hätten ihm seine Braut gestohlen, und droht uns mit Fehde.»
    «Graf   …?» Verständnislos sah Elisabeth zwischen Johann und Dietrich hin und her. Ihr Onkel kochte offenbar vor Zorn, während Johann keine Miene verzog. Er schaute sie sehr eindringlich an.
    Dietrich fasste sie grob am Kinn und zwang sie, ihm ins Gesicht zu sehen. «Ist es wahr, du kleines Miststück, dass duheimlich und ohne Wissen deines Vaters in den Antrag dieses Mannes eingewilligt hast?» Als sie nicht sofort antwortete, quetschte er ihr Kinn. «Sprich gefälligst!»
    «Ich   …» Noch immer verwirrt, blickte sie von Dietrich zu Johann.
    Dieser trat nun vor und legte Dietrich eine Hand auf den Arm. «Rührt sie nicht an», sagte er in derart kaltem Ton, dass es Elisabeth schauderte. Doch Dietrich ließ sie tatsächlich los. «Sie ist verwirrt, das seht Ihr doch», fuhr Johann im gleichen Tonfall fort. «Und wer will es ihr verdenken, hat sie mich doch bis eben für tot gehalten.»
    Elisabeth öffnete verblüfft den Mund, schloss ihn jedoch sofort wieder, denn Bruder Georg war an ihre Seite geeilt und hatte ihr eine Hand auf die Schulter gelegt.
    Dietrich verschränkte die Arme vor der Brust. «Ist es so?», schnauzte er Elisabeth an, machte jedoch keine Anstalten mehr, sie anzufassen.
    Unsicher, was hier für ein Spiel gespielt wurde, nickte sie zaghaft.
    Dietrich fluchte und trat wieder auf sie zu. «Und du bist ein Verlöbnis mit ihm eingegangen? Widerrufe es! Ich verlange es, Elisabeth.»
    «O nein, Herr Dietrich.» Johann hob gebieterisch die Hand. «So nicht. Ihr werdet sie nicht zwingen können, ein Versprechen vor Gott zu brechen. Ein Verlöbnis ist ebenso viel wert wie die Eheschließung selbst. Ihr habt sie dazu gebracht, den Antrag Eures Sohnes anzunehmen. Doch das konnte sie nur, weil sie mich tot wähnte. Doch da ich es nicht bin, habt Ihr mir somit die zukünftige Gemahlin geraubt.»
    «Das ist doch verrückt!», widersprach Dietrich erregt. «Ihr habt keinerlei Beweise für dieses Verlöbnis.»
    «Euch reichen mein Wort und das der edlen Jungfer nicht aus?»
    «Nein.»
    «Nun denn.» Johann wandte sich an Bruder Georg. «Befragt ihren Beichtvater.»
    Dietrich fuhr zu dem Mönch herum, der erschrocken zusammenzuckte. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, redete Johann bereits weiter: «Lasst Euch eines gesagt sein, Herr Dietrich. Wenn Ihr Eure Pläne im Hinblick auf die Vermählung Elisabeths mit Eurem Sohn nicht aufgebt, werde ich nicht zögern, mein Recht gewaltsam einzufordern.»
    Dietrich war kalkweiß geworden und knirschte hörbar mit den Zähnen. «Feile Dirne», zischte er. «Das war also der Grund für deinen schamlosen Ungehorsam in Kempenich? Ins Pesthaus bist du gegangen, wie ich hörte. Verflucht, ich hätte es gleich wissen müssen. Hast wohl deine Röcke nicht zusammenhalten können.» Er ballte die Hände zu Fäusten und wandte sich ab. «Verflixte Weiber.» Dann fuhr er noch einmal zu

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