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Die Eingeschworenen Raubzug

Die Eingeschworenen Raubzug

Titel: Die Eingeschworenen Raubzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Low Robert
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Stiefel. Im Dunkeln Feuer zu schlagen, war kein Problem, und selbst der erste kurze Funke hier war hell genug, um mir zu zeigen, dass ich auf den Schienen eines Bergwerkstollens gelandet war, die »Leiter« waren hölzerne Bohlen.
    Ein nächster Funke, dann noch einer, und das trockene Moos fing an zu qualmen. Vorsichtig blasend fachte ich es an, bis es aufflammte, daran zündete ich die Fackel an.
    Ich befand mich in einem viereckigen Raum. Ich war vielleicht zehn Fuß gefallen, und was ich für ein Bett gehalten hatte, war die Esse mit ihrer eisernen Einfassung, deren Asche ich die weiche Landung verdankte. Der Staub fing langsam an, sich zu legen, aber ich war von Kopf bis Fuß schwarz.

    Hier standen Fässer, daneben ein Tisch mit durchgebogener Platte, auf dem staubiges Werkzeug lag. Die Schwellen, auf die ich gefallen war, liefen vor mir und hinter mir weiter und verschwanden in der Dunkelheit, sie waren halb unter Geröll und Asche vergraben. Eine alte Schaufel lag daneben.
    Ich stand auf, wischte mir übers Gesicht und hielt die Fackel hoch. Der Blasebalg war auch noch da, doch als ich ihn berührte, löste er sich in Staub auf. Der Amboss erregte meine besondere Neugier. Auch er war mit Spinnweben und einer dicken Staubschicht bedeckt und sehr rostig, aber über seine gesamte Oberfläche zog sich eine Kerbe, tief wie mein Finger.
    Ich spuckte Staub aus und ging zu dem durchgebogenen Tisch neben den Fässern. Aus zweien davon rieselte es dunkel, als ich sie kippte. Ich bückte mich und schnupperte, es waren Eisenspäne und anderer Abfall. In den übrigen Fässern war Sand. Auf der anderen Seite des Tisches war eine steinerne Wanne, die vermutlich einst das Löschwasser enthalten hatte.
    Das Werkzeug bestand aus Gegenständen, wie man sie in einer Schmiede erwartet: Hämmer, Zangen, Holzschlegel, alles voller Spinnweben und völlig verrostet. Und darüber an der Wand etwas, das hell leuchtete.
    Ich ging mit der Fackel näher und sah ein Sims, das in den Fels gehauen war. Darüber zog sich ein langes Runenband. Ich konnte es nicht lesen und musste daran denken, wie seltsam es doch war, dass ich als Nordmann Latein lesen konnte, aber keine Runen.
    Auf dem Sims lag etwas, das wie eine Holzstange aussah, die anscheinend frisch geölt und ganz neu war. Das Ende war vierkantig und hier war mit zwei Nieten ein
Schaft aus glänzendem Metall befestigt, der etwa daumenlang über den Schaft hinausragte und ganz offensichtlich abgesägt war. Ich rührte es nicht an, denn nachdem der Blasebalg zu Staub zerfallen war, wollte ich nicht noch mehr zerstören.
    Aber es war nicht nur das. Von diesem Stück Holz ging irgendetwas aus – es war fremdartig und unheimlich und ich wusste nicht, warum.
    Schließlich hob ich einen schweren Hammer auf, rostiges Eisen an einem rostigen Stiel, und mit dieser Waffe in der Hand war mir wohler. Was der Hammer jedoch gegen den Geist einer toten Frau ausrichten sollte, darüber wollte ich lieber nicht nachdenken.
    Ich wollte hier raus und versuchte mich zu orientieren. Ich wollte nicht in ein Labyrinth aus längst vergessenen und verschütteten Stollen geraten, sondern den Weg zu der verriegelten Tür finden.
    Während ich noch überlegte, was zu tun sei, fing die Fackel heftig an zu flackern. Mir blieb fast das Herz stehen. Ich sah sie besorgt an, aber sie war noch nicht einmal zur Hälfte heruntergebrannt. Ich hielt sie hoch, wo ein Luftzug sie bewegte, und jetzt kam ich mir wie ein richtiger Dummkopf vor. Ich brauchte doch nur in die Richtung zu gehen, aus der der Luftzug kam.
    Als ich die Tür endlich sah, war es fast eine Enttäuschung. Der Balken innen saß fest und ich musste von unten mit dem Hammer dagegen schlagen, bis er endlich nachgab. Dann drückte ich, hörte Rufe, sah ein Licht und Finger, die den Rand der Tür umklammerten.
    Ein letzter Ruck, und widerwillig ächzend öffnete sie sich schließlich unter einem Hagel von Dreck. Sonnenlicht flutete in den Gang. Langsam schlurfte ich hinaus,
denn meine nach unten gerutschte Hose war zu einer Art Fußfessel geworden.
    Ich sah Valknut, hinter ihm Bodvar und die anderen. Sie blieben wie angewurzelt stehen, fuhren zurück und starrten mich an. Valknut schrak zurück, wirbelte herum und lief ein paar Schritte davon. Bodvar zeigte mit dem Finger auf mich und versuchte etwas zu sagen, doch er brachte nichts heraus.
    Halb wahnsinnig vor Angst drehte ich mich um. Kam da etwas hinter mir hergekrochen? Nein, da war nichts. Ich hörte sie

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